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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Hand durch den chaotischen Verkehr der Metropole.
    »Wo wollen wir mit unserer Suche beginnen?«, fragte Clou. »Ich schlage vor, wir nehmen das Anwesen von Weldraks Witwe auseinander.«
    »Ich würde gerne zuerst ein paar Sachen nachschlagen«, wandte Tonya ein, »und da ich meine Akten über deinen Fall an Bord meines Schiffes gelassen habe, sollten wir die alten Gerichtsprotokolle im königlichen Stadtarchiv einsehen. Außerdem habe ich einen Mordshunger.«
    »Das bringt doch nichts«, winkte Clou ab. »Weldrak hatte, wenn ich mich richtig erinnere, ein großes Landhaus draußen vor der Stadt. Wir sollten wirklich zuerst mal dort nachsehen.«
    »Das ändert nichts daran, dass ich Hunger habe«, protestierte Tonya. »Wir können uns ja vorübergehend trennen. Ich fahre dich zu seinem Haus, und dann gehe ich auf Spurensuche im Archiv.«
    Clou runzelte die Stirn. Der Gedanke, sie aus den Augen zu lassen, behagte ihm ganz und gar nicht. Wenn sie nun den Behörden in die Hände fiel … oder noch schlimmer, wenn sie es sich anders überlegte und ihm die Polizei auf den Hals schickte, war er geliefert. Er musste sie schnell von diesem Gedanken abbringen. »Ich bräuchte dafür aber noch etwas Spielzeug aus dem Fach hinter Triggers Kombüse«, sagte er.
    Tonya verdrehte die Augen. »Das sagst du mir jetzt, wo wir nur noch zwei Blocks vom Stadtarchiv entfernt sind?«
    Clou hob abwehrend die Hände. »Wenn das so ist, gehen wir natürlich nach deinem Plan vor. Später ist immer noch Zeit für einen Besuch bei der Witwe.«
    Das königliche Stadtarchiv war eine siebzig Stockwerke hohe Pyramide mit einer Grundfläche von über einem Quadratkilometer. Laufbänder und Aufzüge brachten die Wissenschaftler, Journalisten, Beamten und lesewütige Besucher von einer Etage zur nächsten. Der Großteil des gigantischen Gebäudes war mit Speichereinheiten der gewaltigsten Rechneranlage der bekannten Galaxis ausgefüllt.
    »Meine Güte!« Clou legte den Kopf in den Nacken, als sie vor der Pyramide ausgestiegen waren. »Also, das ist wirklich groß.«
    Tonya trat neben ihm. Sie hatte sich an einem Imbissstand eine Plastikschale mit geschnetzeltem Fleisch in einer pikanten Soße gekauft, um den ersten Hunger zu stillen, und machte sich nun gierig darüber her. Sie hielt ihm die angefangene Portion hin. »Willst du was von meinem Fleisch?«
    Clou grinste. »Später vielleicht«, entgegnete er vielsagend und zwinkerte ihr zu. »Lass uns erst mal reingehen.«
    Im dritten Stockwerk nahmen sie an einem Terminal Platz. Tonya tippte Weldraks Namen in eine Suchmaske ein und rief alle Gerichtsprotokolle auf, die seinen Namen enthielten.
    »Vierhundertdrei«, stöhnte Clou, als wenige Augenblicke später die Auflistung auf dem Bildschirm erschien.
    »Das haben wir gleich«, beruhigte ihn Tonya, »ich filtere die Dokumente heraus, in denen du auch vorkommst.«
    Daraufhin schrumpfte die Liste auf fünfzehn Positionen zusammen. Darunter befanden sich neben dem offiziellen Gerichtsprotokoll und dem daraus resultierenden Haftbefehl auch diverse Berichterstattungen der Stellar News Agency über den Vorfall. Die Presseberichte enthielten wenig Aufschlussreiches. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um die offizielle Propaganda, die Weldrak als Kriegsheld bejubelte und Clou Gallagher als Sündenbock, Verräter und Dieb abstempelte.
    »Was ist mit dem Rest?«, fragte Clou zerknirscht.
    Tonya schüttelte den Kopf. »Das Material ist nicht öffentlich zugänglich, der Zugriff ist gesperrt. Da du noch flüchtig bist und die Tat noch nicht verjährt ist, gilt das Verfahren als nicht abgeschlossen.«
    Sie verließen enttäuscht das Archiv und gingen zurück zu ihrem Mietwagen. Clou brannte darauf, noch in der gleichen Nacht Weldraks Anwesen aufzusuchen und dort nach dem Verbleib des gestohlenen Geldes zu forschen.
    »Denkst du, er hat sein Gold im Garten vergraben, oder wie stellst du dir das vor?«, fragte Tonya schnippisch.
    »Für wie blöd hältst du mich?«, erwiderte Clou mit gespielter Entrüstung. »Es hat damals keinen Einbruch und keinen Überfall oder so etwas gegeben, sondern das Geld wurde veruntreut. Es war einfach weg. Wenn Weldrak das Geld verschwinden ließ, dann muss er irgendwelche Unterlagen gehabt haben, mit denen er zu einem späteren Zeitpunkt Zugriff auf den Zaster bekommen konnte. Kontoauszüge, Quittungen oder so. Bares werden wir kaum finden, aber zumindest irgendeinen Hinweis auf den Verbleib des unterschlagenen

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