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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Kachetarek.
    »Ach, so über dieses und jenes …«
    Mit einem Satz war der Drobarianer bei ihm. Die Finger des schimmernden Panzerhandschuhs schlossen sich um Faulckners rechte Hand und drückten zu.
    Faulckner fühlte den Schmerz und hörte seinen kleinen Finger knacken.
    »Ich frage nicht noch einmal.«
    Faulckner hielt seinen Schmerz mühsam unter Kontrolle. Er atmete ruhig und gleichmäßig und konzentrierte sich auf eines der Pin-up-Girls an der Wand neben ihm.
    »Ich habe ihm erzählt, ich hätte von den Behörden von Ghanesh VII erfahren, dass man seine Frau nach einem Unfall tot geborgen hat.«
    Einen Moment lang sagte niemand etwas. Alle schauten zu Strociewskys Leiche hoch.
    »Dann ist ja alles geritzt.« Tayden klatschte in die Hände. »Selbstmord in einer depressiven Phase. Fall gelöst.«
    »Selbstmord?« Kachetarek ließ Faulckners Hand los und zeigte mit einer ausladenden Geste auf Strociewsky. »Meine Kenntnisse in Human-Anatomie sind gewiss nicht perfekt«, schrillte sein Translator, »aber dass ich an dieser Leiche da vier tödliche Verletzungen sehe, weiß ich, liebe Kollegin.«
    »Tayden hat vielleicht recht«, stieß Faulckner zwischen den Zähnen hervor. Er hielt sich mit der linken Hand den klopfenden Finger. Nur verstaucht, erkannte er mit geübtem Blick, dem Himmel sei Dank dafür.
    »Sie meinen, er wollte ganz sicher sein, dass er nicht überlebt? Er schneidet sich beide Pulsadern auf, rammt sich anschließend das Messer in die Bauchdecke und erhängt sich. Vielleicht hatte er sogar vorher noch Gift genommen«, entgegnete Mmonn zynisch.
    »Sie können ja sein Blut danach untersuchen. Bitte, bedienen Sie sich, hier liegt ja genug davon rum«, erwiderte Tayden barsch.
    »Ihr Kleinkrieg dient nicht zur Aufklärung des Falles«, beschwichtigte Faulckner die streitenden Polizisten. »Können wir weitermachen?« Er schaltete die Kamera wieder ein und richtete sie in die Runde.
    »Meine Aussage steht.« Tayden zuckte mit den Achseln. »Strociewsky hat vom Tod seiner Frau erfahren und sich das Leben genommen. Dabei wollte er halt sehr gründlich sein.«
    »Meinen Sie?«, fragte Kachetarek skeptisch. »Wie viel Zeit bleibt jemandem, der sich bereits die Pulsadern aufgeschnitten hat, um sich noch fachmännisch die Bauchaorta zu öffnen und sich zu erhängen?«
    »Oder umgekehrt?«, gab der Symiruse zu bedenken.
    »Würden Sie unseren Zuschauern mal eben die Tatwaffe zeigen?«, fragte Faulckner.
    »Die …« Tayden wurde bleich. Sie sah Kachetarek an, dann Faulckner, dann Strociewsky, dann wieder Kachetarek und schließlich Mmonn. »Inspektor Mmonn war zuerst hier. Haben Sie die Waffe sichergestellt?«
    »Äh, nein. Wir hatten zu viel damit zu tun, die Schaulustigen am Betreten des Büros zu hindern. Für die Spurensicherung fehlte uns die Zeit.« Mmonn wirkte ein wenig verlegen. Kachetarek ging um Strociewskys Schreibtisch herum und begann, nach der Waffe zu suchen, mit der Strociewsky sich das Leben genommen haben sollte.
    »Wer hat die Leiche überhaupt gefunden?«, fragte Faulckner.
    »Einer seiner Techniker, ein gewisser Uullus Irw, warum?« Mmonn blinzelte.
    »Ich geh ihn mal interviewen. Zuschauer mögen Augenzeugen.« Faulckner verließ das enge Büro. Die Kompetenzstreitigkeiten der drei Polizisten regten ihn nur auf. Dass Profis darüber so elementare Dinge wie die Sicherung von Spuren an einem Tatort vergessen konnten, trieb seinen Blutdruck noch weiter in die Höhe. Er hatte natürlich seine eigene Theorie zu Larry Strociewskys Tod, aber die behielt er vorläufig für sich.
    *

    Das Interview mit dem teräischen Ingenieur Uullus Irw brachte keine neuen Erkenntnisse. Irw hatte die Leiche vor nicht ganz vier Stunden gefunden und sofort den Notruf abgesetzt, der von den Polizeistreifen und Faulckner aufgeschnappt worden war. Faulckner hatte sich von dem Teräer auch das Logbuch des Hangarwarts zeigen lassen und einen Blick auf die Namen der Schiffe geworfen, die in den letzten Stunden vor Strociewskys Tod gelandet und abgeflogen waren.
    Ein Schiff hatte beide Kriterien erfüllt.
    Nun saß Faulckner an der Kommunikationskonsole der Sunflare und ließ die Registriernummer des Schiffes überprüfen. Der Name des Schiffes war ihm unbekannt, aber das hatte nichts zu bedeuten. Hunderte von Raumschiffen wechselten in der Galaxis jeden Tag den Besitzer und meistens gleichzeitig auch den Namen. Die Registriernummer jedoch blieb grundsätzlich immer gleich und diese eine kam ihm bekannt

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