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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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bekommen gewesen. Eine ansteckende Krankheit hatte er nach den Werten, die Doktor Takahashi ermitteln konnte, aber nicht eingeschleppt, und so hatte er ihn schließlich aus der Quarantäne entlassen.
    »Ihr Bericht ist diesmal leider eine Enttäuschung«, sagte Sanderson vorwurfsvoll.
    Clou zuckte mit den Schultern. Er und Debi wechselten einen Blick. »Torkor war auch alles andere als einladend, Sir.«
    Sanderson drehte den Monitor seines Computers herum, sodass Clou und Debi ihren Bericht lesen konnten.
    »Das da finden Sie also nicht einladend, nein?«, sagte Sanderson ungehalten und tippte auf eine markierte Stelle im Text. »Sauerstoffhaltige Atmosphäre. Eisenhaltige Sandsteingebirge! Denken Sie doch mal nach – darunter könnte wertvolles Bauxit liegen, und in einer atembaren Atmosphäre wäre der Abbau ein Kinderspiel!«
    »Die Dinosaurier —«, begann Clou, doch Sanderson ließ ihn nicht ausreden.
    »Bauxit. Eisen. Möglicherweise mehr. Sind Sie sich eigentlich darüber im Klaren, dass Sie der erste Mensch sind, der die Oberfläche von Torkor betreten hat? Die paar Dinosaurier werden wir in ein paar Wochen ausgerottet haben, keine Sorge!«
    »Sie sind gut«, schnaubte Clou. »Stellen Sie sich das nicht zu leicht vor. Die Biester sind zäh und zahlreich.«
    Sanderson wollte etwas sagen, doch Clou fuhr unbeirrt fort. »Außerdem ist Torkors Ökosphäre noch sehr jung. Dinosauriergroße Echsen sind erfahrungsgemäß auf fast allen bekannten Planeten unter den ersten Lebensformen, die sich entwickeln. Kohle und Öl werden Sie – oder besser einer Ihrer Nachfolger – erst nach knapp zwanzig Millionen Jahren dort finden. Und was das Bauxit betrifft, das ist erst mal nur eine Hypothese.«
    Sandersons Gesicht verfinsterte sich.
    »In zwanzig Millionen Jahren hat sich vielleicht auch die Wolkendecke verflüchtigt«, schaltete sich Debi in das Gespräch ein. »Ich möchte nicht herausfinden, was passiert, wenn Ihre Kolonisten davon überrascht werden, dass sich infolge eines Sturms die sauerstoffhaltigen und die giftigen Atmosphäreschichten mischen.«
    Sanderson beugte sich drohend vor. »Das lassen Sie meine Sorge sein, Miss Branigunn. Wenn ein Planet so vielversprechend aussieht wie dieser, dann wird er auch besiedelt! So groß ist die Auswahl in diesen Tagen nicht mehr!«
    »Jeder, der auf Torkor die gleichen Erfahrungen machen musste wie ich, wird meine Einschätzung des Planeten teilen«, entgegnete Clou kühl.
    »Vielleicht sind die Pioniertruppen der Expansionsflotte ja mutigere Männer als Sie, Mister Gallagher«, sagte Sanderson mit einem süffisanten Grinsen.
    Clou versteifte sich. »Ist das Ihre ehrliche Meinung, OEW Sanderson?«
    Sanderson stutzte und runzelte die Stirn.
    Damit war die Sache für Clou erledigt. Eine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinem Vorgesetzten gab es nicht mehr. Er stand auf, riss sich den Aufnäher des Erddirektorats mit einer energischen Handbewegung von der schwarzen Lederweste und warf ihn auf Sandersons Schreibtisch. Debi folgte stumm seinem Beispiel.

*
    Sanderson saß wie vom Donner gerührt da und starrte die Tür, die Debi Branigunn schwungvoll hinter sich geschlossen hatte, mit offenem Mund an.
    Das hatte er nicht gewollt.
    Abgesehen von dem Streit über den Torkor-Bericht war er mit Gallagher und Branigunn gut ausgekommen. Er hatte sich immer auf sie verlassen können. Offen gestanden waren die beiden so ziemlich die besten Scouts seines Kommandos.
    Er hatte Gallagher mit seiner letzten Bemerkung nur auf die sehr subjektive Sicht der Geschehnisse auf Torkor stoßen wollen. Wie hätte er ahnen können, dass die beiden Söldner so leicht beleidigt waren?
    Einen Moment lang kämpfte er gegen den Drang an, ihnen nachzulaufen. Dann seufzte er und warf die beiden Abzeichen in eine Schublade seines Schreibtisches.
    In dieser fand er zu seiner Überraschung den Umschlag, den ihm die Chefinspektorin vor drei Tagen zugeschickt hatte. Er hatte ihn achtlos beiseitegelegt und anschließend völlig vergessen. Hastig riss er den Umschlag auf und nahm eine versiegelten und verschlüsselten Datenträger heraus, wie er für wichtige diplomatische Kommuniqués verwendet wurde.
    Er selbst hatte bisher erst einmal derartige Post bekommen. Was immer Colmorgen von ihm wollte, es musste von allergrößter Wichtigkeit sein.
    Mit zitternden Fingern legte er den Chip in den Eingabeschacht seiner Kommunikationskonsole.

*
    Clou und Debi gingen mit großen Schritten zu dem

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