Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Computer laufen und ermitteln Sie den Besitzer. Fangen Sie bei der Suche mit den uns bekannten Mitgliedern von Quints Geschwader an, das grenzt den Kreis der infrage kommenden Personen ein.«
»Und dann?« Izoho nickte, ohne zu verstehen.
»Wir schaffen den Mann bei nächster Gelegenheit her, damit er das Schiff unseren Wünschen entsprechend instruiert. Er wird sicher eine Möglichkeit finden. Guten Abend.« Celia schaltete das Gerät aus, ohne seine Antwort abzuwarten. Sie ging zurück zu Claire und stocherte lustlos in ihrem kalt gewordenen Essen herum.
»War was Schlimmes?«, fragte ihre Tochter interessiert.
Celia lächelte mühsam. »Nein, Schatz. Nur ein kaputter Computer.«
Celia wusste, dass die Trennung von Claire unmittelbar bevorstand. Die Burg Ruvvlen war auf Dauer kein geeigneter Ort für ein kleines Mädchen. Claire war schließlich alt genug, um in Zukunft eine der guten Privatschulen auf Kerian oder auf der Erde zu besuchen. Nur in den Ferien würde sie ihre Tochter dann noch sehen.
»Ich denke, du solltest allmählich ins Bett, findest du nicht?«, fragte Celia. Claire verzog das Gesicht und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Celia seufzte. Das konnte ein langer Abend werden.
*
Raymon Cartier und Larry Strociewsky prosteten sich mit ihren Bierflaschen zu. Quint tauschte mit Clou einen zufriedenen Blick. Es war geschafft.
Die vier Männer standen auf dem Landefeld vor den drei umgerüsteten Galeonen, die Quint für die Falle, die er den Piraten stellen wollte, ausgesucht hatte.
»Sehr gut« sagte Quint stolz, »ausgezeichnet.« Er stand, den Kopf in den Nacken gelegt, die Fäuste in die Hüften gestemmt, vor dem Bug der Typhoon.
Die Typhoon war das erste der drei Schiffe. Sie sollte mit einer Ladung Müll starten. Shilais Verbindungsmänner hatten in den entsprechenden Kreisen inzwischen das Gerücht ausgestreut, dass ein Schiff dieses Namens mit Luxusartikeln Oea in den nächsten Tagen in Richtung Tlozzhaf verlassen sollte. Die Piraten waren also mit Sicherheit bereits neugierig.
Sobald sie die Typhoon überfallen und die wertlose Ladung aus Sperrmüll, Unrat und verdorbenen Gewürzen entdeckt hatten, würde von Uo aus das zweite Schiff, die Monsoon, starten. An Bord der Monsoon wiederum wartete ein bewaffnetes Kommando, das jeden Angriff der Piraten bis zum äußersten zurückschlagen würde. Wenn die Piraten wieder nichts von Wert fänden, so Quints Überlegungen, würden sie schließlich gierig und ohne zu zögern über das dritte Schiff, die Downpour, herfallen – und dabei ihr blaues Wunder erleben.
Clou kam plötzlich ein unheilvoller Gedanke. Was war, wenn die Piraten die Falle bis ins Detail durchschauten?
»Sir«, er räusperte sich, »sind Sie davon überzeugt, dass die Piraten glauben werden, in der Downpour wäre endlich der ersehnte Schatz versteckt?«
»Ich werde den Piraten höchstpersönlich Grund zu dieser Annahme liefern«, sagte Quint grimmig.
Clou nickte. Er hatte verstanden.
»Sie werden die Typhoon fliegen«, sagte Quint und klopfte Gallagher auf die Schulter.
Clou seufzte leise. Er hatte im Moment ohnehin kein Schiff, und irgendwo musste er schließlich mitfliegen. »Okay.«
»Mir bleibt nur noch, Ihnen beiden für die hervorragende Arbeit zu danken, meine Herren«, sagte Quint und drückte Cartier und Strociewsky warm die Hand. »Sie waren uns eine große Hilfe.«
»Keine Ursache«, wehrte Cartier ab. »Gern geschehen.« In der Tat – Shilais Ministerium hatte sich bei seiner Vergütung äußerst großzügig gezeigt.
»Ray«, Clou salutierte lässig.
»CeeGee«, Cartier prostete ihm zu.
»Passt gut auf euch auf«, grinste Clou, »man sieht sich.«
»Man ist ja nicht blind«, ulkte Strociewsky.
Clou schluckte hart. Wer konnte schon sagen, wann er seine Freunde mal wiedersah?
Sein Blick fiel auf einige Kompaktschiffe der Söldner von Quints Geschwader, die ein paar Hundert Meter neben den drei Galeonen parkten. Plötzlich kam ihm eine Idee.
»Sir, vielleicht könnten wir die Dienste von Mister Cartier und Mister Strociewsky noch einmal kurz in Anspruch nehmen«, raunte er Quint zu.
*
Zwei Stunden später saß er am Steuer der Typhoon und durchstieß mit doppelter Schallgeschwindigkeit die obersten Schichten der Atmosphäre von Oea XII. An seiner Seite flogen drei Schiffe aus Quints Geschwader.
Wie Quint ihm gegenüber bereits früher angedeutet hatte, waren die drei Piloten zu keiner Zeit über die tatsächliche Ware an Bord der
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