Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Strand hoch zu ihrem Versteck unter den Palmen führte, aus der Luft entdeckt hatte. Jetzt aber ahnte sie, dass die Piloten die Schleifspur für die eines Kamarais gehalten hatten.
    Tonya blieb reglos stehen. Dann richtete sie ihre Waffe auf die flache Stirn des Monsters. Der Kamarai starrte zurück und gab ein tiefes Brummen von sich. Langsam schob er sich aus dem Dickicht auf den Strand und machte dabei einen vorsichtigen Bogen um Tonya. Als er halb an ihr vorbei war, drehte er den massigen Kopf halb zu ihr herum und entblößte eine Reihe stumpfer, breiter Zähne.
    Die Zähne eines Pflanzenfressers, dachte Tonya erleichtert. Sie senkte den Blaster und sah beeindruckt zu, wie der Kamarai in das seichte Wasser glitt. Das riesige, plumpe Tier entwickelte im Meer eine unerwartete Gewandtheit. Mit einer eleganten Bewegung tauchte er unter, auf der Suche nach Seegras und Algen.
    Tonya atmete auf. Neugierig spähte sie in die Lichtung, die der Kamarai in den Wald geschlagen hatte. Einen ähnlichen Trampelpfad hatte sie bereits an anderer Stelle entdeckt, aber nicht dessen Ursprung gekannt.
    Sie folgte der Spur des Sauriers einige Hundert Meter in den Wald hinein. Nach einigen Minuten erreichte sie schließlich das Nest des Tieres. Hier lagen in einer Mulde im Boden zwölf Eier, in denen ein erwachsener Mann hätte stehen können. Tonya berührte eines der Eier. Die Schale war warm. Offenbar verließ der Kamarai sein Nest nur selten, um sich Futter zu suchen.
    Sie prägte sich den Weg zu diesem Ort ein und setzte ihren Rundgang um die Insel fort.

*
    »Weißt du«, sagte Clou und zog an der primitiven Seilwinde, mit der er und Kor Trun den schweren Reaktorblock aus der Razor hievten, »für einen Moment habe ich wirklich gedacht, du wolltest mich umbringen.«
    Kor Trun schnaubte verächtlich. Die Adern an seinen Schläfen traten bei der Anstrengung hervor. »Lebend bist du mehr wert«, stieß er hervor.
    Der Reaktor hing jetzt hoch über den beiden Schiffen an Drahtseilen in der Luft. Mit einem weiteren Kabel steuerten die beiden Männer eine Rolle, die den Reaktor über Trigger in Position brachte.
    »Für wen?«, fragte Clou, als er wieder zu Atem kam.
    »Daneb IV«, antwortete Kor Trun.
    Clou ließ sich seine Überraschung nicht anmerken und konzentrierte sich darauf, den Reaktor langsam in Triggers Rumpf abzuseilen.
    »Der danebische Geheimdienst bietet zweihunderttausend Astras für dich. Der Himmel weiß, was die von dir wollen«, presste Kor Trun hervor. »Es gibt natürlich auch welche, die Geld für deinen Kopf bieten. Arschlöcher, die du mal bei irgendwelchen krummen Geschäften beschissen hast. Den König von Kerian, zum Beispiel. Aber ich würde dich lieber nach Daneb IV bringen.«
    »Weil du mich lieber am Leben siehst.«
    »Weil's mehr Geld bringt. Bild' dir bloß nichts ein!«
    Mit einem Ruck rastete der Reaktorblock schließlich in Triggers offenem Rumpf ein. Clou und Kor Trun ließen sich schwer atmend zu Boden sinken und tupften ihre wunden Handflächen behutsam an ihren Hosenbeinen ab. Schweiß und Dreck brannten ihnen in den aufgeplatzten Blasen.
    »Das hätten wir«, seufzte Clou. Das schwerste Teil, den Reaktorblock, hatten sie nicht mehr in seine Einzelteile zerlegen können. Nun gab es noch das Puzzle aus Leitungen, Rohren, Ventilen und Kabeln, das gelöst werden wollte.
    »Gut, dass wir zu zweit sind«, grinste er Kor Trun an.
    Der Schwarzhaarige machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir sind zu dritt«, verbesserte er ihn, »aber deine kleine Freundin ist sich ja für solche Arbeit zu gut.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Clou scharf.
    »Dass wir mindestens einen Tag gespart hätten, wenn sie uns geholfen hätte«, brummte Kor Trun. »Aber vermutlich liegen ihre Qualitäten sowieso auf anderen Gebieten, hab' ich recht?«
    Clou ballte die Faust. Er zwang sich zur Ruhe. Spherion spielte immer noch sein altes Spiel, um ihn aus der Reserve zu locken.
    Kor Trun musterte Clou eingehend und lächelte wissend. »Du hast es also noch nicht ausprobiert«, stellte er fest.
    Clou stand wortlos auf, stieg in sein Raumschiff und ging ins Cockpit. Sollte dieser Idiot doch denken, was er wollte. Er verdrängte Spherion Chariklis aus seinen Gedanken.
    Seine Sorge galt jetzt allein Trigger.
    »Hallo, Trigger. Wir sind soweit mit dem Reaktor. Fehlt nur noch der Anschluss. Wie fühlst du dich?«, fragte er besorgt.
    »Bescheiden«, sagte das Schiff matt.
    Clou suchte nach den richtigen Worten, aber fand

Weitere Kostenlose Bücher