Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten
Zak sie mehrfach wiederholen. Kairns Gehirn schien in einen Dunst gehüllt zu sein, der so dicht war wie die nächtlichen Nebel von Nekropolis.
Trotzdem verblaßte all dies im Vergleich mit der wundersamen Tatsache, daß der tote junge Mann überhaupt durch die Straßen der Stadt wandelte!
Schließlich trafen sie am Friedhofstor ein. Zak blieb stehen. „Ich weiß nicht, ob ich dort hineingehen soll.“
„Ich jedenfalls muß“, sagte Kairn. „Dort drinnen liegt die Ursache, weshalb ich zurückgekommen bin.“
„Dann stimmt es also doch, was?“ vermutete Zak. „In der Krypta der Vorväter befindet sich etwas, das die Toten zum Leben erweckt.“
„Ja.“
Zak mußte heftig schlucken. „Kairn, diese Kraft, kann die... kann die jeden zurückbringen? Von überall her?“
Kairn lächelte. „Komm doch mit und sieh es dir selbst an.“
Die Sache lief anscheinend auf eine Neuauflage der Mutprobe hinaus. Bei jedem anderen wäre Zak sofort darauf eingegangen, doch Kairn war der lebende Beweis, daß sich in der Krypta eine mystische Kraft am Werke befand. Dann fielen ihm seine Eltern ein. Ja, sie waren das Risiko wert, entschied er.
Kairn brachte ihn über den Friedhof bis zur Krypta der Vorväter. Sie sah noch genauso aus wie vor zwei Nächten.
Der Wiedererweckte packte die Griffe der schweren Türen mit den dünnen, knochigen Händen. Zak war beeindruckt. Die Türen mußten mehrere hundert Kilo wiegen, doch sein Freund zog sie mit Leichtigkeit auf. Dahinter führte eine Treppe in die Dunkelheit.
„Hier findest du die Lösung des Geheimnisses“, verkündete Kairn. „Wenn du mir folgst, wirst du erfahren, wie die Toten ins Leben zurückkehren.“
„Ähm... also gut“, meinte Zak, dem es plötzlich kalt den Rücken hinunterlief.
Er trat hinter Kairn ein, der die Tür wieder zufallen ließ. Augenblicklich waren sie von undurchdringlicher Finsternis umgeben. Zak konnte nicht einmal seinen Freund erkennen, obwohl der direkt neben ihm stand.
„Warte mal, es ist viel zu dunkel, um dort hinunterzugehen“, wandte Zak nervös ein.
„Ach ja, du brauchst Licht. Habe ich ganz vergessen“, erwiderte Kairn. „Hast du den Glühstab noch, den ich dir gegeben habe?“
Zak fummelte in seiner Tasche herum, bis er den schmalen Stab fand, und schaltete ihn an. In seinem fahlen Licht wurden die Steinwände der Krypta sichtbar.
Während sie die steile, schlüpfrige Treppe hinabstiegen, die sich nach unten wand, raste Zaks Puls. Die Stufen waren so schmal, daß er mit den Händen an den Wänden Halt suchen mußte. Kairn hingegen schien überhaupt keine Probleme mit der Treppe zu haben, obwohl er ständig heftig zuckte.
Dieses Zucken war Zak auch schon bei den anderen Zombies aufgefallen. Und im Hinterkopf wußte er, daß er es bei noch jemandem gesehen hatte. Bloß bei wem?
Endlich erreichten sie das Ende der langen Wendeltreppe und betraten eine kleine Gruft. In der Mitte des Raums stand ein großer Steinsarkophag, der über und über mit Spinnweben bedeckt war. Auf dem Boden lag ein dicke Schicht Staub. Nur ein kleiner, offensichtlich häufig benutzter Pfad war vom Staub befreit, und dieser führte, wie Zak jetzt erkannte, zum hinteren Ende der Gruft, wo sich eine Tür befand.
Weiterhin zuckend, wankte Kairn hinüber und packte den riesigen Metallknauf der Tür. Indem er sie aufzog, meinte Zak: „Diese Legende mit dem Fluch der Hexe und all die Geschichten über Menschen, die hier ihre Liebsten ins Leben zurückgerufen haben, die sind wahr, oder? Es funktioniert tatsächlich.“
„Natürlich funktioniert es“, erwiderte jemand - mit der Stimme von Dr. Evazan.
* 13 *
Zak überlegte nicht erst lange, er wollte sofort losrennen. Ehe er noch einen Schritt getan hatte, packte ihn Kairn am Arm. Die Haut seines Freundes war kalt wie Metall, und genauso eisern war sein Griff.
„Nicht doch, nicht doch“, sagte Dr. Evazan mit zuckersüßer Stimme. „Du willst doch nicht weglaufen, wo der Spaß gerade erst anfängt, was? Bring ihn her!“
Gehorsam zerrte Kairn Zak weiter in den Raum hinein. Zak wehrte sich, aber sein nekropolitanischer Freund besaß einfach übernatürliche Kräfte.
Evazan wartete geduldig, bis sein Gefangener vor ihm stand. Kairn trat hinter Zak und hielt ihn an den Schultern fest. Noch immer bemühte sich Zak freizukommen, doch ebensogut hätte er versuchen können, gegen Stein anzukämpfen.
„Willkommen in meinem medizinischen Labor“, begrüßte ihn Dr. Evazan.
Die Krypta machte
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