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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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kleinen, düsteren Raumhafen der Kolonie von Kademes Major. Beide waren in dicke Mäntel gehüllt, um sich gegen die schneidende Kälte zu schützen.
    »So ein Arschloch«, murmelte Clou.
    »Der hat gut reden«, pflichtete ihm Debi bei.
    Sie stapften an einem kleinen Müllfrachter vorbei, mit dem die Abfälle der Kolonie der nächsten Recycling-Raffinerie zugeführt wurden. Wertstoffe waren kostbar und durften von Gesetz wegen nicht vergeudet werden.
    Trigger parkte zwischen einem weiteren Müllfrachter und einem Kompaktschiff seiner Klasse. Als seine Crew sich näherte, öffnete er einladend die Außentür seiner Druckschleuse.
    »Hallo«, zirpte er fröhlich, als die beiden eintraten.
    Er bekam keine Antwort. Nach einer Weile versuchte er erneut, ein Gespräch zu starten: »Wann starten wir denn wieder?«
    »Sobald wir einen Frachtvertrag bekommen haben«, antwortete Clou schroff. »Wir arbeiten nicht mehr für die Republik.«
    »Ah ja«, sagte Trigger. Sein Tonfall verriet, dass er erkannt hatte, in welchem Tonfall die Kündigung ausgesprochen worden war.
    »Steht denn was an?«, fragte Debi.
    »Moment«, sagte das Schiff.
    Trigger loggte sich in die Datenbank der Hafenmeisterei ein und rief die Liste der zu vergebenden Frachtverträge ab.
    »Also, es stehen sechzehn Tonnen Haushaltsartikel zur Wahl, die in den Behindertenwerkstätten von Kademes Minor hergestellt worden sind. Außerdem fünf Tonnen Chromschrott, vier Tonnen Gesteinsproben von neu erforschten Welten oder …«
    »Oder?«
    »Oder Passagiere«, sagte Trigger herablassend.
    Clou schwieg. Er saß brütend im Pilotensessel und ließ sich die Möglichkeiten noch einmal durch den Kopf gehen. Triggers Laderaum fasste unmöglich mehr als zehn Tonnen Ladung. Damit schieden die Haushaltsartikel schon mal aus. Passagiere kamen ebenfalls nicht infrage.
    Die Alternativen hießen Schrott oder Geröll.
    »Von neu erforschten Welten habe ich eigentlich die Nase voll«, sagte er. »Trigger, frag mal nach, ob der Schrottauftrag noch zu haben ist.«

*
    »Scheiße«, fluchte Sanderson und schlüpfte in den warmen Pelzmantel, den seine Sekretärin ihm reichte. Er hatte ihn noch nicht ganz angezogen, als sich die Tür hinter ihm schon wieder geräuschvoll schloss.
    Sanderson rannte, so schnell er konnte, die Straße zum Raumhafen hinab. Die kalte Luft schnitt in seine Lungen und ließ sein Gesicht brennen.
    Heute war nicht sein Tag.
    Ausgerechnet jetzt hatte sich etwas ergeben, das Gallagher für ihn unverzichtbar machte. Es ging nicht anders, er musste den Söldner bitten, zurückzukommen. Vermutlich war er zu stolz, um die Entschuldigung des OEW anzunehmen, aber vielleicht ließ sich mit Geld etwas bewerkstelligen.
    Er erreichte das verbeulte blaue Kompaktschiff in dem Moment, in dem Clou und Debi wieder ausstiegen, um bei der Hafenmeisterei die Frachtpapiere für den Chromschrott abzuholen.
    »Mister Gallagher«, rief Sanderson, als er sich den beiden näherte.
    Gallagher fuhr herum.
    Sein rechter Arm bewegte sich schneller, als Sanderson ihm mit den Augen folgen konnte. Dann blickte er in die Mündung eines Blasters.
    »Ho! Langsam.« Er hob beschwichtigend die Hände und hielt die Handflächen hoch.
    »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, OEW«, sagte der Söldner leise. »Wir sind fertig miteinander.«
    »Hören Sie, es tut mir leid, was ich gesagt habe«, sagte Sanderson ruhig. »Niemand hält Sie für einen Feigling, Mister Gallagher, am allerwenigsten ich. Und ich habe Ihnen beiden ein Angebot zu machen. Ein lukratives Angebot, um genau zu sein.«
    Der Blaster senkte sich einen halben Millimeter. » Wie lukrativ?«
    »Können wir woanders darüber reden?« fragte Sanderson und schauderte. »Irgendwo, wo es wärmer ist?«

*
    Kurz darauf saßen Clou, Debi und der OEW in Triggers Wohnkabine bei einer Tasse Koffeinkonzentrat zusammen.
    »Es geht um Trellbe«, sagte Sanderson matt und nippte an seiner dampfenden Tasse.
    »Trellbe?« Clou zog die Stirn kraus. Er kannte diesen Planeten. Er lag auf halber Strecke zwischen den Grenzen der Republik Terra und des symirusischen Imperiums. Bis vor wenigen Jahren war Symirus eine Militärdiktatur gewesen. Der Versuch, Symirus zu einer parlamentarischen Demokratie zu machen, war nach einigen Jahren im Chaos geendet. Die Symirusen fühlten sich allerdings unter einem starken Alleinherrscher wohler und hatten sich nach dem missglückten Oea-Feldzug in einer Volksabstimmung für ein Leben unter einem Kaiser entschieden. Es

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