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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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»Aber wir haben keine Angst!« Er pochte mit der Faust auf das Rednerpult. Plötzlich machte er einen Schritt zurück, legte Clou eine Hand auf die Schulter und zog ihn ins gleißende Scheinwerferlicht.
    »Mit uns«, sagte er mit bewegter Stimme und drückte Clous Arm, »kämpft ein Mann, der schon vielen Welten die Freiheit gebracht hat. Ohne ihn wäre Lokxxo noch immer die größte Diktatur in unserer Galaxis! Er verteidigte Teräis bis zum letzten Moment gegen eine übermächtige kastellanische Flotte! Im Alleingang hat er das Oea-System vor den anrückenden Symirusen gerettet! Ich spreche von niemand anderem als Clou Gallagher, einem Sohn unseres Planeten und dem General unserer Streitkräfte.«
    Jubel und Applaus wurden abermals so laut, dass Clou und O’Reilly minutenlang nicht zu Wort kamen. Clou imitierte O’Reillys Mimik und Gestik, so gut er konnte. Er kam sich zwar ein wenig albern vor, immer und immer wieder die Fäuste in den Himmel zu recken und »Für Trusko« zu rufen, aber er ließ sich seine Unsicherheit nicht anmerken. Er lächelte siegessicher und klopfte O’Reilly auf die Schulter.
    *

    »Jetzt geht’s mir besser«, sagte Clou und lehnte sich seufzend an die Tür zu O’Reillys Büro, die sich eben hinter ihm geschlossen hatte.
    Gouverneur O’Reilly – nein, Präsident O’Reilly, verbesserte sich Clou – warf sich in den Sessel hinter seinem Schreibtisch und lockerte seine Krawatte. »Wieso? Hat doch Spaß gemacht!«
    Clou schnaubte verächtlich und schlurfte zu dem kleinen Beistelltisch, auf dem eine Anordnung von Flaschen stand. Er öffnete eine Whiskyflasche und schenkte sich ein großes Glas ein. »Hast du einen Moment daran gedacht, was alles hätte passieren können? Das Sicherheitsrisiko …«
    »Vergiss es. Hat ja alles geklappt«, winkte O’Reilly ab. »Für mich auch, bitte.«
    »Ja, klar.« Clou füllte ein zweites Glas und achtete sorgfältig darauf, es ein wenig voller als sein eigenes zu machen. Dann ging er mit beiden Gläsern zu O’Reillys Schreibtisch hinüber und nahm dem Präsidenten gegenüber Platz.
    Clou und O’Reilly nippten an ihren Whiskygläsern.
    »Scotch? Single Malt?«, fragte Clou.
    O’Reilly nickte und schwenkte den Whisky in seinem Glas herum. »Mal ehrlich, wie fandest du die Show?«
    Clou zögerte einen Moment. »Musstest du unbedingt auf meine Vergangenheit eingehen? Es gibt da ein paar Sachen, auf die ich nicht besonders stolz bin. Als ich für Teräis geflogen bin, haben wir immerhin ziemlich hoch verloren. Und dass Lokxxo ein verdammt schmutziger Krieg war, weiß ja wohl jeder.«
    »Aber Lokxxo hat verloren und du hast einen großen Teil dazu beigetragen, oder etwa nicht?« O’Reilly sah aus dem Fenster auf die Menschen, die allmählich den Platz verließen und sich auf den Heimweg machten.
    Clou nahm einen großen Schluck. »Erinner mich nicht daran.«
    »Das Volk ist jedenfalls auf unserer Seite. Der König wird schäumen vor Wut, wenn er heute Abend die Nachrichten sieht.« O’Reilly stellte sein Glas auf den Schreibtisch und rieb sich die Hände.
    »Weil ihm seine Untertanen untreu werden?«
    »Das auch«, sagte O’Reilly. Er öffnete eine Schreibtischschublade, griff hinein und zog eine kleine, silberne Scheibe heraus, die er mit einem höhnischen Grinsen vor Clou auf den Schreibtisch warf.
    »Was’n das jetzt?«, fragte Clou.
    »Die Antwort des Königs auf unsere Unabhängigkeitserklärung von neulich«, sagte O’Reilly mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Nichts Spektakuläres. Majestät lassen lediglich fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank zu haben geruhe. Außerdem noch ein paar persönlich gemeinte Beleidigungen und die Aufhebung meiner Berufung zum Gouverneur dieser Welt.«
    Clou stützte das Kinn auf seine rechte Hand. »Du bist es also, der auf Zeit spielt, und nicht der König?«
    »Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen«, sagte O’Reilly achselzuckend.
    »Bei dem Stichwort muss ich an meinen neuen Titel denken.« Clou beugte sich vor und stellte sein halbleeres Glas beiseite. »Was für ein General bin ich eigentlich?«
    O’Reilly sah ihn schweigend an. Oder, fragte sich Clou, sah O’Reilly durch ihn hindurch? »Ich meine«, fuhr Clou fort, »die planetare Verteidigung untersteht Pat Brant. Den Geheimdienst und die Polizei hat Jack übernommen. Was ist eigentlich mein Ressort in deinem Plan?«
    O’Reilly schürzte die Lippen. »Mit dir habe ich etwas Besonderes vor«, sagte er dann langsam und

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