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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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zu kalt, um sich länger als fünf Minuten im Freien aufzuhalten, zum anderen ließ sich hier außerhalb der Treibhäuser nichts anbauen, was man hätte feilbieten können.
    »Übrigens, CEW Colmorgen hat Ihnen geschrieben, Sir«, sagte Miss Voight und reichte ihm einen wattierten Briefumschlag. »Ist gerade mit der Nachschubfähre von der Erde gekommen«
    Sanderson runzelte die Stirn. Was mochte die Chefinspektorin von ihm wollen?
    »Danke sehr, Miss Voight. Ich sehe es mir gleich an. Und lassen Sie Gallagher ausrichten, ich will ihn sofort hier sehen, wenn er sich besser fühlt.«

*
    »Wie bitte?« Clou riss die Augen auf.
    Doktor Takahashi wich ein wenig zurück.
    »Sie haben«, wiederholte er geduldig, »möglicherweise eine Infektion.«
    »Möglicherweise?«, rief Clou, das heftige Klopfen in seinem linken Arm ignorierend. »Finden Sie das heraus! Sie sind hier der Arzt!«
    »Mister Gallagher«, Takahashi atmete tief durch. »Sie haben auf einer nicht erforschten Welt eine schwere Schnittwunde erlitten. Die Wunde wurde Ihnen beigebracht durch einen … äh«, er warf einen Blick auf den Ausdruck von Clous Bericht, »Pterodactylus. Anschließend stürzten Sie einen Abhang hinunter und landeten auf dem moosbewachsenen Ufer eines Baches. Das ist doch korrekt, nicht wahr?«
    »Ja, aber –«
    »Kein aber«, sagte Takahashi entschieden. »Wir haben in Ihrem Blut Krankheitserreger gefunden. Solange wir nicht sicher sind, dass es sich dabei um etwas handelt, das wir kennen, bleiben Sie schön hier. Weiß der Himmel, was für Bakterien Sie sich da eingefangen haben. Wenn Sie da draußen herumlaufen, stecken Sie am Ende noch ganz Kademes an.«
    »Ich kann –«
    »Sie bleiben für weitere drei Tage zur Beobachtung hier«, entschied Takahashi und klappte Clous Akte zu. »Beschluss des Chefarztes von Kademes Major gemäß Seuchengesetz Paragraph drei Absatz drei Punkt vier.«
    »Sie können –«
    Der Arzt schien Clou nicht einen Satz ausreden lassen zu wollen. »Obwohl Sie keine akuten Anzeichen einer Krankheit aufweisen, werde ich Sie vorsichtshalber in Quarantäne stecken. Sie bleiben für weitere sechzig Stunden in diesem Zimmer.« Takahashi wartete einen Moment, ob Clou erneut etwas sagte, um ihm das Wort abschneiden zu können.
    Clou schwieg.
    »Na?«, fragte Takahashi lauernd.
    »Darf ich Besuch empfangen?«, fragte Clou tonlos.
    Takahashi atmete hörbar ein.
    »Muss das sein?«
    »Ich war seit dem Unfall zehn Tage mit Miss Branigunn zusammen in einem Schiff. Wenn ich mir eine Infektion eingehandelt hätte, wäre die Krankheit längst ausgebrochen. Oder ich hätte sie auch angesteckt.«
    Takahashi schürzte die Lippen. »Ihre Freundin ist kerngesund. Ihr fehlt nichts, ganz im Gegenteil.«
    Clou ging nicht auf die Bemerkung ein. Sein Gesicht verfinsterte sich zusehends. »Wie kommen Sie dann auf die Idee, dass ich jemanden anderes anstecken könnte?« fragte er mit mühsam unterdrückter Wut.
    Takahashi zuckte mit den Schultern. »Erstens: Miss Branigunn hat erst vor wenigen Monaten alle infrage kommenden Impfungen über sich ergehen lassen. Sie hingegen sind nach eigener Aussage zum letzten Mal vor dem Dritten Lokxxo-Feldzug geimpft worden. Zweitens: klimatische Bedingungen. Sehen Sie, an Bord Ihres Raumschiffs herrschte während der gesamten Zeit der gleiche Luftdruck, die gleiche Temperatur, die gleiche Luftfeuchtigkeit. Hier sieht das anders aus. Die Häuser sind trocken, warm und beheizt. Draußen frieren Sie sich den Arsch ab, um es mal volkstümlich auszudrücken. Wenn Sie sich jetzt eine Erkältung einhandeln, könnte ein eventuell vorhandener unbekannter Erreger die Bakterien, die Sie beim Niesen weiter verteilen, gefährlich mutieren lassen. Zwei Tage später ist Kademes Major entvölkert.«
    »Ich verstehe«, sagte Clou dumpf, »ich habe dem OEW schon bei meiner Ankunft vorgeschlagen, eine Thermo-Kuppel über die Stadt ziehen zu lassen.«
    »Sie wissen doch genau so gut wie ich, was das kosten würde«, seufzte Takahashi. »Ich lasse Miss Branigunn wissen, dass Sie sie sehen möchten. Machen Sie sich drei ruhige Tage, ehe es wieder an die Arbeit geht, Mister Gallagher.«
    Takahashi verließ das Zimmer. Clou vergrub den Kopf in den Kissen. Weitere drei Tage Tatenlosigkeit erwarteten ihn.

*
    Drei Tage später saßen er und Debi Sanderson gegenüber. Clou fühlte sich immer noch miserabel. Sein linker Oberarm hatte sich entzündet und war nur durch eine beachtliche Dosis Antibiotika unter Kontrolle zu

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