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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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andere waren ihm fremd, aber vermutlich waren auch die leicht zu identifizieren. Eine dieser Stimmen, vermutete Riedwaan, lag in diesem Moment nicht weit von ihnen entfernt tot im Schlamm. Er lauschte der Aufnahme eines Treffens, das offiziell nie stattgefunden hatte.
    Das Ploppen eines Champagnerkorkens. »Also, Freunde, diese Magnum Dom Perignon ist wie geschaffen für so eine Gelegenheit.« Mtimbes eitler, halb gesungener Trinkspruch auf eine Vereinbarung, die ein krebsartiges Geschwür von Transaktionen besiegelte. Ausschreibungsakrobaten. Ritas blutgetränkte Aufnahme, die bewies, dass die Krakententakel an einem monströsen Kopf hingen, der viel höher saß, als Riedwaan je für möglich gehalten hätte.
    Er zog die Stöpsel aus den Ohren. Es überraschte ihn nicht, dass Rita gestorben war. Überraschend war eher, dass er und Clare noch am Leben waren.

37
    Die Krankenhausgänge waren erfüllt von der schweren Stille, die sich nach Mitternacht über alles senkt.
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie hergekommen sind«, sagte Clare. »Ich wollte mich nicht einfach von irgendwem untersuchen lassen.«
    »Wie viele Jahre sind Sie jetzt meine Patientin, Clare?«, fragte Dr. Shapiro. Er hatte Clares Brustkorb beinahe fertig verpflastert. »Inzwischen müssten Sie wissen, dass ich nie schlafe, und schon gar nicht, wenn mich eine meiner Lieblingspatientinnen braucht.«
    »Die medizinische Mafia.« Clare zuckte unter den Schmerzen zusammen. »Sie lebt immer noch, obwohl mein Vater inzwischen seit vielen Jahren tot ist.
    »Seien Sie einfach dankbar, Clare«, lächelte er.
    »Das bin ich, glauben Sie mir. Ist irgendwas gebrochen?«
    »Sie werden sich erholen«, versicherte er ihr. »Zum Glück für Sie sieht es schlimmer aus, als es ist.« Er drückte das letzte Pflaster fest und richtete sich auf. »Ruhen Sie sich aus. Holen Sie sich psychologische Beratung. Irgendwann wird der Schock einsetzen. Es ist nicht schön, wenn jemand einen umzubringen versucht.«
    »Was Sie nicht sagen«, gab Clare zurück. »Mir tut alles weh. Aber meine Rippen sind nicht gebrochen?«
    »Eine hat einen Haarriss.« Der Arzt hielt eine Röntgenaufnahme gegen das Licht. »Das heilt von selbst, Sie müssen sich nur möglichst wenig bewegen und dürfen weder lachen noch husten.«
    »Im Moment kann ich sowieso nichts komisch finden.«
    »Sie sind wie eine Katze, Clare. Aber selbst wenn Sie vielleicht mit neun Leben angefangen haben, arbeiten Sie sich kontinuierlich vor. Legen Sie sich ins Bett und ruhen Sie sich vierzehn Tage aus, bis Sie sich wieder einigermaßen besser fühlen.«
    »Ich habe keine zwei Wochen«, sagte Clare.
    »Fangen Sie nicht so an.« Dr. Shapiros Gesicht zeigte Sorgenfalten. »Immer wenn Sie in Ihrem Leben an einen Punkt gelangen, an dem Sie Empfindungen zeigen müssten, verschanzen Sie sich hinter Ihrer Arbeit, genau wie Ihr Vater früher. Ihre Fähigkeit, Ihre Angst zu verdrängen, beeindruckt mich nicht. Und jetzt erzählen Sie mir, wie es Ihnen vor dem Unfall ging.«
    »Wollen Sie das wirklich wissen?«
    »Ich bin Ihr Arzt, Clare. Natürlich will ich das wissen.«
    »Ich habe das unbestimmte Gefühl, in Gefahr zu sein«, erklärte Clare. »Es überzieht mich, leicht wie Spinnweben. Und je mehr ich dagegen ankämpfe, desto fester zieht es sich zu.«
    »Weinen Sie leicht?«
    »Ich arbeite in einer Männerwelt. Da weint niemand.«
    »Ja, und ich kann Ihnen sagen, was dann passiert. Irgendwann knallen diese Leute die eigene Familie ab«, sagte Dr. Shapiro.
    »Einmal habe ich es mit Trinken probiert«, gestand Clare. »Eines Abends habe ich mich mit einer Flasche Chenin hingesetzt. Aber schon nach dem dritten Glas musste ich mich übergeben. Damit war, abgesehen von den höllischen Kopfschmerzen am nächsten Tag, meine Säuferkarriere beendet. Ich nehme an, das bedeutet, dass ich nie eine gute Polizistin abgeben würde.«
    »Das hätte ich nicht gedacht«, meinte Dr. Shapiro.
    Clare schloss die Augen. Sie sah eine Hand hochfliegen, einen schwarzen Stein in einer Männerfaust, den herabsausenden Arm, den splitternden Schädel einer Frau. Sie sah die Frau fallen, mit wild rudernden Armen, wie Engelsflügel vor dem Himmel.
    »Arbeiten Sie wieder mit Riedwaan zusammen?«, fragte der Arzt.
    »Ich versuche zurzeit, eine Frau zu identifizieren, der vor dreiundzwanzig Jahren der Schädel eingeschlagen wurde und die man unter einer Betonplatte begraben hat«, antwortete Clare. »Sie geht mir einfach nicht aus dem Kopf.«
    »Am

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