Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten

Titel: Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Whitman
Vom Netzwerk:
Quartier schwieg er und schloß einfach die Tür hinter sich.
    Am nächsten Morgen kam Zak zum Frühstück nicht aus seinem Zimmer. Und das war bei ihm, der für gewöhnlich alles und jedes aß, was ihm in die Finger geriet, ein deutliches Zeichen dafür, daß etwas mit ihm nicht stimmte.
    Tash entschloß sich, ihn aus dieser düsteren Laune zu reißen, und klopfte an seine Tür. Mit mürrischem Gesichtsausdruck öffnete er.
    „Hallo, Rancoratem“, begrüßte sie ihn.
    „Hallo.“
    „Was ist los? Keine Retourkutsche? Keine Beleidigung? Du bist aber ganz schön abgeschlafft, Blasterhirn.“
    Zaks Gesicht verdüsterte sich. „Ich bin nicht in der richtigen Stimmung für so was, Tash, also laß mich bitte einfach in Ruhe.“
    Sie gab sich alle Mühe, aufmunternd zu klingen. „Nicht doch. Kann ich leider nicht machen. Schließlich bist du mein Bruder, und es ist meine Aufgabe, dich so oft wie möglich zu beleidigen.“
    Zak schlug auf einen Knopf in der Wand, und die Tür schob sich vor Tashs Nase zu.
    So kommen wir wohl nicht weiter, entschied Tash.
    Sie fragte sich, ob ihr Bruder vielleicht wegen des Todes seines neuen Freundes unter Schock stand. Das würde sie verstehen, falls er wegen Kairn so aufgeregt wäre. Wenn jemand starb, war das schrecklich, bei einem so freundlichen und glücklichen Menschen schmerzte es doppelt. Und zudem war er der erste richtige Kumpel gewesen, den Zak seit einer ganzen Weile gefunden hatte. Sein Verhalten war also durchaus verständlich. Trotzdem sah es überhaupt nicht nach Zak aus, sich so zu verkriechen, wenn er traurig war, selbst nicht in einem solchen Fall.
    Möglicherweise ärgerte er sich, weil ihm niemand die Geschichte mit den Zombies glaubte. Aber wie sollte ihm die jemand abnehmen? Wer hatte je von Toten gehört, die wieder zum Leben erwachen? Außerdem würde Zak, falls er seine eigene Geschichte wirklich glaubte, zu stur und trotzig sein, um sich von der Meinung eines anderen so frustrieren zu lassen. Er würde sie schlicht ignorieren.
    Nein, irgendwie mußte das mit seinem Abenteuer auf dem Friedhof zusammenhängen. Aber wie?
    Deevee kam aus Onkel Hooles Zimmer und blieb neben Tash stehen. „Immer noch keinen Erfolg dabei, unseren beerdigten jungen Zak zu exhumieren?“
    „Exhumieren“, meinte Tash und ging über Deevees armseligen Sinn für Humor hinweg. „Das heißt wieder ausgraben, nicht wahr?“
    „Aha, anscheinend zahlt sich unser Unterricht am Ende wohl aus“, erwiderte Deevee.
    „Ich finde, im Augenblick sind deine Witze nicht besonders angebracht, Deevee.“
    Der Droide gab die mechanische Version eines Achselzuckens von sich. „Mach dir nur keine Sorgen. Ehe du dich versiehst, ersteht Zak wieder auf wie einer der Toten aus den Legenden der Nekropolitaner. Und wenn du mich nun bitte entschuldigen würdest, ich muß zusammen mit Master Hoole die Suche nach einem passenden Schiff fortsetzen.“
    Deevees Worte wollten Tash nicht aus dem Kopf gehen. „Wie einer der Toten aus den Legenden der Nekropolitaner.“ Auch Tash hatte die Geschichten über die Besucher der Krypta gehört, die hofften, ihre Verwandten von den Toten zurückholen zu können.
    War Zak darauf ausgewesen?
    „Ich nehme an, es hat nicht geklappt, nicht wahr?“ rief sie durch die Tür. „Mom und Dad zurückzuholen, meine ich.“
    Eine Weile lang geschah nichts. Dann öffnete sich die Tür, und Zak ließ sie ein. „Du bist doch nicht wegen dieser Mutprobe auf den Friedhof gegangen?“ fragte Tash. „Sondern weil du Mom und Dad zurückbringen wolltest.“
    Zak errötete. „Ja. Ziemlich blöd, was?“
    „Ich weiß nicht“, antwortete sie. „Wenn ich glaubte, es gäbe eine Möglichkeit, sie wieder zu uns zu holen, würde ich sie ebenfalls ausprobieren. Aber Zak, selbst Kairn hielt die Geschichte nur für eine Legende.“
    Es ist keine Legende, dachte Zak. Ich hab's mit eigenen Augen gesehen. Die Toten können wirklich zurückkommen.
    Wie auch immer, Tash würde ihm das garantiert nicht abnehmen. Sie und Deevee und Onkel Hoole dachten bestimmt, er würde sich irgend etwas einbilden. Laut sagte er deshalb: „Wahrscheinlich hast du recht, Tash.“
    Tash grinste. „He, ich hab' immer recht!“
    Und mit dem Gefühl, Zak zumindest ein bißchen getröstet zu haben, verließ sie sein Zimmer. Offensichtlich war er ausgesprochen bedrückt. Was als gruseliger Alptraum begonnen hatte, entwickelte sich zu einer Reihe von Wahnvorstellungen über wandelnde Leichen. Doch er würde es schon

Weitere Kostenlose Bücher