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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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»Dir ist aber schon klar, dass sie uns mit allem, was sie haben, in einzelne Moleküle zerblasen werden?«
    Clou schluckte. »Du hast deine Befehle, Schiff.«

*
    Weldraks Haus lag in einem kleinen Park vor den Toren der Stadt. Die Nacht war sternenklar. Clou robbte im Tarnanzug durchs Unterholz auf das L-förmige Gebäude zu. Der kürzere Flügel des Hauses diente offenbar als Garage für Hovercars; dessen Flachdach war beleuchtet und wahrscheinlich verstärkt worden, um ein Kompaktraumschiff von der Größe Triggers darauf landen zu lassen. Der etwas größere zweite Trakt war zweigeschossig und gut fünfunddreißig Meter lang. An seiner Stirnseite befand sich der Haupteingang, dessen Überdachung von antik anmutenden Säulen gestützt wurde. Im Winkel des Gebäudes war ein kleiner Teich angelegt worden.
    Jetzt, um kurz vor Mitternacht, brannte noch in drei Zimmern Licht. Das mussten Weldraks Witwe und ihre Hausangestellten sein, die vermutlich unmittelbar davor waren, zu Bett zu gehen. Tatsächlich verloschen die Lichter in den nächsten Minuten nach und nach.
    Clou spähte durch das Nachtsichtgerät. In den computerunterstützten Linsen der Brille sah er Wärmeschatten, als Clou auf den Rasen zwischen seinem Standort und dem Haus sah. Ganz offensichtlich handelte es sich hier um Thermosensoren – eine Alarmanlage oder gar Antipersonenminen – die sich tagsüber in der Sonne erwärmt hatten und jetzt wieder langsam die gespeicherte Wärme an die sich abkühlende Umgebung abgaben. Natürlich, dachte Clou, ein Militärbefehlshaber musste mit Attentaten rechnen. Das Gelände war also entsprechend präpariert worden. Wachsoldaten waren offenbar nicht entbehrlich gewesen, nicht einmal für die Witwe eines großen Kriegshelden.
    »Also schön«, murmelte er. Er war schließlich nicht hier, um sich das Haus nur aus der Ferne anzusehen, er musste hineingelangen. Vorsichtig ging er auf die Villa zu und hielt sich von den Flecken fern, wo ihm das Sichtgerät metallische Körper unter der Erdoberfläche anzeigte. Als er die Hauswand erreichte, hielt er inne und lauschte. Er hörte ein feines Summen. Gab es hier etwa Überwachungskameras, die er bei seiner Bestandsaufnahme übersehen hatte?
    Einen Moment später atmete Clou auf. Er stand neben einem kleinen Kästchen, das in der Wand eingelassen war. Ein Kabel führte in die Hand hinein, ein anderes verschwand im Erdboden. Das Summen, das er gehört hatte, ging von diesem Kästchen aus. Möglicherweise handelte es sich hierbei um die Energieversorgung der Sensoren im Garten.
    Leise pirschte er an der Wand entlang und tastete sich bis zu einem Seiteneingang vor. Die Tür war nicht verschlossen und schwang lautlos nach innen auf. Clou betrat einen kurzen Korridor, der voller Gerätschaften für die Gartenpflege stand. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine zweite Tür. Er öffnete sie und stand am Fuße einer engen Wendeltreppe, die hinauf in den ersten Stock führte. Er schlich die Treppe hoch und nahm die Waffe aus dem Holster. Dann überdachte er seine Situation kurz, steckte den Blaster wieder weg und nahm stattdessen den Stunner von der Schulter. Er entsicherte die Waffe und hielt sie vor sich, als er in der oberen Etage auf einen langen Flur hinaustrat. Zu beiden Seiten des Ganges lagen Zimmer. Einige Türen standen offen. Clou ging den Korridor einmal auf und ab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Hinter den verschlossenen Türen hörte er gleichmäßige Atemzüge und leises Schnarchen. Hier schliefen offenbar Weldraks Witwe und ihre Dienerschaft.
    Clou konzentrierte sich jetzt auf die verbleibenden Räume. Ein Zimmer war als Büro eingerichtet.
    Volltreffer, dachte Clou. Er huschte in den Raum und schloss leise die Tür hinter sich ab.
    Hinter einem wuchtigen, lederbezogenen Schreibtisch und einem bequemen Bürosessel türmten sich Bücher und Akten auf. Die Regale an den Wänden brachen unter ihrer Last fast zusammen. Über allem lag eine feine Staubschicht, so als habe Weldraks Witwe das Arbeitszimmer ihres Mannes seit seinem Tod nicht mehr betreten und auch nicht mehr saubermachen lassen.
    Clou setzte sich in Weldraks Sessel und untersuchte die Schubfächer des Schreibtisches. Das obere rechte war verschlossen, die anderen enthielten Schreibutensilien und persönliche Erinnerungsstücke sowie einige vergilbte Zeitschriften und verstaubte Speichermedien.
    »Hm.«
    Clou schwenkte den Sessel herum. Neben dem Schreibtisch befand sich eine moderne

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