Galaxy of Fear 4 - Die Alptraummaschine
kolossale, sich windende Zunge nach hinten gleiten. Er ruderte mit den Armen, bis er mit einer Hand Tashs Jacke streifte und Halt fand. Tash stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus, als sie gemeinsam noch einen Meter weiter rutschten. Dann lagen sie still.
„Komm!“ forderte Zak sie auf. Er kam auf die Knie und zerrte seine Schwester, die er immer noch bei der Jacke gepackt hielt, in die Richtung, in der er das Maul des Whaladons wähnte.
„Jetzt“, keuchte er, „müssen wir zusehen, daß wir hier raus kommen.“
„Ich glaube, ich kann helfen.“
Zak und Tash drehten sich nach Deevees Stimme um und sahen, daß der Droide mit einem Mal vom Schein einer kleinen Laserlampe angestrahlt war, deren orangefarbener Lichtstrahl sich in den Wassertropfen spiegelte, die von Deevees nassem metallischen Körper tropften.
„Wo hast du die denn her?“ wollte Zak wissen.
„Ich habe meiner Ausrüstung diese Laserlampe kürzlich hinzugefügt, um selbst Reparaturen durchführen zu können“, antwortete der Droide. „Es scheint sich dabei um eine nützliche Ergänzung zu handeln.“
„Warum hast du uns das nicht früher verraten?“ schnappte Tash.
Deevee erklärte: „Wir hätten keinen Nutzen davon gehabt. Der Whaladon befand sich unter Wasser. Selbst wenn wir aus seinem Maul entkommen wären, wären wir im tiefen Wasser ertrunken. Aber meine Sensoren zeigen mir, daß das Wesen an die Wasseroberfläche zurückgekehrt ist. Haltet euch bereit!“
Zak und Tash sahen im Licht der Laserlampe zu, wie Deevee das Schneidwerkzeug auf das Gewölbe des höhlenartigen Schlundes richtete und abdrückte. Ein dünner Strahl hocherhitzter Energie schoß durch die stickige Luft und durchlöcherte den oberen Teil des Mauls der Bestie.
Ein tiefer, dröhnender Schmerzenslaut ließ die Höhle vibrieren. Die Zunge zuckte wie eine Peitsche in die Höhe, so daß Tash und Zak um ein Haar ihren unsicheren Halt verloren, dann klatschte sie wieder gegen die Basis des riesigen Mauls. Warmer, schleimiger Speichel ergoß sich über die Kinder.
Der Whaladon brüllte.
Deevee gab einen zweiten Schuß ab, und das Tier schüttelte sich abermals. Diesmal gab es ein tiefes Klagen von sich und öffnete endlich das verwundete Maul. Salziger Gischt und Sonnenlicht strömten mit einem Windstoß ins Innere der natürlichen Höhle. Durch den weißen Schaum hindurch erkannte Zak das blaue Wasser des holographischen Meeres.
„Springt zur Seite!“ rief Deevee.
Zak und Tash erklommen die Spitze des gewaltigen Zahns und sprangen auf derselben Seite des Whaladons ins Wasser. Deevee ließ sich in dem Moment auf der anderen Seite ins Meer fallen, als sich die mächtigen Kiefer wieder schlossen.
Das Rauschen des aufgewühlten Wassers überflutete Zaks Ohren, als die kalte See über ihm zusammenschlug. Er hielt die Luft an und trudelte einige angsterfüllte Sekunden im Kielwasser des Whaladons umher, ohne oben und unten auseinanderhalten zu können. Er versuchte sich zu beruhigen und entspannte sich, als ihm klarwurde, daß die Schwerkraft ihm den Weg weisen würde. Der Sauerstoffmangel setzte seine Lunge in Brand, doch im nächsten Moment spürte er, daß er auftauchte, und er trat Wasser, um die Bewegung zu beschleunigen.
Zaks Kopf brach durch die Wasseroberfläche, er schnappte nach Luft und füllte seine Lungen mit Sauerstoff. Er wischte sich Salzwasser aus den Augen und trieb, wie ein Korken im Kielwasser des Seeungeheuers tanzend, auf dem Meer. Augenblicke später war der Whaladon kaum mehr als ein grauer Fleck am Horizont.
„Tash! Deevee!“ rief Zak. Niemand antwortete ihm, doch er entdeckte einen Streifen blonder Haare über den Wellen und schwamm darauf zu. Er erreichte seine Schwester, die würgend salziges Wasser aushustete. Ihre Augen waren halb geöffnet, ihr Blick verschleiert.
Von Deevee war weit und breit nichts zu sehen.
Er kann unmöglich ertrinken, sagte sich Zak. Vielleicht hat ihn die Strömung mitgerissen.
Tash jedoch würde untergehen, wenn sie sich nicht zusammenriß. Zak benutzte eine Hand, um sie über Wasser zu halten, und schwamm auf den fernen Strand zu.
Zak war auf Alderaan viel geschwommen. Er schwamm stetig und langsam, um seine Kräfte einzuteilen, und fünfzehn Minuten später waren sie weit genug gekommen, um die Uferlinie klar erkennen zu können. Der Rancor war nirgends zu sehen.
Erschöpft und klatschnaß ließ sich Zak auf den feuchten Sand fallen und zog seine Schwester hinter sich her. „Ich bin mein ganzes
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