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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Nahrung aus einem dünnen Schleier freier Atome ziehen müssen, der zehn Parsec breit ist. Ach, diese jungen Leute!«
    »Ich habe mich von den Ammoniakkulturen ernährt. Die Sklaven ebenfalls.«
    »Nun gut, dann werde ich mir einmal Ihre Wasserkulturen ansehen, die offenbar diejenigen sind, die Ihnen Schwierigkeiten bereiten. Wenn ich es mir recht überlege, dann ist es wohl besser, Sie bleiben hier. Es ist die dritte Parzelle vom Zentralstrahler aus gerechnet, nicht wahr? Ich finde schon meinen Weg.«
    Und der Student – ohne den leisesten Entschuldigungsgrund als dem seiner kindischen Verärgerung – ließ ihn ohne Warnung gehen.
    Möglich, daß es nichts genützt hätte, wenn er etwas gesagt hätte. Der Aufseher war nicht minder verärgert und hätte deshalb – was verständlich genug gewesen wäre – die Warnungen seines Schülers einfach in den Wind geschlagen. Seine Gedanken jedenfalls waren – während er sich auf den Zentralstrahler zufallen ließ – gleichermaßen in Anspruch genommen von seinem Zorn auf den Studenten und von dem Zustand der einzelnen Parzellen der Farm. Nur allmählich gewann das Interesse an den Parzellen die Oberhand.
    ER war gezwungen zuzugeben, daß die äußerste tatsächlich zu kalt war für chemische Reaktionen, außer vielleicht für einige Lebensprozesse, die allerdings zu langsam vor sich gingen, um rentabel zu sein. Die Tatsache, daß der junge Student dort trotzdem etwas angepflanzt hatte, war ein Punkt, der zu seinen Gunsten sprach. Er warf nur einen kurzen Blick auf sie, während er ihre Bahn überquerte. Obwohl seine Fallgeschwindigkeit nicht sehr groß war, bewegte sie sich noch viel langsamer – und sie hatte einen weiteren Weg. Die nächsten zwei waren – wie er schon vorher festgestellt hatte – kahl. Er erinnerte sich, daß der Student zugegeben hatte, daß dies einer Nebenwirkung seines Experiments zuzuschreiben war. Der Aufseher konnte allerdings nicht verstehen, wieso. Die Parzellen selbst schienen völlig in Ordnung zu sein. Er vermochte jedenfalls keine Schäden festzustellen. Auf der anderen Seite war es unmöglich, daß der Student sie ratzekahl abgegessen hatte. Natürlich, einer Horde Sklaven würde das keine Schwierigkeiten bereiten – aber bis auf weiteres wollte er niemand auch nur in Gedanken vorwerfen, daß er seinen Sklaven so etwas durchgehen ließ. Sklaven durften sich nicht einmal einer Parzelle nähern, geschweige denn von ihr essen. Sie bekamen das, was ihre Herren ihnen zuwarfen.
    Die Parzellen selbst waren groß, wenn auch nicht die größten der Farm. Ihr fester Boden lag unter meilenhohen Schichten von Wasserstoffverbindungen verborgen. Vergeblich suchten die Sinnesorgane des Aufsehers nach den viel komplexeren Verbindungen, die die Lieblingsnahrung seiner Rasse bildeten. Eine Anzahl kleinerer Körper umkreiste als Unterkulturen jede einzelne dieser Parzellen, doch war keiner davon groß genug, um die für eine Nahrungskultur unerläßlichen leichteren Elemente entweder in flüssigem oder gasförmigen Zustand bei sich behalten zu können.
    Die nächste Parzelle zeigte eine interessante Besonderheit, wenn auch sonst über sie nicht viel zu sagen war. Zusätzlich zu der mehr oder minder normalen Anzahl von Unterkulturen, die ein jedes dieser Kugelbeete als Trabanten umkreisten, besaß sie einen regelmäßig geformten Ring aus winzigen Partikelchen. Die Kulturen auf der Oberfläche und auch in der Atmosphäre gediehen allem Anschein nach prächtig. Der Aufseher unterbrach seinen Fall, um eine kleine Kostprobe zu entnehmen, und mußte sich gestehen, daß der Junge sich hier auf dieser Parzelle nicht so übel angestellt hatte.
    Sein Zorn verrauchte immer mehr, während er auf der Parzelle saß, ab und zu einen kleinen Bissen zu sich nahm und sich von ihr entlangtragen ließ. Als er endlich seinen Weg fortsetzte, war er wieder sein früheres Selbst.
    Das Kugelbeet mit seinem merkwürdigen Ring lag schon weit hinter ihm, als ein anderer, viel kleinerer Gegenstand seine Aufmerksamkeit auf sich zog, der in einiger Entfernung von seinem Weg dahintrieb.
    Auf den ersten Blick war dieser unbekannte Körper nicht weiter auffällig. Er war lange nicht so massiv wie die Parzellen, obwohl er – wie der Aufseher nach kurzer Beobachtung feststellen konnte – genauso wie sie um den Zentralstrahler kreiste. Manchmal hoben sich seine Umrisse vor dem dunklen Hintergrund klar und deutlich ab, manchmal waren sie seltsam verschwommen. Auch seine Helligkeit

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