Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Ankunftsgebäude.
    »Du kennst dich aber gut aus hier«, murmelte Clou.
    »Ich bin auch hier geboren«, lachte sie, »und im Gegensatz zu dir war ich bis vor Kurzem noch in der Flotte und habe diese Anlagen hier regelmäßig frequentiert. Denk an mich, wenn du mal Insider-Informationen über Kerian brauchst.«
    »Ich denke doch pausenlos an dich.«
    Tonya sah ihn überrascht von der Seite an. Dachte Clou etwa an mehr als ein paar freundschaftliche Küsschen auf die Wange? Die lange Zeit, die sie beide auf engstem Raum miteinander verbracht hatten, war scheinbar nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Er hatte sich doch wohl nicht etwa in sie verliebt? Sie selbst hatte nämlich begonnen, ihn durchaus sympathisch zu finden. Sie schüttelte den Gedanken ab. Dies war nicht der richtige Moment, sich mit ihren Gefühlen für ihn auseinanderzusetzen. Außerdem hatte er sich bestimmt nichts bei dem kleinen Flirtversuch gedacht.
    Clou seufzte. »Wenn Trigger sich neu bestücken lässt, wird er auch die Shampoonage nutzen. Ich kenne ihn. Er ist eitel.«
    »Du sprichst von ihm wie von einem Menschen.«
    »Trigger ist natürlich kein Mensch. Er imitiert nur größtenteils, was er von den Menschen aufschnappt, mit denen er zu tun hat. Das bin zwangsläufig in erster Linie ich. Ich habe ihn ja selbst so programmiert. Das macht das Leben mit ihm angenehmer. Wenn du mal ein paar Wochen mit ihm alleine im Raum unterwegs bist und sonst mit niemandem reden kannst, weißt du, was ich meine.«
    »Ich verstehe«, Tonya nickte. »Aber man könnte als Frau fast schon eifersüchtig werden?«
    »Was?!«
    »Dein Kumpel und du, ihr versteht euch schon so lange so gut. Ich fühle mich da manchmal schon ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen.«
    »Quatsch«, sagte er schroff.
    »Und ihr habt Geheimnisse vor mir«, ergänzte sie vorwurfsvoll.
    Clou entgegnete nichts darauf und wies auf die Tür des Ankunftsgebäudes, welches sie in der Zwischenzeit erreicht hatten. »Bitte, nach dir.«

*
    Sie betraten das Gebäude mit gemischten Gefühlen. Clou bemerkte, unter welcher Anspannung seine Begleiterin stand. Die gewohnte Umgebung musste ihr plötzlich fremd und bedrohlich vorkommen; wenn sie erkannt wurden, würde man sie ins Gefängnis werfen, und man würde ihr unangenehme Fragen über den Verbleib ihres Schiffes stellen. Und natürlich würde man von ihr wissen wollen, warum sie inkognito in Begleitung eines gesuchten Verbrechers reiste. Er fragte sich insgeheim, was sie auf diese Frage wohl antworten würde.
    Clou zwang sich, ein Grinsen zu unterdrücken. Er war sich im Klaren darüber, dass das, was er hier tat, äußerst waghalsig war. Aber er hatte schon mehr als einmal den Hals in der Schlinge und einen Fuß im Grab gehabt. Hier bot sich ihm mehr Nervenkitzel als auf seinen letzten vier Missionen zusammen, Rasheed Korators Auftrag mitgerechnet. Und er hatte die einmalige Chance, diese dumme Geschichte mit den Kerianern ein für alle Mal zu klären.
    »Ihre Namen?«, fragte der junge Beamte am Check-in-Schalter, nachdem Clou und Tonya drei Stunden in der Warteschlange gestanden hatten. »John und Jane Smith«, antwortete Clou.
    »Herkunft?« Der junge Mann unterdrückte ein Gähnen. Offenbar wünschte er sich, eine Pause machen zu können.
    »Erde.« Das war Clous Routineantwort auf die unliebsame Frage nach seiner Herkunft. Die Erde war das Zentrum der Republik Terra und selbst mit Überlichtgeschwindigkeit noch Monate von hier entfernt. Das Charmante an der Republik Terra, fand Clou, war die Tatsache, dass ihre Bürger traditionell keinerlei Ausweispapiere mit sich führten, was die Einreise auf anderen bewohnten Planeten stark vereinfachte.
    Der gelangweilte kerianische Beamte bildete hier keine Ausnahme. Widerspruchslos machte er ein entsprechendes Häkchen auf einem Formular. »Was führt Sie nach Kerian, Mister Smith?«
    »Wir sind Touristen auf der Durchreise«, antwortete Clou, »wir sehen uns ein wenig die Hauptstadt an, während unser Schiff Vorräte und Brennstäbe aufnimmt.«
    »Kompaktklasse?«, fragte der Beamte. Als Clou nickte, machte er ein weiteres Kreuzchen auf dem Anmeldeformular. Mit einer Handbewegung, die eine Mischung aus grenzenloser Langeweile und Desinteresse verriet, riss er den obersten Durchschlag des Formblattes von dem Block ab und reichte ihn Clou. »Schönen Tag noch.«
    Clou und Tonya mieteten ein Hovercar und machten sich auf den Weg in die kerianische Hauptstadt. Tonya lenkte das kleine Fahrzeug mit sicherer

Weitere Kostenlose Bücher