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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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hob sein Glas, um Clou zuzuprosten.

Kapitel 4: Vorbereitungen

    Raymon Cartier saß still auf der unbequemen Pritsche, die für jemanden mit den Proportionen eines Symirusen designt worden war. Ihm gegenüber, auf der zweiten Pritsche in der kleinen Zelle, saß Pherson Kalep und kaute auf seiner Unterlippe. Der Anwalt war sichtlich nervös.
    Cartier und Kalep schauten nicht auf, als sie Schritte auf dem Korridor vor der Zellentür hörten. Beide starrten konzentriert auf einen Punkt in der jeweils anderen Ecke des Zimmers.
    An der Tür rasselte ein Schlüsselbund. Ein Schlüssel wurde in das Schlüsselloch geschoben und ruckartig herumgedreht. Gleichzeitig betätigte jemand den Handabdruck-Scanner neben dem Türrahmen. Mit einem Klicken öffnete sich die Tür.
    Der Symiruse, der das Essen brachte, hatte während der gesamten Zeit ihrer Gefangenschaft kein Wort mit den Geiseln gewechselt. Stets hatte er die Tabletts schweigend in die Zelle hineinbalanciert und die Gefangenen dabei völlig ignoriert.
    Heute stutzte er.
    »Sagt mal«, sagte er irritiert und blinzelte überrascht, »wo ist denn der …«
    Weiter kam er nicht. Kachetarek ließ sich aus seinem Versteck über dem Türrahmen fallen und brach dem Wärter durch die Wucht des Aufpralls das Genick. Cartier und Kalep sprangen auf und fingen die Tabletts auf, ehe sie scheppernd auf den Boden fallen konnten.
    Kachetarek wirbelte herum und griff nach der Gurgel des bewaffneten Symirusen, der hinter dem Wärter in der Tür gewartet hatte. Sekunden später hatte der Drobarianer einen Blasterkarabiner mehr und der Symiruse einen funktionierenden Kehlkopf weniger.
    Kachetarek zischte eine Bemerkung, die Cartier grinsen ließ.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Kalep.
    »Dass er in der halben Stunde, die er da oben zwischen Türrahmen und Decke eingeklemmt war, fast einen Krampf an einer sensiblen Stelle bekommen hätte«, übersetzte Cartier. Er nahm dem Symirusen, welcher das Essen gebracht hatte, die Waffe ab. »Mein Magazin ist voll. Wie sieht’s bei dir aus?«
    Kachetarek prüfte den Energiepegel seines Gewehrs. »Hooh-Cheeh«, fauchte er dann und zeigte Cartier mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand das Okay-Zeichen.
    »Klasse. Los geht’s.«
    *

    Senator Ttrall sah nachdenklich aus dem Fenster seines Büros. Man hatte ihm hier in Gllall, der Hauptstadt des symirusischen Reiches, eine geräumige Büro- und Wohnsuite in der Parteizentrale der Freien Volkspartei überlassen, in die er mit seinen engsten Mitarbeitern und seinen beiden Konkubinen eingezogen war. Im Moment war er allein; seine Assistenten erledigten Besorgungen in einem anderen Stockwerk des riesigen Gebäudes und seine Frauen hatten irgendeinen Termin bei ihrem Schneider.
    Ttrall seufzte. Draußen regnete es in Strömen, was auf Symirus III keine Seltenheit war, seine Laune aber nicht sonderlich besserte. Die grauen Nebelschleier, die vor dem Fenster waberten und hin und wieder von Blitzen und fernem Donnergrollen ergänzt wurden, deprimierten ihn. Er wünschte sich, einfach zurück ins Bett kriechen und auf die Rückkehr seiner Konkubinen warten zu können.
    Was soll’s, dachte er zynisch, es könnte schlimmer sein. Seine Frau könnte hier sein.
    Nicht, dass die Situation nicht schon schlimm genug war. Er und seine Parteigenossen hatten viel Zeit und Geld investiert, um Raymon Cartier zu entführen. Der erste Versuch war fehlgeschlagen. Der Söldner, den man damals auf Ghanesh VII für diesen Zweck angeheuert hatte, hatte aufgrund eines Verständigungsproblems den Sinn seines Auftrags missverstanden und Cartiers Schiff in die Luft gejagt. Ttralls Parteifreund Rrahnn hatte die Sache schließlich selbst in die Hand genommen, Cartier aus dem Lazarett auf Ghanesh VII entführt und in Ttralls Festung auf dem Planeten Tlozzhaf abgeliefert.
    Larry Strociewsky, Cartiers Geschäftspartner, war in der Zwischenzeit von Agenten des truskonischen Geheimdienstes umgebracht worden. Rrahnn und Ttrall hatten bei einigen Leuten auf Trusko einige alte Gefallen einfordern müssen, um diese Agenten für ihr Projekt zu gewinnen, aber ihre Argumente waren überzeugend gewesen.
    Die symirusische Freie Volkspartei hatte mit Cartiers Entführung und Strociewskys Ermordung beabsichtigt, ihren alten Erzfeind Clou Gallagher aus seinem Versteck hervorzulocken. Das war auch im Interesse der keriantreuen Truskonen gewesen, da Gallagher einem Gerücht zufolge im Untergrund an einer Revolution gegen Kerian gearbeitet haben

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