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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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konnte.
    Er ließ sich müde auf das Bett fallen und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.
    Er erwachte erst einige Stunden später. Einen Moment musste er überlegen, wo er war, dann hatte er sich wieder orientiert. Das Rufsignal der Kommunikationskonsole war es, das ihn geweckt hatte. Er rollte vom Bett und schlug mit der flachen Hand auf die Antworttaste.
    »Esperanza hier«, murmelte er verschlafen.
    Das Bild einer gutaussehenden Frau von etwa dreißig Jahren erschien auf dem Bildschirm. Ihr ovales Gesicht wurde von einer roten Lockenmähne eingerahmt. Der einzige Makel an ihrem hübschen Äußeren war die etwas zu spitze Nase.
    »Ausgeschlafen?«, erkundigte sie sich.
    Esperanza straffte sich. »Guten Tag, Captain Rutherford.«
    Celia Rutherford lächelte dünn. »Zu Ihrer Information, Mister Esperanza, es ist acht Uhr morgens Bordzeit. Ich wünsche, Sie in fünfzehn Minuten in der Einsatzzentrale zu sehen. Bereiten Sie Ihren Bericht vor.«
    Damit war das Gespräch beendet.
    Esperanza verdrehte die Augen und gähnte. Wach war er noch lange nicht. Celia Rutherford stand ihrem Vater in Strenge in nichts nach. Kein Wunder, bei den Leuten, mit denen sie es tagtäglich zu tun hatte. Die Männer ihrer Piratenflotte waren alles andere als Chorknaben; es wunderte Esperanza, dass sie sich als Frau an der Spitze einer solchen Organisation überhaupt behaupten konnte. Das lag vermutlich an dem Ruf, den Hidalgo Rutherford bei seinen Leuten noch immer genoss, obwohl er seit über einem Jahr tot war.

*
    Eine Viertelstunde später erschien Esperanza in Celia Rutherfords Zentrale. Die Wände des Raumes waren mit Sternenkarten regelrecht tapeziert. Auf dem großen Tisch in der Mitte des Zimmers stand ein Projektionsapparat, der ein dreidimensionales holografisches Modell des Systems Oea generierte.
    Esperanza schritt mitten durch das Abbild von Oea XVII hindurch und salutierte vor Rutherford. »Captain.«
    Rutherford schob ihm einen Stuhl hin. Sie wies ihre Führungsoffiziere, die mit ihr hier arbeiteten, an, ruhig zu sein. Schlagartig wurde es still. Nur das Summen des Projektors und das leise Rauschen der Klimaanlage waren zu hören.
    »Und? Ich höre.« Rutherford hob fragend eine Braue.
    »Unsere Informationen waren richtig«, begann Esperanza, »Oea hat tatsächlich Quints Geschwader angeheuert. Und Quint hat in unseren Aktionen einwandfrei Captain Hidalgo Rutherfords Handschrift erkannt.«
    Ein spitzbübisches Lächeln machte sich auf Celia Rutherfords Gesicht breit.
    »Wie hat Quint darauf reagiert?«, fragte sie amüsiert.
    »Er scheint von der Idee besessen zu sein, Captain Rutherford aufzuspüren und zu töten. Das soll wohl seine letzte große Tat sein, ehe er in den Ruhestand geht. Und er hat bereits einen Plan«, entgegnete Esperanza.
    »Weiter«, drängte seine Chefin.
    Esperanza stockte. Er war bei der eigentlichen Planung im Residence, wo Quint mit Gallagher und diesem Ingenieur namens Cartier zu Abend gegessen hatte, leider nicht dabei gewesen. Lediglich von den ersten, laut gedachten Überlegungen in Shilais Büro hatte Esperanza etwas aufschnappen können.
    »Er sprach bisher lediglich davon, uns eine Falle zu stellen. Er schien an einen recht wertvollen Köder zu denken, dem selbst jemand wie Captain Rutherford nicht widerstehen können sollte.«
    Rutherford verzog das Gesicht. »Genauer wissen Sie es also nicht?«
    »Nein, Captain«, gestand Esperanza.
    Celia Rutherford schloss die Augen.
    »Warum warnen Sie mich vor einer Falle, wenn Sie mir nicht sagen können, woraus diese Falle besteht? Mit diesen Informationen, wie Sie sie zu nennen wagen, kann ich nichts anfangen«, knurrte sie.
    In Esperanzas Wange zuckte ein Muskel, und zwei seiner Hornplatten klickten aneinander. »Dann haben Sie mich vielleicht zu früh zurückbeordert, Madam!«
    Celias Augen blitzten wütend auf, als sie die Wahrheit in seinen Worten erkannte.
    »Insubordination auch noch? Werft ihn in den Straftrakt«, befahl sie einem nebenstehenden Sicherheitsoffizier, »und rüstet das Schiff, das er gestohlen hat, für unsere Zwecke um.«

*
    Trigger fühlte sich elend. Er war nicht nur von Clou getrennt worden, er war auch von jemandem verraten worden, dem er vertraut hatte. Nun stand er auch noch mitten im Nichts auf einer fremden Raumstation und hatte keine Hoffnung, dass Clou ihn orten und finden können würde. Vermutlich würde Gallagher eines Tages die Suche nach ihm aufgeben und mit einem schönen, neuen Schiff den Weg zur Erde

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