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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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inzwischen löchrig wie Siebe, wenn der Preis stimmte.
    »Wo hast du die gefunden?«, fragte er.
    »Gleich da drüben.« Der Junge deutete auf den Zaun. »Aber alle haben nach ihm gesucht, sogar die Buren in ihren Uniformen. Also hab ich die Pistole versteckt. Und dann hab ich Sie gesehen.«
    »Wo ist er hin?«, wollte De Lange wissen.
    »Er ist da rübergegangen«, dabei deutete er auf einen Durchgang zwischen den eng stehenden Hütten. »Und dann war er weg.«
    De Lange blickte auf das Labyrinth von Bauten, die schmalen Gassen dazwischen. Ein Mann mit blutigem Gesicht würde hier so spät in der Nacht nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregen.
    »Kannst du mir sagen, wie er ausgesehen hat?«
    Er funkte die Streifenwagen an, gab die Einzelheiten, die Beschreibung des Kindes durch  – ein dünner Schwarzer, dunkles Hemd, dunkle Hose, Schuhe.
    Die Beschreibung passte allein in dieser Township auf zehntausend Männer.
    »Du bist ein guter Junge.« De Lange steckte das Handy wieder ein.
    »Ich will nur nicht, dass er sie findet, die Waffe«, sagte der Junge leise.
    »Wer?«, fragte De Lange und sah den Kleinen an.
    »Der Freund von meiner Mutter«, antwortete er leise. »Als er das letzte Mal betrunken war, hatte er nur einen Ziegelstein. Damit konnte er sie nicht richtig umbringen. Mit einer Pistole kann er das.«
     
    De Lange kehrte zu seinem Wagen zurück. Er wog die Pistole in der Hand, dachte an Clare Hart und daran, wie sie dem Tod ein Schnippchen geschlagen hatte. Die Waffe war zu sauber, als dass sie einem Gangster gehören konnte, das wusste er aus Erfahrung.
    Nachdem er seine Notizen verfasst hatte, blieb er noch eine Weile im Auto sitzen und schaute in den Himmel. Dann ließ er den Motor an.Von hier aus war es näher zum ballistischen Labor als zu seinem frauenlosen, kinderlosen Heim in Goodwood mit der sauren Milch im Kühlschrank und dem ganzen Mist.
    Er bog auf die N2. Er konnte genauso gut ins Labor fahren. Er wäre nur ein paar Stunden zu früh dran, und er arbeitete gern allein, in aller Ruhe. Ein paar Testschüsse aus diesem kleinen Baby würden vielleicht eine interessante ballistische Geschichte zutage fördern. Außerdem schuldete er Faizal seit Ewigkeiten einen Gefallen, und er stand nicht gern bei anderen in der Schuld.

36
    »Tut mir leid, Captain.« Du Randt kniete neben Riedwaan. »Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie das sind. So ganz allein in der Nacht wird man nervös.«
    »Sie sagen es.« Riedwaan presste die Hand auf seine Schulter. Blut sickerte durch seine Finger.
    »Zum Glück feuere ich immer erst einen Warnschuss ab. Mein Training, mos «, sagte Du Randt.
    »Da habe ich ja wirklich Glück gehabt«, meinte Riedwaan.
    »Kommen Sie ins Haus. Ich flicke Sie wieder zusammen.«
    Eine Junggesellenküche. Teller in der Spüle. Auf dem Herd ein Topf mit grüner Pampe. Eine Schüssel Reis in der Mikrowelle. Ein Fernseher am Tischende.
    »Was machen Sie überhaupt hier?« Du Randt bog die Lampe zu Riedwaan hin. »Sie sehen übel aus.«
    »Die Farm nebenan«, sagte Riedwaan. »Da geht es hoch her.«
    »Erst flicke ich Sie mal zusammen, denn Sie bluten. Zum Glück hat meine Frau mich verlassen. Die würde einen Anfall kriegen, so wie es in der Küche aussieht.«
    Du Randt schenkte ihm einen Brandy ein. »Schlucken Sie den«, riet er. »Dann tut es nicht so weh, wenn ich das sauber mache.«
    Er holte eine Tierarztkiste und klappte sie auf.
    Riedwaan zog sein Hemd aus und biss die Zähne zusammen, während Du Randt die Fleischwunde reinigte.
    »Ich muss das nähen.«
    »Dann nähen Sie«, erwiderte Riedwaan.
    »Das wird wehtun«, prophezeite Du Randt. »Trinken Sie noch einen Brandy.«
    Er schenkte Riedwaans Glas noch einmal voll.
    Drei schnelle Stiche, dann war alles erledigte. Du Randt verband die Wunde.
    »Es tut mir ehrlich leid«, sagte er. »Aber ich war offenbar nicht der einzige oke , der heute Abend auf Sie geschossen hat. Ich war so nervös, weil ich vorhin Schüsse gehört habe. Habe ich recht?«
    »Sie haben vollkommen recht. Und die anderen haben eindeutig keine Warnschüsse abgefeuert.«
    »Sie waren in Jakkalseinde?«
    »Ja«, antwortete Riedwaan.
    »Das ist Aaron Mtimbes Land. Malan ist sein Schoßhund.«
    »War.«
    »Er ist tot?«, fragte Du Randt.
    »Eine Kugel durch die Stirn«, bestätigte Riedwaan. »So ein Schuss bringt sogar einen Anwalt um.«
    »Wer hat ihn erschossen?«
    »Schwer zu sagen. Da drüben war die Hölle los.«
    »Malan hat Mtimbe zu viel Geld verholfen«,

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