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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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definitiv nicht ihr Tag. Erst hatte die Begegnung mit der schwarzen Jagdmaschine Captain Vanderbylt das Leben gekostet und beinahe das Ende der Effegon bedeutet, dann Clou Gallaghers kompromissloses Vorgehen gegen die meuternden Soldaten und zuletzt der Verlust des Shuttles mit den restlichen Soldaten ihres Teams …
    Und nun saß sie neben ihrem Gefangenen, der so ganz anders war, als sie sich ihn vorgestellt hatte. Seine Version der Ereignisse von damals klang sogar plausibler als die Darstellung des Vorfalls im Haftbefehl. Und nun weigerte er sich standhaft, sich als ihr Gefangener zu betrachten. Sie fröstelte. Sie war allein mit dem Staatsfeind Nummer eins an Bord von dessen Schiff. Wer von ihnen beiden war nun der Gefangene?
    Als sie kurz angehalten hatten, um die erschossenen Soldaten auszuladen, hatte er ihr sogar galant angeboten, von Bord zu gehen. Sie hatte sein Angebot selbstverständlich abgelehnt; auf keinen Fall würde sie ihre Beute noch einmal aus den Augen lassen!
    »Hören Sie«, sagte sie nach einer Weile, »es tut mir leid, was mit Ihrem Freund passiert ist. Aber wenn das, was Sie mir gesagt haben, stimmt, dann …«
    Gallagher sah auf. »Was dann?«
    Tonya lächelte schüchtern. »Dann sollten wir nichts unversucht lassen, Ihre Unschuld zu beweisen.«
    Er hob skeptisch eine Augenbraue. »Wir?«
    »Sie und ich, ja. Lassen Sie uns zur Effegon zurückkehren und den Verbleib des Schatzes untersuchen«, schlug sie vor.
    »Allein schon, um unserem Freund Starafar aus dem Wege zu gehen, würde ich dir raten, den Vorschlag der reizenden jungen Dame anzunehmen«, meldete sich der Bordcomputer zu Wort, »aber es hat leider den Anschein, als gäbe es keine Effegon mehr, zu der wir zurückkehren könnten.«
    Im nächsten Moment begriff Tonya, was Trigger meinte. Sie hatten Drusa jetzt halb umrundet und fanden sich umringt von den ausgebrannten Trümmern von gut einem Dutzend kerianischer Jagdmaschinen. Inmitten des stellaren Schlachtfeldes driftete das Wrack der Effegon. Der einstmals stolze Kreuzer war in zwei Hälften gerissen worden, die ab und zu noch immer von kleineren Explosionen erschüttert wurden. Vereinzelt schossen Rettungskapseln ins All.
    In Tonyas Augen schimmerten Tränen. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Das Schiff war in den letzten Monaten ihr Zuhause gewesen, und die Besatzung …
    »Irgendwelche Anzeichen von Starafar?«, fragte Clou.
    »Negativ, Flieger«, antwortete Trigger postwendend, »aber das Strahlungschaos da draußen behindert meine Sensoren.«
    Tonya schloss die Augen. Dies war mit Abstand der schwärzeste Tag ihrer Karriere. Zwar hatte sie ihre Mission, Gallagher zu finden und zu verhaften, erfolgreich beendet, aber zu welchem Preis! Innerhalb von wenigen Minuten war ihr Triumph zwischen ihren Fingern zerronnen. Die Effegon war verloren, ihre Crew tot oder verwundet, und sie persönlich war für das Debakel verantwortlich. Das Schlimmste war, dass, falls Gallaghers Geschichte stimmte, alles umsonst gewesen war!
    Ihre Augen brannten, und eine Träne rollte über ihre Wange. Sie fühlte sich ausgebrannt und leer. Eine Rückkehr nach Kerian war für sie jetzt ebenso unmöglich wie für Gallagher. Wenn sie mit diesen Neuigkeiten zurückkehrte, würde man sie kurzerhand vor ein Militärgericht stellen.
    »Sie werden mir doch wohl jetzt nicht auch noch den Gnadenschuss geben?«, fragte sie nervös.
    Der Söldner zuckte mit den Achseln. »Was hätte ich davon?«
    »Jetzt mal im Ernst, was machen wir nun?«, fragte Trigger. Er korrigierte beiläufig seinen Kurs, um seine Außenhülle nicht mehr als unbedingt nötig der Strahlung auszusetzen, die von dem Wrack des Kreuzers ausging.
    »Wir haben nur zwei Alternativen«, sagte Clou nach einer Weile, »Flucht oder Konfrontation. Wenn wir nicht unser ganzes Leben lang vor den kerianischen Behörden davonlaufen wollen, können wir's ebenso gut gleich hinter uns bringen.«
    »Was denn? Uns stellen?«, fragte Tonya sarkastisch.
    »Natürlich nicht«, entgegnete Clou schroff, »dann können wir uns auch gleich selbst umbringen. Oder glauben Sie etwa, man würde Sie freudig empfangen, wenn Sie ohne Ihr Schiff nach Kerian zurückkommen?«
    »Kaum«, gab Tonya zerknirscht zu.
    »Wenn es uns aber gelingen würde, den Fall Weldrak ein für alle Mal aufzuklären, wären wir beide rehabilitiert.«
    »Dafür brauchen wir entweder Weldrak oder das Geld«, wandte Trigger ein, »und Weldrak ist immerhin tot.«
    »Dann müssen wir eben seinen Schatz

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