Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
weiterfliegt, sind wir ihn los. Mal sehen.«

*
    Auf dem dritten Planeten des Kaffadi-Systems ging die Sonne unter, als Trigger auf dem mit Abstand schmutzigsten Raumflughafen des kerianischen Königreichs landete. Drei Monde standen gespenstisch bleich am Himmel und tauchten die heruntergekommenen Ziegelbauten in ein milchiges Licht. Von den einstmals prächtigen Empfangsgebäuden bröckelte der Putz. Auf der Piste verrostete das Wrack eines bei der Landung verunglückten Frachters, für dessen Beseitigung sich offenbar niemand zuständig fühlte. Die beiden Bars waren die einzigen Flecken an dem ansonsten einsamen Ort, die es schafften, wenigstens ein paar verkrachte Existenzen, menschliche und nichtmenschliche, anzulocken und ein wenig Betriebsamkeit auszustrahlen.
    »Ich kenne Kaffadi III nur vom Vorbeifliegen«, sagte Tonya angewidert, als sie aus dem Kanzelfenster sah, »und ich wünschte, es wäre dabei geblieben. Was hast du vor?«
    »Ich warte«, entgegnete Clou. Er stand auf und ging in die kleine Kabine, die sich hinter dem Cockpit anschloss. Hier stellte er sich in die winzige Kochnische und lockerte die Wandverkleidung zwischen dem Mikrowellenherd und dem Kühlschrank. Dahinter lag ein Geheimfach, das mit Waffen aller Art angefüllt war. Clou verstaute hier den Stunner, den er auf Drusa gottlob nicht gebraucht hatte, und holte das Ladegerät für seinen Blaster hervor. Er schloss seine Waffe an und wartete ein paar Sekunden, bis die Energiestandsanzeige am Lauf der Pistole wieder einen vollen Speicher signalisierte. Er packte das Ladegerät wieder weg, steckte den Blaster in das Holster und holte noch drei Handgranaten aus dem Arsenal, bevor er das Fach wieder verschloss.
    »Rechnest du etwa mit einem Duell?« fragte Tonya ihn. Sie stand mondbeschienen im Durchgang vom Cockpit zur Kabine und sah ihn mit großen Augen an.
    »Ich hoffe auf ein Duell«, antwortete er mit einem Achselzucken. »Wenn's mehr als einer ist, muss ich improvisieren.«

*
    Kor Trun setzte sein Raumschiff gegenüber von Trigger auf die Landebahn. Er spähte angestrengt zu dem anderen Schiff hinüber. Die Lichter im Cockpit waren gelöscht worden, und auch durch die Glaskuppeln der Kabine drang kein Lichtschein. Hingegen waren die Bars des Raumhafens hell erleuchtet und relativ gut besucht. Kor Trun überprüfte den Energiepegel seines Blasters und stellte zufrieden fest, dass die Waffe voll aufgeladen war. Er stand auf und hängte sich noch eine Maschinenpistole um, bevor er sein Schiff verließ. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass sich seit der Erfindung der Handstrahlenwaffen kaum noch jemand an Maschinenpistolen erinnerte. Den meisten Leuten war der Rückstoß zu unangenehm, den eine solche Waffe beim Schuss verursachte. Kor Trun hingegen schätzte die Eigenschaft fester Projektile, Energieschutzschilde zu durchschlagen.
    Er zog sich beim Aussteigen einen knöchellangen schwarzen Ledermantel an, der seine Bewaffnung vor neugierigen Blicken verbarg. Dann schlug er den Weg in die größere der beiden Bars ein. Von ihm unbemerkt, huschte ein Schatten von Trigger zu seinem Schiff.
    Kor Trun stieß mit einer gebieterischen Bewegung die Schwingtüren der Kneipe auf. Laute Musik dröhnte ihm entgegen. Der Innenraum war mit Raumschiffersatzteilen vollgestopft, zwischen denen sich Piloten und Tramps mit billigem Fusel betranken und im schummrigen Licht dahindämmerten. Der Kopfgeldjäger bahnte sich rücksichtslos einen Weg zum Tresen und winkte die Bedienung zu sich. Der Barkeeper, ein kleiner, untersetzter Teräer, trottete gemächlich heran. Kor Trun langte nach ihm, packte ihn grob am Kragen und zog ihn halb über die Theke. Die umstehenden Gäste sahen überrascht herüber. Als Kor Trun dem Barkeeper die Mündung seiner Maschinenpistole an die Kehle drückte, drehten sie sich schnell wieder um, als hätten sie nichts mit der Auseinandersetzung zu tun.
    »Ich suche einen Mann«, knurrte Kor Trun.
    Der Barkeeper fühlte sich einen Moment lang versucht, seinem Gegenüber ersatzweise die frisch eingetroffenen trukasischen Freudenmädchen anzubieten, aber ihm war natürlich klar, dass dieser Mann nicht zu Scherzen aufgelegt war. Die Art, wie er ihm die Luft abpresste, sprach eine mehr als deutliche Sprache.
    »Was … für einen … Mann?«, würgte er hervor.
    »Clou Gallagher. Menschlich, etwa meine Größe, blonde Haare, grüne Augen. Sein Raumschiff steht draußen. Ist er hier gewesen?«
    »Seit Tagen … keine Fremden … auf

Weitere Kostenlose Bücher