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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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jetzt hatte er wertvolle Sekunden verloren.
    Er musste hier weg.
    Die kerianischen Schiffe hatten ihn offenbar im dichten Flugverkehr nicht entdeckt; ein einzelnes Raumschiff fiel bei dem Betrieb offensichtlich weniger auf als eine ganze Staffel im V-Formationsflug. Die schwarzen Jagdmaschinen waren bereits in die Atmosphäre von Tarsia abgesunken und hatten Kurs auf den Raumhafen genommen.
    Clou kalkulierte knapp, wie lange die Kerianer brauchen würden, um zu landen, seine Wohnung ausfindig zu machen, sein Verschwinden zu bemerken und zu recherchieren, wohin er und seine Familie geflohen waren. Die Tatsache, dass Clou und Debi auf Tarsia unter falschen Namen gelebt hatten und auch die Tickets für Debi und Becky auf weitere gefälschte Identitäten ausgestellt waren, würde bei den Ermittlungen hoffentlich etwas Sand ins Getriebe streuen. Zudem müssten die Kerianer für eine Festnahme eigentlich erst die Zustimmung der tarsianischen Behörden einholen, da sich dieser Planet außerhalb der kerianischen Jurisdiktion befand. Clou bezweifelte mit Blick auf die lange Rivalität zwischen den beiden Nationen, dass die Tarsianer diese Erlaubnis erteilen würden.
    Er bezweifelte allerdings auch – und zwar stark –, dass sich die Kerianer lange mit Formalitäten aufhalten würden.
    Er musste hier weg, und zwar je eher, desto besser. Allerdings konnte er jetzt nicht einfach direkt Kurs auf die Erde nehmen, ohne seine Familie in Gefahr zu bringen. Wenn die Kerianer herausfanden, dass seine Familie an Bord der Stardust war, würde man Debi und Rebecca verhaften, um ihn unter Druck zu setzen. Um sie zu schützen, würde er sich den Behörden stellen müssen.
    Das hatte er nun davon, dass er Tonya damals geglaubt hatte, dachte er zerknirscht. Die Zusage der Amnestie, die sie ihm vor einem Jahr gegeben hatte, war offensichtlich nichts mehr wert.
    Vielleicht, dachte er, war es die beste Lösung, eine falsche Spur zu legen, um seine Verfolger – SNA, die Kerianer oder wen auch immer – zu verwirren. Wenn er die Aufmerksamkeit seiner Häscher auf sich zog, brach man die Suche nach Debi und Becky sicherlich ab, und wenn die
Stardust
erst mal außer Reichweite war, war seine Familie in Sicherheit. Mit seinem Raumschiff brauchte er ohnehin eine eventuelle Konfrontation nicht zu scheuen.
    Clou seufzte. Er konnte seine Frau und seine Tochter jetzt noch nicht einmal kontaktieren, um sie über die Änderung seiner Pläne zu informieren. Aber mit ein wenig Glück konnte er seine Abschiedsvorstellung geben und den Passagierraumer doch noch einholen. Und selbst wenn er ein wenig zu spät kam, in ein paar Wochen würde er Debi und Rebecca alles erklären können.
    »Trigger, wir fliegen ein wenig spazieren«, erklärte er. »Wir drehen eine Runde um den Block. Ein kleiner privater Feldzug, sozusagen.«
    »Unzureichende Koordinaten«, entgegnete der Computer, »Kurs kann nicht berechnet werden.«
    Clou schüttelte den Kopf und begann, die Koordinaten für die erste Etappe manuell einzugeben.

Kapitel 5: Kriegsrat

    »Wir haben ihn verloren«, schnaubte Rath Mors wütend. Mit einem großen Schritt zwängte sich der bullige Mann durch die sich schließenden Türen in den Aufzug.
    Tonya Delanne drehte sich überrascht um. »Was? Wen?«
    Mors suchte in den Taschen seines Anzugs nach einem Taschentuch und tupfte sich die Schweißperlen von der dunklen Stirn. Tonya bemerkte erst jetzt, dass der Minister außer Atem war.
    »Gallagher«, stieß er hervor. »Wir waren zu spät.«
    »Ich staune, dass Sie ihn überhaupt schon lokalisiert hatten. Wo war er denn?« Tonya sah ihren Kollegen gespannt an.
    »Auf Tarsia«, entgegnete Mors. »Wir hatten einen Hinweis erhalten, dass es dort einen Mann namens Commodore Cathmor Powers geben sollte. Es besteht der begründete Verdacht, dass es sich bei dem Commodore um unseren flüchtigen Attentäter handelt.«
    »So?« Tonya zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Der Mädchenname von Gallaghers Ehefrau ist ebenfalls Powers. Cathmor ist ein Name aus dem Gälischen und bedeutet soviel wie Krieger. Gälisch wiederum ist ein alter Dialekt von der Erde, aus einem Territorium namens Irland, und da viele Iren während der großen Hungersnot des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts sich auf Trusko VII angesiedelt haben, hat diese archaische Sprache dort bis heute dort überlebt.«
    »Trusko VII«, Tonya nickte, »Clous Heimatplanet.«
    Falls Mors bemerkt hatte, dass Tonya den gesuchten Verbrecher gelegentlich beim Vornamen

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