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Galileis Freundin (German Edition)

Galileis Freundin (German Edition)

Titel: Galileis Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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renovieren, nicht einen anderen wieder aufzubauen.“
    Der rotgesichtige Pfarrer holte tief Luft. Die Aufregung machte ihm zu schaffen. Immer noch fegte er mit seinen Fingern vor der sprachlosen Caterina herum.
    „Ihr solltet euer Verhalten wohl überlegen. Ihr erhaltet unsere Zustimmung zu Hochzeit, auf der anderen Seite solltet ihr euch über unser Vorhaben freuen, den Glanz des Hauses Buo n delmonti zu erneuern, so wie er einst in antiker Zeit war, als es das Haus der Medici noch gar nicht gab.“
    Der Pfarrer schnaufte.
    Kalt und beherrscht begegnete ihm die Gräfin Caterina.
    „Jetzt ist es gesagt, Buondelmonti. Eure Ziele sind bekannt. Ihr habt den Handel nur in euren Gedanken gemacht. Meine Zustimmung habt ihr nicht.“
    „Caterina Picchena, ihr werdet ohne Vermögen das ehrenwerte Haus der Buondelmonti verla s sen. Ihr gehört nicht mehr zu unserer Familie. Die Vernunft, Gräfin Picchena, sollte euch das richtige Verhalten diktieren. Ihr solltet glücklich sein, wenn wir die Ehre und das Ansehen der Familie eurer beiden Söhne, den Glanz und die Schönheit des Palazzo in neuer Pracht erstra h len lassen.“
    „Restauriert den Palazzo mit eurem Vermögen aus dem Val di Pesa. Stellt die Ehre eurer Sippe wieder her, wenn ihr ehrlich und korrekt seid, nicht hinterlistig, intrigant, bestechlich und erpresserisch. Das sollte euer richtiger Weg sein, Don Alessandro, Pfarrer von Santa Maria dell’Impruneta. Ich auf alle Fälle, Hochwürden, werde den Signore Frains d’Aix ehelichen und mein Vermögen aus Picchena mitnehmen.“
    Sie wandte sich abrupt um und verließ den Raum.
    Don Alessandro schnaufte hinter ihr her, rief einige anzügliche Bemerkung, schimpfte und fluchte irgendetwas von der gemeinsamen Macht des Staates, der Kirche und den reichen B u ondelmonti.
    Von ihren Besuchen bei dem Franzosen ließ sie sich durch die erpresserischen Anwandlungen des Schwagers in den nächsten Tagen nicht abhalten. Sie bereitete sich in Ruhe auf ein neues Leben mit dem Soldaten in der Provence vor.
    
    „Ihr plagt mich, ihr quält mich wie ein Stück Vieh. Ich habe euch tausend Mal gesagt, zieht nicht so extrem. Ihr reißt mir beim Zupfen die Haut ab.“
    Giancarlo drehte sich von seinem Sessel zum Spiegel. Er erkannte seine frisch enthaarte Brust nicht mehr. Er ließ sich seinen Hermelinumhang bringen und auf die Schultern legen. Neben ihm stand der verlegene Bader, aus seiner linken Faust schaute ein schwarzes Haarknäuel he r vor, rechts hielt er eine Pinzette.
    „ Schluss jetzt, ich erwarte Besuch“, fuhr unwirsch der Kardinal seinen Bediensteten an.
    In dem roten Audienzsaal des Palazzo Pitti wartete bereits Don Alessandro de’Buondelmonti.
    „Eminenz, die Sorge um das Wohl der Heiligen Römischen Kirche führt mich zu euch. Nehmt meinen tiefsten Dank entgegen, dass ihr meiner Bitte nach einer Audienz so schnell statt geg e ben habt.“
    „Nun, Hochwürden, wenn es um das grundsätzliche Wohl unserer Kirche geht, sollte uns kein Weg zu weit und keine Mühsal zu anstrengend sein, den rechten Weg zu finden und die rec h ten Entscheidungen zu treffen. Eure ehrenwerte Familie, Monsignore Buondelmonti, ist der Kirche stets eine treue Dienerin gewesen. Manch ein Altar in und um Florenz, die Kirche in Impruneta und selbst manches Kloster weiß eure Mildtätigkeit und Barmherzigkeit zu schä t zen. Schon jetzt, Hochwürden, bitte ich euch inständig, meine Grüße und die besten Wünsche euren beiden hochgeschätzten Schwestern zu übe r bringen. Allzu selten haben wir Gelegenheit, miteinander über die Geschicke der Familien und das Wohl unserer Kirche zu beraten. Daher, mein Sohn, drücke ich meine Befriedigung über dieses Zusammentreffen noch einmal aus. Seid mir herzlich willkommen.“
    Alessandro Buondelmonti verbeugte sich tief vor dem Kardinal, er erhob sich dann und blieb stehen.
    „So nehmt doch Platz, Don Alessandro. Bedeutende Gespräche sollten wir nicht stehend fü h ren.“
    Giancarlo wies seinen Pagen Roberto mit einer unwirschen Handbewegung an, dem Pfarrer einen Stuhl zu bringen.
    Der Page des Kardinals schleppte den breiten Sessel herbei und stellte ihn vor den Audien z thron. Dann wartete er geduldig auf weitere Instruktionen.
    „Nun, was hat er noch? Gehe er vor die Tür, und warte er, bis ich ihn rufe.“
    Roberto verbeugte sich und schlich die ersten Schritte rückwärts. Auf ein Zeichen des Kard i nals drehte er sich um und verließ zügig den Audienzsaal. Von außen stellte er sich an

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