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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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etwas kriegerisch, aber es symbolisiert den Kampf, den wir für die ersten beiden Ziele zu kämpfen bereit sind.« Gonzales zählte die Punkte an den Fingerspitzen ab.
    »Sie treten für die Rechte der Bürger ein«, wiederholte Katachara nachdenklich. »Das ist selbstverständlich ein edles Motiv. Finden Sie nicht, Madame Premierminister?«
    Tonya nickte mechanisch. »Die Rechte des Individuums sind ein Kernpunkt bei der Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft auf Kerian und den Schwesterwelten. Wir von der Reformpartei sehen das ähnlich wie die KLF.«
    »Das ist schön«, gurrte der Drobarianer. »Mister Gonzales, nachdem wir nun eine Gemeinsamkeit zwischen Ihren beiden Parteien entdeckt haben, lassen Sie uns doch auf die Unterschiede eingehen.«
    Gonzales räusperte sich. »Nun, anders als mein Vorredner bin ich kein Freund von Monarchen und Monarchien.« Verhaltener Applaus wurde hörbar; die im Publikum anwesenden Monarchisten waren von dem Debakel der MUK noch zu geschockt, um zu widersprechen. »Ich behaupte sogar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich die demokratische Bewegung auf Kerian durchgesetzt hätte. Anzeichen dafür gab es schon seit Langem auf einer Reihe von Welten des Reiches, die mehr Autonomie oder gar Unabhängigkeit gefordert hatten.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie über die Ermordung des Königs betrübt wären, Mister Gonzales«, stellte Katachara provozierend fest.
    Gonzales zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. Wenn er jetzt einen Fehler machte, würde er viele Sympathien, die er zuvor gewonnen hatte, wieder verspielen, erkannte Tonya.
    »Der Tod eines Menschen ist immer ein tragisches Ereignis, besonders wenn es sich um einen gewaltsamen Tod handelt«, sagte Gonzales vorsichtig. »Ich mache da bei der Ermordung von König Vandrow und seiner Familie keine Ausnahme.«
    »Mir war zu Ohren gekommen, sie wären froh, dass jemand Ihnen die Arbeit abgenommen hat, den König zu beseitigen.« Katachara schob der ersten Provokation noch eine weitere nach.
    Gonzales ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. »Das ist so nicht richtig. Wie gesagt, ich bedauere den Tod des Königs, aber ich wünsche ihn mir nicht zurück. Das ist der Unterschied. Ich kann auch ohne König Vandrow leben und wir von der KLF finden, dass sich alle Kerianer von der Vergangenheit lösen sollten.«
    »Das ist eine weitere Gemeinsamkeit, welche die KLF mit der regierenden Reformpartei vereint«, stellte der Drobarianer fest. »Sie haben Ihren Wählern noch immer nicht verdeutlicht, warum man Sie wählen sollte und nicht Miss Delanne.«
    Er versucht, uns gegeneinander auszuspielen,
erkannte Tonya plötzlich. Das war keine Wahlveranstaltung mehr, die Diskussion artete mehr und mehr in ein Verhör aus! Worauf wollte Katachara hinaus?
    »Miss Delanne ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg«, räumte Gonzales ein, »aber sie verfolgt das Ziel nicht konsequent genug. Sie ist, bei allem schuldigen Respekt, nun mal keine Politikerin. Um eine Gesellschaft von Grund auf neu zu strukturieren, bedarf es einer radikaler Abkehr von alten Werten.«
    »Sie klingen nicht wie ein Reformer«, sagte Katachara ruhig und saugte an seiner Pfeife, »sondern wie ein Revolutionär.«
    »Tja«, machte Gonzales. Er rang nach Worten.
    »Es hat in der Vergangenheit schon viele Revolutionen gegeben.« Katacharas Stimme erinnerte an das Schnurren einer Katze. »Auf der Erde, auf Symirus, auf meiner Heimatwelt Drobaria, sogar auf einigen der Schwesterwelten Kerians. Verschiedene Lebensformen, unterschiedliche Ideale, diverse Vorgehensweisen … aber eines war fast immer gleich. Wissen Sie, was das war?«
    Gonzales schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie es?« Das Hologramm wandte sich an die Premierministerin.
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte Tonya bedauernd.
    »Oder Sie?«, fragte Katachara das Publikum. Unruhiges Gemurmel schlug ihm entgegen. Der Drobarianer beantwortete seine eigene Frage. »Was immer gleich war, war die Ermordung des amtierendes Staatsoberhaupts. Gaius Julius Cäsar von Rom, Zar Nikolaus II. von Russland, Kaiser Sseggi von Symirus … und im vergangenen Jahr König Vandrow von Kerian.«
    »Das können Sie wohl kaum vergleichen«, widersprach Gonzales. »Die ersten beiden Beispiele wurden exakt von den Leuten ermordet, die durch diese Bluttat an die Macht kamen. Der Fall von König Vandrow liegt anders!«
    »Ist das so«, sagte Katachara und kratzte sich verlegen am Kopf. »Da war ich

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