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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Celia und Quint blinzelten ins Licht. Einer der Angestellten des Senators erschien mit einem Schlüssel und löste die Ketten von ihren Fußgelenken.
    »Mitkommen«, schnarrte er mit einem seltsamen Akzent. Es war Celia klar, dass dieser Symiruse die Standardsprache nicht besonders flüssig sprach.
    Quint half ihr auf die Beine. »Mal sehen, was die mit uns vorhaben«, raunte er ihr zu.
    »Vermutlich werden sie uns töten«, flüsterte Celia zurück. Sie hatte sich bereits darauf eingestellt, ihre Tochter nicht mehr wiederzusehen. Was Quint ihr über seine eigene Tochter erzählt hatte, war auch nicht besonders ermutigend gewesen. Sie hatte keine Hoffnung, dass Nnuddz sie noch für nützlich halten könnte, im Gegenteil. Sie rechnete damit, irgendwo erschossen und verscharrt zu werden.
    Der Symiruse führte sie entgegen ihren Befürchtungen in den Speisesaal der Villa, wo Nnuddz, Debi Branigunn und Clou Gallagher bereits an einer langen, gedeckten Tafel Platz genommen hatten.
    »Ah, meine liebe Celia«, machte Nnuddz gedehnt. Sie starrte ihn finster an. Quint sah ungläubig in die Runde.
    »Ich möchte mich für mein raues Auftreten gestern Abend entschuldigen. Ich fürchte, ich habe mich ziemlich unfair verhalten. Setzt euch doch zu uns, wir wollten gerade eine Kleinigkeit essen«, er wies einladend auf die beiden noch freien Plätze.
    Celia und Quint setzten sich zögernd.
    »Da fällt mir ein, ich glaube, wir sind uns noch gar nicht vorgestellt worden, Mister …« Nnuddz sah Quint Hilfe suchend an.
    »O'Connell«, sagte Quint schnell, »ich war ein Shuttlepilot auf Ruvvlen. Daher sind wir uns wohl noch nicht begegnet.«
    »Sie sind Pilot, großartig«, Nnuddz erhob sein Glas, »dann lassen Sie uns Freunde sein, Mister O'Connell. Ich suche im Moment Piloten en masse. Ihre beiden Kameraden hier haben bereits unterschrieben.«
    Celia quetschte mit ihrer Gabel ihr Frühstück klein.
    Ihre eingegipste rechte Hand hinderte sie daran, richtig zu essen. Und Nnuddz, dieser verdammte Bastard, hatte Claire nicht einmal zum gemeinsamen Frühstück dazugeholt!
    »Wenn du für alle meine Freunde Verwendung hast, was wird dann aus mir?«, fragte sie dumpf.
    Nnuddz zögerte einen Moment. »Ich habe, offen gestanden, in meinen Plänen keine Verwendung für dich, meine Liebe. Ich würde es aber sehr gerne sehen, wenn du und Claire bei mir blieben und ich für euch sorgen dürfte.«
    Celia atmete laut ein. Ehe sie eine bissige Antwort geben konnte, wurde sie jäh von einem symirusischen Redeschwall unterbrochen. Sie drehte sich zur Tür um, wo der Angestellte, der sie hergeführt hatte, in eine lautstarke Auseinandersetzung mit einer alten Symirusin verwickelt war. Die Frau setzte sich durch und humpelte auf Nnuddz zu. Dabei schnatterte sie unentwegt etwas in ihrer Muttersprache.
    Nnuddz wechselte die Farbe.
    »Was ist passiert?«, fragte Clou.
    »Claire«, hauchte Nnuddz bestürzt, »hat die Nacht nicht in ihrem Zimmer verbracht.«
    Celia sprang auf. »Du willst für uns sorgen? Du kannst ja nicht einmal auf ein kleines Mädchen aufpassen!«

*
    »Nun, Mister Cartier«, Ratsherr Ddiwwr lehnte sich in seinem Stuhl zurück, »da haben Sie aber wirklich Pech gehabt.«
    Cartier zuckte mit den Schultern. »C'est la vie.«
    Seit drei Stunden saßen er und Strociewsky nun im Büro des Vorsitzenden des MediCentre. Ddiwwr und sein Stellvertreter hatten ihnen ein Dutzend Mal die gleichen Fragen gestellt, und ein Dutzend Mal hatten die Ingenieure ihnen exakt die gleichen Antworten gegeben.
    Cartier sehnte sich nach einem Bier oder einer Zigarre. Oder – besser – beidem. Andererseits hatte er genug über symirusisches Bier gehört, um sich notfalls auch nur mit einer Zigarre zu begnügen.
    »Ein Kabelbrand also«, Ddiwwr trommelte mit den Fingern auf die Armlehne des Sessels.
    »Ja«, Cartier seufzte, »ich glaube, das erwähnte ich bereits.«
    »Hm.«
    Cartier schüttelte stumm den Kopf. Exakt diese Textpassage wiederholte sich jetzt seit drei Stunden immer und immer wieder.
    »Sie entschuldigen mich einen Moment.«
    Cartier sah überrascht auf. Das war neu! Als der Chef des MediCentres das Büro verlassen hatte, zog Cartier fragend die Brauen hoch. »Und? Was denkst du?«
    Strociewsky schürzte die Lippen. »Die bringen uns um. Gar kein Zweifel.«

*
    Auf dem Korridor vor seinem Büro beriet sich Ddiwwr mit seinem Assistenten. »Ich denke, wir haben von den beiden nichts zu befürchten, oder?«
    Doktor Ttojj wiegte den Kopf hin und her.

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