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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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und nahm ihren geschundenen Leib in die Arme. Als sie Clare die Haare aus dem Gesicht strich, spürte sie heiße Tränen unter ihren Fingern.
    »Das ist nicht richtig«, sagte Clare.
    »Was ist schon richtig?«, fragte Lilith. »Ich lege mich einfach zu dir. Danach wird es uns beiden besser gehen.«
    Clare wusste nicht recht, ob das stimmte, aber sie war zu erschöpft, um zu widersprechen. Sie sank ermattet gegen Lilith und schlief schließlich ein.
    Lilith hielt Wache, lauschte, wie Clares Atem in den gleichmäßigen Rhythmus des Schlafes glitt, und schaute zu, wie sich der Himmel langsam aufhellte.

Samstag
12. Februar

38
    In einem Kaff, das nur aus einer Tankstelle und ein paar verstreuten Häusern bestand, hielt Du Randt zum Tanken an. Riedwaan stieg von der Pritsche des Pick-ups und zündete sich eine Zigarette an, seine letzte. Er ging in den Laden, um sich neue zu kaufen.
    Das Bild eines blutüberströmten Gesichtes über der Kassiererin lenkte ihn ab. Riedwaan brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, wer das war. Clare, die über ihre Knie gebeugt im Sand saß. Ein Meer von Hütten und Fackeln, deren Flammenschein über die Gesichter einer um ein Auto versammelten Menge flackerte. Clares Auto.
    »Geben Sie mir die Fernbedienung«, sagte Riedwaan.
    Die füllige Kassiererin sah ihn erstaunt an.
    »Geben Sie mir die verdammte Fernbedienung.« Die autoritäre Stimme passte so gar nicht zu seinem blauen Arbeiter-Overall.
    Sie reichte sie ihm.
    Er drehte den Fernseher lauter.
    »… versuchte Entführung«, meldete die Reporterin gerade. »Dr. Clare Hart, die die Polizei von Kapstadt im Fall Gallows Hill berät und für ihre Filme über die Gangs von Kapstadt bekannt ist, überlebte heute nur knapp eine Entführung in Green Point, Kapstadt. Der Entführungsort befindet sich nahe der inzwischen berüchtigten Baustelle am Gallows Hill, wo in Massengräbern Hunderte, wenn nicht Tausende Sklaven begraben liegen. Um das zur Bebauung freigegebene Landstück ist ein erbitterter Streit entbrannt. Major Shorty de Lange …«
    Die Kamera schnitt auf Shorty de Lange. »Wir ermitteln in alle Richtungen.«
    »Stimmt es, Sir, dass Dr. Hart und Captain Faizal während der Ermittlungen bedroht wurden?«
    »Dazu gibt es zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar.« De Lange fuhr sich mit der Hand über den Schnauzer.
    »Die Allgemeinheit zeigt sich erbost über den Umgang der südafrikanischen Polizei mit den Gebeinen …«
    »Kein Kommentar«, wiederholte De Lange.
    Riedwaan bezahlte seine Zigaretten und den Kaffee. Noch während er aus dem Café auf den dieselrutschigen Vorplatz der Tankstelle trat, wählte er Clares Nummer. Das Telefon läutete eine Ewigkeit, ohne dass sie antwortete. Sein Magen krampfte sich zusammen, während er erneut wählte. »De Lange«, sagte er nur.
    »Wo zum Teufel stecken Sie, Mann?«, fragte De Lange.
    »Eine lange Geschichte«, antwortete Riedwaan. »Ich bin gerade auf dem Rückweg nach Kapstadt. Was ist passiert? Ich sehe Clare im Fernsehen blutüberströmt in einem Elendsviertel kauern, und jetzt geht sie nicht ans Telefon. Was ist los, verflucht noch mal?«
    »Sie wurde entführt, so wie es aussieht«, antwortete De Lange. »Sie hat sich aus dem Auto fallen lassen. Der Wichser hatte ihr das Messer an die Kehle gesetzt.«
    »Das ist bestimmt kein Zufall. Ich will, dass Sie den Tatort so genau untersuchen, als hätte Ihre Mutter in dem Auto gesessen.«
    »Ich bin schon dabei, Faizal. Was meinen Sie, was ich da getan habe?«
    »Ich will alles haben«, sagte Riedwaan. »Testen Sie alles, was diese Kerle zurückgelassen haben, und prüfen Sie nach, ob einer davon irgendwie mit Williams in Verbindung steht.«
    »Und Waleed Williams selbst?«, fragte De Lange. »Soweit ich gehört habe, legt er gern selbst Hand an, wenn es um eine blonde Frau geht.«
    »Er war es nicht selbst«, widersprach Riedwaan. »Diesmal nicht.«
    »Sie klingen sehr überzeugt.«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hatte er zwei Kugeln in der Brust.«
    »Haben Sie ihm die verpasst?«
    »Möglich«, sagte Riedwaan. »Aber er hat jede Menge Partner. Sehen Sie sich die ganz genau an.«
    »Hören Sie, Mann, ein laaitie hat am Tatort eine Schusswaffe gefunden. Und sie mir übergeben, weil  – ag , eine lange Geschichte über seine Mutter«, erwiderte De Lange.
    »Was für eine Waffe?«, fragte Riedwaan.
    »Eine alte Neun-Millimeter.«
    »Das ist keine Gangsterwaffe. Die stehen auf billigen Chinesenscheiß, den sie gegen abalones

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