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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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dringend was zum Anziehen, wenn wir nach Kerian fliegen. In meiner Uniform kann ich mich nicht sehen lassen, ohne aufzufallen. Außerdem ist sie nicht mehr frisch.«
    »Ich habe eine Waschmaschine an Bord«, schlug Trigger hilfsbereit vor.
    »Vielen Dank«, säuselte Tonya, »und was soll ich anziehen, während mein einziger Dress gewaschen wird?«
    »Äh …«, machte Trigger ratlos.
    Tonya lachte und nippte an ihrer Kaffeetasse. »Nein, den Gefallen werde ich deinem Piloten nicht tun.«
    »Außerdem habe ich ihn bereits darauf aufmerksam gemacht, dass du neue Klamotten brauchst«, verteidigte sich Trigger.
    Kurz darauf kam Clou zurück. Neben diversen Kartons mit Proviant hatte er für Tonya zwei Tragetaschen mit Zivilkleidung mitgebracht.
    »Ich kannte Ihre Maße und Ihre Vorlieben leider nicht«, meinte er verlegen, »und musste mich auf meine eigenen Schätzungen sowie die Empfehlungen der Verkäuferinnen verlassen. Falls Sie damit wie eine Vogelscheuche aussehen sollten, bin ich nicht alleine schuld.«
    Tonya durchstöberte die Inhalte der Taschen und nickte anerkennend. Die Größe der Sachen stimmte jedenfalls in den meisten Fällen; die Farben und Designs waren zwar nicht unbedingt nach ihrem Geschmack, aber immerhin erträglich, wenn man berücksichtigte, dass ein Fremder sie ausgesucht hatte. Ihr Blick fiel auf die Logo eines prominenten kerianischen Designers im Innenfutter einer Jacke, und sie erstarrte mitten in der Bewegung. »Die Sachen sind wunderschön«, flunkerte sie, »aber das muss ja ein Vermögen gekostet haben. Können wir uns das denn leisten?«
    »Wir nagen nicht am Hungertuch«, beruhigte er sie. »Außerdem kann ich ja schlecht zulassen, dass mein Partner nichts zum Anziehen hat, wenn wir auf Kerian landen.«
    »Könnte Ihnen so passen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie mit den Sachen im Badezimmer verschwand.

*
    Clou ließ sich in den Pilotensitz fallen und rieb sich nachdenklich die Stelle auf der Wange, wo Tonya ihn geküsst hatte.
    Was war denn das gewesen? Nur Dankbarkeit – oder mehr? Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass er wieder in Begleitung einer Dame reiste. Sie waren Partner, und sie hatten gemeinsam eine Aufgabe zu erfüllen. Immerhin hatten sie das gleiche Ziel.
    Und wenn sie sich dabei näherkamen? Sollte sich jemand in seiner Branche überhaupt Hoffnungen machen, sich auf eine Beziehung einlassen zu können? Bis vor ein paar Tagen hätte Clou diese Frage vehement verneint. Doch nun hatte er Tonya Delanne kennengelernt, und der Gedanke, mit ihr zusammen zu sein, hatte durchaus seinen Reiz. Er hatte zwar ein flaues Gefühl im Bauch, aber gewiss kein unangenehmes.
    Ob es eine gute Idee war, sich enger mit Tonya anzufreunden? Am Ende verliebte er sich noch in sie! Wer konnte das schon mit Gewissheit sagen …

*
    Als die Doppelsonnen sich dem Horizont näherten und sich Trigger von der Landeplattform erhob, trat Kor Trun seine Zigarette auf dem Pflaster der Runway 12 aus. Er sah dem Schiff nach, bis er es aus den Augen verlor. Kor Trun klappte das Visier seines abgetragenen Pilotenhelms herunter und marschierte entschlossen zu seinem Raumschiff.
    Clou Gallagher war also wieder in der Gegend.
    Sehr gut!
    Auf den Kopf dieses Mannes war bekanntlich ein Preis ausgesetzt, und Kor Trun kannte Gallagher gut genug, um sich einen Vorteil gegenüber etwaiger Konkurrenz auszurechnen. Er stieg in das Cockpit seines Kompaktschiffs und zündete seine Triebwerke, ohne auf die Startfreigabe des Towers zu warten.
    Sekunden später war er seiner Beute auf der Spur. Zu seiner Überraschung zeigten ihm seine Instrumente, dass Gallagher direkten Kurs auf Kerian genommen hatte.
    »Interessant«, murmelte Kor Trun, »sehr interessant …«

*
    Clou und Tonya saßen im Cockpit und unterhielten sich, während Trigger damit beschäftigt war, den Kurs nach Kerian zu berechnen und zu halten. Die Eigenbewegungen der Himmelskörper erforderten ständig kleinere Kurskorrekturen. Die Reise würde nach seinen Berechnungen bei Höchstgeschwindigkeit knapp vier Tage dauern.
    »Warum um alles im All haben Sie sich eigentlich entschlossen, Söldner zu werden?«, fragte Tonya neugierig.
    Clou nippte an seiner Tasse Koffeinkonzentrat. »Das war weniger ein Entschluss, viel mehr zwingende Notwendigkeit. Es war halt naheliegend. Ich habe auf eigene Rechnung da weitergemacht, wo ich in der kerianischen Marine aufgehört habe, und wer mich bezahlt, für

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