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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Minuten.«
    »Wirst du auf der Erde auf uns warten, Dad?«, fragte Rebecca ihren Vater mit leuchtenden Augen. Das Mädchen dachte scheinbar überhaupt nicht an die bevorstehende wochenlange Trennung, sondern brannte vor Abenteuerlust und Vorfreude auf die Reise zur Erde.
    »Schon möglich. Trigger ist deutlich schneller als euer Touristendampfer. Ich müsste eigentlich schon da sein, wenn ihr ankommt«, sagte Clou und strich ihr zärtlich über die Wangen.
    »Pass auf dich auf, Schatz«, sagte Debi und drückte Clou an sich. Nach einem langen Kuss lösten sich die beiden wieder voneinander. »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch«, versicherte Clou ihr. »Bis bald.«
    Eine letzte Umarmung für Debi und Becky, dann machten sich seine Frau und seine Tochter auf den Weg zum Raumhafen.
    »Prä-Flug-Sequenz erfolgreich abgeschlossen. Alle Systeme startbereit«, meldete Trigger tonlos, als Clou das Kanzelfenster des Cockpits über sich zuschnappen ließ.
    »Dann wollen wir mal, mein Alter«, sagte Clou.
    Nichts geschah.
    »Alle Systeme startbereit«, wiederholte der Bordcomputer nach einigen Sekunden geduldig.
    Clou verzog das Gesicht und griff nach den Kontrollen des Schiffes. Wann würde er Trigger endlich so weit modifiziert haben, dass er auch auf weniger strikt formulierte Sprachbefehle reagierte?
    *

    Clou und Trigger warteten in einer geostationären Umlaufbahn über dem Raumhafen von Tarsia auf den Start des Passagierschiffes, mit dem Debi und Rebecca den Planeten verlassen sollten. Es herrschte bereits reger Flugverkehr, obwohl die dünne Linie, die Nacht und Tag auf Tarsia trennte, sich erst vor wenigen Minuten über den Horizont auf Tara zugeschoben hatte.
    Insgeheim fragte sich Clou, ob er das Richtige getan hatte. Er und Debi hatten sich hier in den letzten Monaten immerhin ein recht gemütliches Zuhause aufgebaut, fernab von den politischen Wirren, die sie hierher verschlagen hatten. Wenn aber nun die SNA ihn gefunden hatte und ihn aus einem ihm schleierhaften Grund aus dem Verkehr ziehen wollte, würden Katacharas Leute es bestimmt nicht bei einem einzigen Versuch belassen. Der einzige Weg, Debi und Becky nicht in Gefahr zu bringen, war die Flucht.
    Weit, weit weg.
    Clou seufzte und überflog den Bildschirm, auf dem eine schier endlose Liste von Schiffs-Registriernummern erschienen war. Die
Stardust,
das Schiff, mit dem seine Familie zur Erde fliegen würde, war noch immer nicht gestartet. Fünfzehn Minuten Verspätung … Nicht der Rede wert.
    »Alarm«, meldete sich plötzlich der Bordcomputer zu Wort, »sechs kerianische Kriegsschiffe haben Sensorenreichweite erreicht.«
    In Clous Wange zuckte ein Muskel. »Identifizieren!«
    »Typ: Terrkel. Modell: Abfangjäger. Serie: 3A. Alle Schiffe weichen stark von Standardmodell ab«, antwortete Trigger.
    Clou wechselte die Farbe. »Vergleiche die kerianischen Schiffe mit deinen eigenen Spezifikationen.«
    »Identisch«, entgegnete Trigger sofort, »Bewaffnung identisch. Deflektoren identisch. Antriebsleistung identisch.«
    Clou fluchte leise. Es gab nur rund ein Dutzend Schiffe dieses Typs. Alle waren in liebevoller Handarbeit in den Werkstätten der Cartier Construction Company gebaut worden. Alle verfügten über ein Waffenarsenal und Triebwerke, die den marktüblichen Modellen weit überlegen waren. Und alle, abgesehen von Trigger, waren heutzutage im Besitz der kerianischen Marine.
    Ihm war klar, dass das Auftauchen von kerianischen Kriegsschiffen in der unmittelbaren Nähe von Tarsia kein Zufall war. Auch war es unwahrscheinlich, dass ein paar kerianische Piloten ihren Landurlaub in ihren Dienstraumschiffen angetreten hatten. Nein, wenn die kerianische Marine hier aufkreuzte, konnte es dafür eigentlich nur einen einzigen Grund geben …
    Und der hieß Clou Gallagher.
    Immerhin stand er – berechtigt – im Verdacht, einen Mordanschlag auf den König von Kerian verübt zu haben. Und obwohl ihm Admiral Delanne seinerzeit im Gegenzug für seine Hilfe bei der Niederschlagung der Revolte auf Trusko VII Straffreiheit zugesichert hatte, schwebte eine eventuelle Vergeltung noch immer wie ein Damoklesschwert über ihm. Wenn also nun die Kerianer von seinem Aufenthalt auf Tarsia wussten … vielleicht sogar durch die SNA?
    Etwas in Clou weigerte sich, einen plausiblen Zusammenhang zwischen den Kerianern und der SNA zu sehen. Irgendetwas stimmte da nicht …
    Dies war jedoch nicht der Ort und die Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Er musste handeln – schon

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