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Galeeren in der Ostsee

Galeeren in der Ostsee

Titel: Galeeren in der Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Flaggleutnant, er möchte ein Signal an
Lookout
zur Weitergabe an
Relentless
machen: ›Erkunden Sie weiteres über die gesichteten Schiffe, und machen Sie Meldung an den Admiral‹!« Kapitän Peel brauchte man nicht zu drängen, aber es konnte ihm Rückhalt geben, wenn er wußte, daß er Unterstützung vom Flaggschiff hatte. Seit
Styx
heimgeschickt worden war, hatte sich seine Verantwortung verdoppelt. Seine Meldungen war lebenswichtig für das Geschwader.
    Allday nahm den alten Säbel herunter und wartete, daß Bolitho den Arm hob, damit er ihn am Koppel einhaken konnte.
    »Der paßt besser zu Ihnen, Sir.«
    Bolitho reichte Ozzard die leere Tasse. »Sie sind sentimental, Al lday.« Nachdem er noch einen schnellen Blick durch die Heckfenster geworfen und sich vergewissert hatte, daß Wind und Beleuchtung unverändert waren, ging er an Deck.
    Die Signalgasten schufteten wie die Teufel, Flaggen jagten zur Rah hoch und wieder herunter, Wiederholungen, Verstanden-Meldungen, Fragen. Er stellte abermals fest, daß diese Fachleute den äußerlich unbeteiligten Browne offenbar mochten und anerkannten.
    Browne übersah nichts. Vielleicht hatte Inskip recht, daß er einen Platz in Whitehall oder im Parlament verdiente.
    Ein Steuermannsmaat gab ein höflich warnendes Räuspern von sich, und Herrick wandte sich um, seinen Vorgesetzten zu begrüßen.
    »Haben Sie es gehört, Sir? Ich habe den Sechsten Offizier mit seinem Fernglas auf die Großbramsaling geschickt. Die anderen Schiffe sind in Sicht. Acht, soweit wir bisher wissen, aber noch nicht auszumachen, wie groß sie sind.«
    Browne rief: »Von
Lookout
, Sir: Feind in Sicht!«
    Bolitho sah ihn unbeweglich an. »Machen Sie ›Verstanden‹. Danach: ›Befehl an alle: Klar Schiff zum Gefecht‹!«
    Er achtete nicht auf die plötzliche Erregung ringsum, auf das geschäftige Quietschen der Flaggleinenblöcke, sondern sagte zu Herrick: »Sie hatten recht, Thomas.«
    Herrick grinste. »Nur weiß ich nicht, ob ich mich darüber freuen soll.«
    Wolfe tippte an seinen Hut und fragte drängend: »Darf ›Klar Schiff‹ angeschlagen werden, Sir?«
    »Aye. Fangen wir damit an.«
    Sobald die Trommeln alle Mann auf ihre Klarschiffstationen riefen, quollen Matrosen und Seesoldaten wie eine Flutwelle aus den Luken und Niedergängen hervor. Sie hatten schon darauf gewartet, und die meisten merkten nichts von den bangen Ahnungen ihres Kommandanten oder den Zweifeln ihres Admirals.
    Bolitho hörte, wie die Vorhänge im Achterschiff abgenommen und alle Hindernisse, seien es Seekisten oder Möbelstücke, nach unten in die Räume unter der Wasserlinie getragen wurden. Das gehörte dazu, um das Schiff in volle Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Das untere Batteriedeck war jetzt ein einziger großer Raum, vom Bug bis zum Heck an jeder Seite mit Kanonen bestückt. Die Zweiunddreißiger waren schon bemannt, ihre Zurrings gelöst, während die Schiffsjungen rundherum, auch um die Beine der Bedienungsmannschaften, Sand ausstreuten. Auf dem oberen Batteriedeck, wo die Achtundzwanzigpfünder standen, zur Hälfte von den Laufbrücken abgedeckt, die Vor- und Achterschiff an beiden Seiten miteinander verbanden, war man ebenso geschäftig.
    Bolitho beobachtete die Geschützbedienungen auf dem Achterschiff, die sich wie bei ihrem täglichen Exerzieren bewegten. Sie überholten die Taljen der Neunpfünder und legten sich ihre Werkzeuge so sorgsam zurecht wie Chirurgen vor der Operation, während die Seesoldaten sich wie eine feuerrote Raupe zwischen ihnen hindurch zur Hütte und Back wanden. Von den Seesoldaten wurden die Gefechtsstände in den Masten und die weniger beliebten Posten vor den Luken besetzt, wo sie zu verhindern hatten, daß Verängstigte sich nach unten verdrückten.
    Solche Vorkehrungen waren notwendig, denn es kam vor, daß Ne ulinge durch das fürchterliche Krachen der Artillerie und die schrecklichen Kampfszenen den Verstand verloren und versuchten, in den Tiefen des Schiffsleibes Zuflucht zu finden.
    Er hörte Wolfe ärgerlich ausrufen: »Verdammt, Mr. Speke. Die
Indomitable
war schneller als letztes Mal. Sie hat uns geschlagen!«
    Browne meldete: »Von
Relentless
, Sir.« Er schielte auf die Merktafel des Fähnrichs. »Fünf Linienschiffe, zwei Fregatten und ein Transporter.«
    Bolitho ließ sich ein Teleskop von einem Steuermannsmaaten geben und kletterte in die Wanten. Dabei war er sich bewußt, daß die nächststehenden Geschützbedienungen ihn genau beobachteten. Von einem Mann in

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