Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
durstig.
»Ich denke schon«, sagte Nnuddz zuversichtlich. »In der Hauptsache rüste ich Schiffe mit unseren neuen Überlichtantrieben aus, aber meine Leute sind auch in Sachen Bordelektronik keine Anfänger. Wir finden sicher ein paar Instrumente, die wir bei Ihnen einsetzen können.«
»Standardbeschriftung oder symirusisch?« Strociewskys Kopf erschien kurz über Cartiers Schulter.
»Standard natürlich«, sagte Nnuddz entrüstet, »Was hätten Sie von Instrumenten, die Sie nicht ablesen können?«
»Ah. Gut.« Strociewsky verschwand wieder.
»Wir beginnen gleich mit der Arbeit. Ich sage meinen Technikern Bescheid«, Nnuddz wandte sich zum Gehen.
»Wenn es zu viel Arbeit macht, können Larry und ich die Teile auch selbst –«
»Mister Cartier«, sagte Nnuddz scharf und hob protestierend die rechte Hand, »ich schätze es nicht, wenn meine Kunden anfangen, meinen Monteuren in ihr Geschäft hineinzureden … oder Schlimmeres. Ich wünsche, dass auch Sie diesen Grundsatz respektieren.«
»Senator, ich versichere Ihnen, dass ich mein Unternehmen nach dem gleichen Prinzip führe. Ich wollte lediglich zuvorkommend sein«, wehrte Cartier ab.
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Mister Cartier«, beruhigte ihn Nnuddz, »seien Sie mein verehrter Gast.«
*
»Ich Idiot«, rief Clou und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
»Was ist?« Debi sah ihn fragend an.
»Trigger!«
»Was ist mit Trigger?«
Clou beschleunigte seine Schritte und ging wieder in Richtung des Landeplatzes. »Trigger kann mit seinem Scanner das ganze Gelände abtasten. Er findet Claire viel schneller als wir. Hätte ich ja gleich drauf kommen müssen.«
Debi folgte ihm. Auf halber Strecke zu den Raumschiffen kamen ihnen Nnuddz, Cartier und Strociewsky entgegen, die zielstrebig auf die Villa zugingen. Clou und Debi grüßten knapp und setzten ihren Weg fort.
»Trigger«, rief Clou, als er den Rand des Landeplatzes erreicht hatte, »wärm den Scanner an.«
Er und Debi kletterten ins Innere des Kompaktschiffes und setzten sich ins Cockpit.
»Ich dachte schon, die hätten euch irgendwo verscharrt. Warum habt ihr euch nicht gemeldet?«, schnarrte Trigger vorwurfsvoll, »wo stecken die anderen beiden? Und was soll ich denn hier scannen, bitteschön?«
»Wir suchen nach Celias Tochter. Das Mädchen ist weggelaufen.«
»Ach so. Hättest du das nicht gleich sagen können?«, stöhnte das Schiff, »Claire ist hinten. Habt Ihr sie nicht gesehen, als Ihr reingekommen seid?«
Debi und Clou sahen sich verdutzt an. Von achtern hörten sie eine dünne Stimme: »Ihr konntet mich nicht sehen, ich habe mich versteckt.«
Clou massierte sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. »Komm bitte da raus, Claire.«
»Nein. Such mich doch!«
»Claire!«, rief Debi schneidend. »Du kommst sofort hierher, oder du erlebst was.«
Sekunden später stand Claire schmollend zwischen ihnen im Cockpit. Mutterinstinkt, vermutete Clou. Frauen wussten halt, wie man mit Kindern umging.
»Was treibst du dich denn hier herum?«, schimpfte Debi, »warum bist du denn nicht im Haus geblieben, verdammt noch mal?«
»Es ist langweilig im Haus«, protestierte Claire, »Nnuddz hat nie Zeit für mich. Draußen gab es viel mehr zu sehen. Ich habe in einem Raumschiff geschlafen«, erklärte sie stolz.
»Trigger«, sagte Clou vorwurfsvoll.
»Ich habe nichts damit zu tun«, verteidigte sich das Schiff, »von mir hat sie nur etwas zu essen bekommen.«
»Schön«, Debi klatschte in die Hände, »nachdem das hier geklärt ist, können wir ja wieder gehen.«
»Ins Haus?«, fragte Claire mit großen Augen.
»Ins Haus«, sagte Debi bestimmt und griff nach ihrer Hand.
»Das geht nicht«, widersprach Clou. Debi sah ihn finster an.
»Denk mal nach, Schätzchen: Celia will mit Claire hier weg. Nnuddz will Celia aber hierbehalten. Wir müssen Mutter und Tochter aus der Schusslinie schaffen, damit wir und Quint uns auf die Sabotage der symirusischen Invasionsflotte konzentrieren können. Nur, so lange Claire verschwunden ist, wird Celia Symirus III auch nicht verlassen wollen …«
»Aber wir können Celia und Claire nicht einfach hier wegschaffen«, wandte Debi ein, »und wenn es zur Schlacht kommt, will ich das Kind nicht dabeihaben.«
»Ich habe ja nicht gesagt, dass wir es sind, die sie hier fortschaffen«, grinste Clou, »aber mir fällt gerade etwas ein, wie wir Claires Verschwinden für unsere Zwecke nutzen können.«
»Ach nee. Da bin ich aber
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