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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Kommunikationskonsole an der Wand. Zu seiner Erleichterung befand sie sich lediglich im Stand-by-Modus, sodass er auf die Daten Zugriff nehmen konnte, ohne sich zuerst durch lästige Passwortbarrieren hindurchhacken zu müssen. Es hatte wirklich den Anschein, als wäre das Arbeitszimmer nach Weldraks Tod von niemandem mehr angerührt worden.
    Clous Freude währte nur kurz. Die meisten privaten Dateien waren mit individuellen Passwörtern geschützt, sodass er sie nicht einsehen konnte. Unter den ungelesenen Nachrichten im elektronischen Posteingangskorb sprangen ihm die letzten Abrechnungen des lokalen Telekommunikationsbetreibers ins Auge. Er öffnete die Dateien und überflog ihre Inhalte kurz. Er stutzte; seit dem Tod ihres Mannes hatte Madame Weldrak offenbar regelmäßig lange und kostspielige Ferngespräche mit einem Anschluss auf dem paradiesischen und sündhaft teuren Ferienplaneten Hokata geführt. Irgendwann hatten diese aber abrupt aufgehört.
    Merkwürdig …
    Mit seinem Dietrich knackte Clou die verschlossene Schreibtischschublade und fand weitere Speicherkarten, auf denen das Wappen der königlichen Flotte prangte. Ohne zu zögern, steckte er sie ein. Mehr konnte er hier nicht erreichen.
    Clou verschloss die Schublade wieder. Er stand auf und ging auf die Tür zu. Er legte die Hand auf die Türklinke, als diese von der anderen Seite plötzlich heruntergedrückt wurde. Clou zuckte zurück. Er war offensichtlich nicht so lautlos gewesen, wie er gedacht hatte!
    Der Hausbewohner auf der anderen Seite der Tür stieß einen überraschten Schrei aus, als er die Tür zum Arbeitszimmer von innen verschlossen vorfand. Durch die Ritze am Fußboden schimmerte Licht.
    Clou sah sich eilig um. Das Zimmer hatte keinen anderen Ausgang. Sein Blick fiel auf das Fenster. Er seufzte; es blieb ihm wohl keine Alternative, als sich sportlich zu betätigen. Er zog das Nylonkabel heraus und knotete ein Ende an den schweren Schreibtisch. Dann packte er den großen Sessel und warf ihn mit aller Kraft gegen das Fenster. Die Scheibe zerbarst mit einem lauten Klirren. Gleichzeitig feuerte Clou seinen Blaster durch die geschlossene Tür ab. Der fauchende Energiestrahl sengte ein kreisrundes Loch in das Holz, und zweifelsohne auch durch den nächtlichen Besucher, der Clou überrascht hatte. Während draußen auf dem Korridor entsetztes Geschrei laut wurde, seilte er sich bereits an dem Kabel in den Garten ab. Dort angekommen sprintete er im Zickzack zwischen den im Rasen verborgenen Sensoren hindurch. Hinter ihm war nach wenigen Sekunden das Haus hell erleuchtet, und irgendwo bellten Hunde.
    Clou erreichte jedoch unbeschadet das Versteck, in dem er sein Hovercar und seine Zivilkleidung verborgen hatte. Eine Minute später war er auf dem Weg zurück in die Stadt. Er hatte immerhin einige Datenträger erbeutet, und mit ein wenig Glück und Triggers Hilfe würde er sie auswerten können.

*
    Als Tonya am nächsten Morgen erwachte, lag Clou friedlich schlafend neben ihr. Sie hatte gar nicht gehört, dass er zurückgekommen war. Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn, einem spontanen Impuls folgend, zärtlich auf den Mund.
    Clou schlug im gleichen Moment die Augen auf, und seine Hand langte reflexartig zu der Waffe, die er unter dem Kopfkissen verborgen hielt. Als er erkannte, wer ihn geweckt hatte, entspannte er sich.
    »Guten Morgen, Partner«, nuschelte er verschlafen.
    Tonya wurde rot. Clou hatte sie ertappt. »Hi«, flüsterte sie und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Fündig geworden?«
    »Was dachtest du denn?«, brummte er und schloss die Augen wieder.
    Tonya setzte sich auf die Bettkante. »Erzähl doch mal«, bat sie.
    Clou rührte sich nicht. Seine regelmäßigen und tiefen Atemzüge ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Söldner bereits wieder eingeschlafen war. Die letzte Nacht musste doch recht aufreibend gewesen sein, dachte Tonya achselzuckend und reckte sich.
    »Guten Morgen, Gnädigste«, flötete Triggers Stimme aus dem Cockpit. Sein Bewegungsmelder hatte registriert, dass Tonya aufgestanden war. »Wünsche wohl geruht zu haben.«
    »Danke, und selbst?« Tonya schlurfte ins Cockpit und begann, ihr Haar wieder zu dem gewohnten strengen Knoten hochzustecken.
    »Du solltest dein Haar offen tragen«, bemerkte Trigger.
    »Findest du?«, fragte sie überrascht.
    »Findet der Boss«, verriet er ihr. »Außerdem sind wir hier nicht bei der Flotte, und so sieht es ziviler aus.«
    »Aha«, machte sie. Sie

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