Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Triangel-Quadrant.«
Der Drobarianer aktivierte den kleinen Translator-Übersetzungscomputer, der an der Brustplatte seiner Rüstung befestigt war. »Kommissar Kachetarek, Grenzstreife der Polizei von Drobaria, Bezirk Äußere Randwelten.«
Faulckners Blick verweilte einen Moment lang auf der prachtvollen Rüstung, die Kachetarek trug. Hätte der Drobarianer nicht den Helm abgenommen, hätte man ihn auf den ersten Blick für einen teuren Roboter halten können. So aber sah man den hellgelben, reptilienartigen Kopf des Polizisten. Sein dorniger Stachelkamm lag in seiner Anspannung eng am Schädel an und war nicht, wie sonst üblich, senkrecht aufgestellt.
»Sie sagten, Sie hätten ein Problem?«, versuchte Faulckner, die Diskussion wieder in Gang zu bringen.
»Wir können uns nicht einigen, wer von uns zuständig ist«, zischelte die künstliche Stimme des Drobarianers.
»Dieser Asteroid liegt im Niemandsland zwischen den Grenzen, das von keiner unserer Regierungen beansprucht wird. Folglich gilt hier, streng genommen, weder die kerianische noch die drobarianische oder die symirusische Rechtsprechung.« Tayden fuhr sich genervt mit der Hand durch ihre kurzen, braunen Haare.
»Ach so«, sagte Faulckner gedehnt und gab sich übertrieben erleichtert. »Na, dann bin ich ja beruhigt. Und ich dachte schon, Sie sprachen von der Leiche da.«
Mit diesen Worten inszenierte er einen brillanten Kameraschwenk auf den leblosen Körper Larry Strociewskys, der über seinem Schreibtisch von der Decke baumelte. Die Kamera zoomte auf das blutleere Gesicht, auf die aus den Höhlen getretenen Augen und den Strick, dessen Knoten Strociewskys Genick gebrochen hatte; dann fuhr das Bild an der Leiche des toten Ingenieurs hinab, zu den tiefen Schnittwunden an seinen Handgelenken und dem klaffenden Loch in seiner Bauchaorta, hinunter zu dem geronnenen Blut, das die Oberfläche des Schreibtisches und einiger Computerkonsolen verklebte.
Da hat aber jemand auf Nummer sicher gehen wollen, dachte Faulckner.
»Das ist der Grund unseres Hierseins«, sagten Tayden und Mmonn gleichzeitig. Die beiden Polizisten wechselten einen verdutzten Blick, als Kachetarek fortfuhr: »Vor etwa drei Stunden empfingen unsere drei Schiffe gleichzeitig einen Notruf von der Schaltzentrale der CCC. Es wurde ein mysteriöser Todesfall gemeldet und um Hilfe gebeten. Da weder der Adressat der Meldung namentlich genannt noch Art und Umfang der benötigten Hilfe spezifiziert wurden, entschied jeder von uns unabhängig voneinander, nach dem Rechten zu sehen.«
»Wir wurden vom Leitenden Ingenieur, der derzeit tätigen Schichtgruppe empfangen und hierher geführt«, ergänzte Tayden.
Faulckner nickte. So ungefähr hatte er es sich vorgestellt, als er beim Anflug auf den CCC-Asteroiden den Notruf empfangen hatte.
»Was ist mit Ihnen?«, fragte Mmonn.
»Bitte?« Faulckner stutzte.
»Was ist mit Ihnen? Wenn ich richtig informiert bin, sind sie Kriegsberichterstatter bei der SNA. Hier findet kein Krieg statt, also was wollen Sie hier?«
»Ich war gerade in der Gegend, genau wie Sie«, entgegnete Faulckner kühl.
»Ach wirklich«, säuselte Tayden.
Faulckner hatte ein ungutes Gefühl. So, wie die drei ihn angesehen hatten, als er hereingekommen war … Vielleicht war dies der geeignete Moment, die Kamera für einen Moment abzuschalten!
»Wir waren ja nicht untätig«, verteidigte sich Mmonn. »Kurz vor Ihrem Eintreffen, lieber Mister Faulckner, haben wir Mister Strociewskys Terminal nach den in den letzten achtundvierzig Stunden vor seinem Ableben geführten Gesprächen abgefragt. Wollen Sie wissen, mit wem sein vorletztes Ferngespräch war?«
Faulckner lächelte müde. »Nicht den Hauch einer Ahnung.«
»Sehr komisch«, knurrte Tayden und richtete ihren ausgestreckten Zeigefinger durch das Hologramm des Abfangjägers gegen den Reporter. »Sie hatten kurz vor seinem Tod noch Kontakt mit Strociewsky. Sie sind nicht zufällig hier! Waren Sie mit ihm verabredet?«
»Wenn ja, weswegen?«, ergänzte Kachetarek.
Faulckner hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, schon gut, ich gestehe alles. Ja, ich habe gestern mit Strociewsky ein Gespräch geführt. Er hat mich angerufen, nachdem sein Freund Cartier ihm zuvor gesagt hatte, dass er mich getroffen hätte.«
Der Symiruse warf einen Blick auf das Datapad mit der Liste der geführten Ferngespräche. »Tatsächlich.« Er zeigte die Liste Kachetarek und Tayden.
»Worüber haben Sie gesprochen?«, fragte
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