Galaxy of Fear 4 - Die Alptraummaschine
dem Spiegel zurückzutreten, stolperte jedoch.
Jetzt waren auch seine eigenen Knie nach hinten verbogen. Zak führte mühselig die plumpen Hände zum Gesicht und ertastete Haut, die schlaff und weich von den Wangen baumelte, und stieß ein Wehklagen aus.
Er hatte sich in ein Ungeheuer verwandelt.
* 8 *
Zak versuchte zu sprechen, aber die Worte klangen unverständlich und verloren sich in den Falten des aufgeweichten Fleisches um seine Lippen.
„Zak?“ Tashs Stimme drang von draußen zu ihm in das Spiegelkabinett hinein. „Zak, bist du da drin?“
Zak gab sich Mühe, auf seinen verdrehten Beinen das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und wankte durch das Labyrinth. Die Spiegel zeigten ihm seine neue, schaurige Gestalt.
„Zak!“ rief Tash wieder. „Ich komme jetzt rein und suche dich.“
Nein! dachte Zak. Wenn Tash hier reinkommt, wird sie auch verwandelt. Er quälte sich, um seine Lippen richtig zu bewegen.
„Nnnaaan!“ brüllte er. „Blai’drauschn!“
„Zak?“ Tashs Stimme klang vor Sorge tiefer als gewöhnlich. „Bist du das? Du machst mir Angst.“
Zak konnte nichts dagegen unternehmen, daß er die Worte halb verschluckte. „Komm’nschrain!“
Er mußte etwas tun! Er wandte den Kopf und erhaschte in einem der Spiegel ringsum einen Blick auf sich selbst – auf sein wahres Selbst.
„Ha’disch!“ murmelte er. Er streckte eine Hand aus und berührte den Spiegel. Wie beim ersten Mal verschwamm das Spiegelbild vor seinen Augen. Als die Bewegung aufhörte, sah Zak auf seine eigene Hand hinunter. Sie sah völlig unversehrt aus.
„Zak!“ rief jetzt Lando.
„Ich komme!“ antwortete er mit seiner vertrauten, klaren Stimme. „Faßt die Spiegel nicht an.“
Zak folgte vorsichtig dem verschlungenen Pfad zurück durch das Labyrinth, bis er zum Ausgang kam, wo die anderen warteten. „Hier sind wir!“ begrüßte Tash ihn lautstark. „Was war denn los?“
„M-Mein Spiegelbild“, erklärte er atemlos. „Die Spiegel haben es mir gestohlen. Sie haben mich in ein… ein Ungeheuer verwandelt.“
Lando zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“
„Zak, bist du sicher?“ wollte Tash wissen.
„Das klingt überaus unwahrscheinlich“, stellte Deevee fest. „Veränderungen auf molekularer Ebene sind ein außerordentlich komplizierter Vorgang. Dazu bedürfte es eines Rechners von der Größe…“
„Es ist passiert“, entgegnete Zak. „Ich sage euch, hier stimmt was nicht.“
„Zak, wie hättest du denn verwandelt werden können?“ wandte Tash ein. „Und wie hättest du dich so schnell wieder zurückverwandeln können? Vielleicht hast du nur eines von den verrückten Spiegelbildern gesehen.“ Bei diesen Worten bewegte sie sich auf den nächsten der Jahrmarktsspiegel zu.
„Nicht anfassen!“ kreischte Zak.
Lando zog die Stirn kraus. „Zak, wenn du so beunruhigt bist, sollten wir vielleicht noch mal zu Danna Fajji gehen. Ich bin sicher, er kann das alles erklären – genau wie er die Alptraummaschine erklären konnte.“
„Oh, da fühle ich mich gleich viel wohler“, erwiderte Zak sarkastisch. Aber er konnte mit keiner besseren Idee aufwarten und trottete hinter den anderen her, als Lando sie zurück zu dem Verwaltungsgebäude führte.
„Willkommen!“ tönte Danna Fajji, als sie sein Büro betraten. Er erhob sich hinter seinem geschwungenen Metallschreibtisch, wo er an einem Computer gearbeitet hatte. „Ich hoffe, Hologram Fun World hat euch gefallen. Wie war die Alptraummaschine?“
„Verwirrend, um ehrlich zu sein“, begann Lando diplomatisch. „Eigentlich könnte man sagen…“
„Was soll das?“ fiel Zak ihm ins Wort. „Zuerst jagen Sie mir in der Alptraummaschine mit Ihren Horrorholos Angst ein, und dann passiert irgend etwas mit mir im Spiegelkabinett. Was ist das nun wieder für ein Ort?“
„Das Spiegelkabinett“, brummte Fajji, faltete die Hände und legte die Fingerspitzen an seine aufgedunsenen Lippen. „Ich bitte um Verzeihung, aber meine Hologramm-Techniker haben ein paar neue Programme ausprobiert. Du hast in dem Spiegelsaal wahrscheinlich einen Computerfehler entdeckt.“
„Ein Computerfehler!“ Zak schrie beinahe.
„Da siehst du’s“, sagte Deevee, um Zak zu beruhigen. „Es gibt eine naheliegende Erklärung.“
„Ich bedaure aufrichtig alle Unannehmlichkeiten“, versicherte Fajji glaubwürdig. „Wir nehmen hier alle Beschwerden sehr ernst, und ich werde persönlich alles unternehmen, um für einen angenehmen weiteren Aufenthalt
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