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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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stürmte mit finsterem Gesicht aus der sich öffnenden Druckschleuse, sprang auf den Hangarboden und begann sofort, die Unterseite der Landekufen kritisch auf eventuelle Kratzer zu untersuchen.
    »Ähem«, machte der Sergeant, der das Empfangskomitee anführte, verlegen.
    Cartier drehte sich langsam um und sah in die Mündungen von zweiundfünfzig Blasterkarabinern, die von Marines der Dark-Shark-Eliteeinheiten auf ihn gerichtet wurden.
    »Na, so was«, grinste Cartier, »ich muss sie gerade beim Aussteigen doch glatt übersehen haben.«
    Die Dark Sharks ließen sich von Cartiers Versuch, die Situation etwas aufzulockern, nicht beeindrucken.
    »Sie befinden sich an Bord der MEZ
Gettysburg«,
belehrte ihn der Offizier, »sie sind unerlaubt in ein militärisches Sperrgebiet eingedrungen. Haben Sie etwas zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
    Cartier verstand die Drohung, die unausgesprochen in der Luft hing. Sein unangemeldetes Erscheinen in einem Sperrgebiet, welchem die Raumflotte offenbar größte Aufmerksamkeit widmete, konnte sehr wohl seine sofortige Verurteilung als Spion mit umgehender Vollstreckung des Todesurteils bedeuten. Er schluckte trocken. Es war Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen.
    »Mein Name ist Raymon Cartier. Ich bin Inhaber der Cartier Construction Company«, begann er hastig, »und ich bin mit einer Botschaft von Admiral Delanne für Professor Christeen Kross hier.«
    Der Sergeant verzog keine Miene. »Natürlich. Und ich bin Clou Gallagher. Der echte.«
    »Sie glauben mir nicht?«, fragte Cartier verblüfft. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten. Es war lange her, dass er von so vielen Gewehren gleichzeitig anvisiert worden war.
    »Können Sie sich ausweisen?«, fragte der Offizier.
    Mit spitzen Fingern griff Cartier in die Innentasche seines Jacketts. Langsam, um keinen der Soldaten zu einem Schuss zu provozieren, zog er seine Brieftasche hervor und hielt sie seinem Gegenüber hin.
    Der Sergeant überprüfte den Inhalt der Brieftasche gründlich. »Sieht echt aus«, brummte er dann widerwillig. »Willkommen an Bord, Mister Cartier.«
    »Na also!« Cartier klatschte zufrieden in die Hände. »Kann ich jetzt zu Professor Kross?«
    »Eins nach dem anderen«, entgegnete der Sergeant ungerührt, drehte sich zu seinem Adjutanten um und deutete mit dem Daumen auf Cartier. »Abführen!«
    *

    Die Arrestzellen lagen tief im Inneren der MEZ
Gettysburg
und besaßen nicht einmal ein Fenster, durch das Cartier sich mit Beobachtungen der herumfliegenden Schiffe die Zeit hätte vertreiben können. Die Zelle, in die man ihn gesteckt hatte, war lediglich vier Quadratmeter groß und wies als einzigen Luxus eine niedrige, ungepolsterte Pritsche sowie eine Toilette, die nicht funktionierte, auf.
    Cartier wusste nicht, wie lange er gewartet hatte, als die fünf Verriegelungen der Zellentür aufschnappten und ein uniformierter Wächter die Tür öffnete.
    »Ramon Alexander Carter?«, schnarrte er.
    »Raymon Alejandro Cartier«, verbesserte ihn der Gefangene.
    »Egal. Mitkommen.«
    Cartier wurde von einer Eskorte der Dark Sharks zu einem der Aufzüge geführt, die kreuz und quer durch die Mobile Einsatzzentrale führten. Auf dem Weg dorthin bemerkte Cartier, dass die Brustpanzer und die Stoffe, aus denen die Uniformen der Marines hergestellt waren, kontinuierlich die Farbe wechselten. Die gleichen Uniformen, die vor den eisengrauen Wandplatten des Hangars und in den dunklen Korridoren des Gefängnistrakts in einem matten schwarz erschienen waren, nahmen in den heller erleuchteten Gängen der MEZ grünbraune Pastelltöne an. In der blau ausgekleideten Liftkabine war Cartier dann plötzlich von Soldaten umringt, deren Kampfanzüge ein sattes Azur angenommen hatten. Cartier hatte bereits von den Chamäleon-Uniformen gehört, der neuesten Entwicklung der Gabler Defense Services, aber noch nie ein funktionierendes Exemplar gesehen.
    »Hier entlang«, wies ihn der Kommandeur des kleinen Trupps an, als die Aufzugtüren sich zischend wieder öffneten. Cartier folgte dem Offizier bis zu einer kleinen, unscheinbaren Tür.
    »Bitte. Sie werden bereits erwartet.«
    Die Tür schwang auf und Cartier betrat ein nüchtern eingerichtetes Büro. Die Soldaten blieben vor der Tür stehen und der Offizier verriegelte die Tür wieder hinter ihm.
    »Guten Abend.« Ein schmächtiger Offizier, dessen Uniform die Insignien eines Majors der kerianischen Raumflotte trug, sah von der Arbeit auf seinem mit Dokumenten und Karten

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