Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
bezeichnen. Seine linke Hand war mit dem Schaltknüppel verwachsen, seine rechte eine entstellte Klaue.
Seine Schädeldecke war mit einer elastischen Hautfalte an der Kopfstütze der Rückenlehne seines Sitzes angewachsen. Aus der linken Augenhöhle ragte ein ganzes Bündel Kabel und Schläuche, durch die der verkrüppelte Torso mit dem Lebenserhaltungssystem verbunden war. Nur das gesunde Auge und der zerzauste Haarschopf erinnerten noch daran, dass Starafar mal ein Mensch gewesen war.
Wenige Augenblicke später erschien das Gesicht von Collin Shilai auf dem Bildschirm der Kommunikationskonsole in Triggers Cockpit.
»Ich kenne Sie doch«, sagte Shilai überrascht, »Sie waren doch mit diesem Mister Quint hier.«
»Richtig, Sir, ich –«
»Was ist geschehen? Ich warte seit Tagen auf Nachricht von Ihrem Chef! Was ist mit den Piraten?«
»Sir«, unterbrach Clou den Redeschwall des Politikers, »das Geschwader ist vernichtet, das Hauptquartier der Piraten zerstört, und Quint ist an Bord eines Schiffes der symirusischen Flotte, welche sich rapide Oea XII nähert.«
»Was?« Shilai wechselte die Farbe. »Wo?«
»Sie sind inzwischen im Orbit von Oea XX«, mischte sich Starafar in das Gespräch ein. »Es ist mir gelungen, ein wenig Zeit zu schinden.«
»Sie müssen etwas tun!«, schrillte Shilai, »halten Sie sie auf! Tun Sie, was Sie können! Sie bekommen jede Belohnung, die Sie wollen!«
Clou und Debi wechselten einen nachdenklichen Blick. Dann nickte sie ihm unmerklich zu.
»Okay, Mister Shilai. Wir werden tun, was in unserer Macht steht. Aber Sie sollten alles für eine Evakuierung vorbereiten«, sagte Clou.
»Evakuieren?«, schnaubte Shilai. »Mit welchen Schiffen denn?«
»Dann rufen Sie Flugdirektorin Pashmina auf Tlozzhaf an und fordern Sie Verstärkung von der dortigen Flugsicherung an«, schlug Debi hilfsbereit vor.
»Danke«, seufzte der Politiker. »Ich kümmere mich sofort darum.« Der Bildschirm wurde dunkel.
»Gallagher«, zischte Starafars Stimme aus dem Lautsprecher.
Clou sah auf.
»Es hat den Anschein, als kämpften wir ausnahmsweise mal für die gleiche Sache.«
»Sieht in der Tat so aus«, sagte Clou süßlich.
»Bilden Sie sich bloß nichts ein, Gallagher. Wenn wir hier heil wieder herauskommen, werde ich noch eine Rakete für Sie übrig haben.«
Kapitel 8: Die Schlacht von Oea
Wenige Augenblicke später erreichten Starafar und Trigger wieder Oea XX. Die ersten Schiffe des symirusischen Flottenverbandes hatten sich inzwischen aus dem Nadelöhr zwischen den Monden herausgewagt, wurden aber von den verbliebenen Maschinen aus Starafars Geschwader beharrlich mit Feuer beharkt. Ein weiterer Zerstörer war schwer getroffen worden, ein Truppentransporter driftete mit starken Schlachtwunden ab.
Trigger und Starafar stürzten sich ohne Zögern mitten ins Schlachtgetümmel. Ihre ersten Raketentreffer ließen die Schutzschilde eines Truppentransporters zusammenbrechen. Ihre Kameraden, die bereits ihre Sprengköpfe verschossen hatten, hatten nun leichtes Spiel.
Die Laserbündel ihrer Kanonen rissen schartige Furchen in die glatte Außenhülle des Transporters. Eine Stichflamme zerfetzte die Brücke des Schiffes, während das Heck in einer Explosion verglühte. Trümmerstücke regneten auf die nachfolgenden Schiffe und zwangen sie zu dramatischen Ausweichmanövern.
»Ich könnte mich ja täuschen«, sagte Trigger langsam und überprüfte die Daten seines Radargerätes.
»Aber?«, fragte Debi. Clou hatte keine Zeit für eine Diskussion mit seinem Schiff, zu sehr war er auf das Feuergefecht konzentriert. Er suchte nach weiteren Schwachpunkten in der Verteidigung der Symirusen.
»Aber ich habe das vage Gefühl, dass die Entfernung zwischen den beiden Monden während unseres Aufenthalts auf Oea um mehr als zehntausend Kilometer abgenommen hat.«
Clou sah auf. »Was sagst du da?«
»Die Monde«, wiederholte Trigger geduldig, »sind aufeinander zugewandert.« Er überprüfte erneut die Daten, die ihm seine Sensoren meldeten. »Und tun es noch immer.«
Im gleichen Moment summte der Rufton des Sprechgeräts. Debi drückte die Antworttaste. Es war Starafar.
»Ich könnte mich ja täuschen —«, sagte er unsicher, aber Clou schnitt ihm bereits das Wort ab.
»Wir haben es auch bemerkt«, sagte er brüsk.
»Die Bewegung, die der kleinere der beiden Monde in den letzten Minuten gemacht hat, entspricht nicht seiner normalen Umlaufbahn um Oea XX«, bemerkte Starafar zwischen zwei
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