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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Ota Jedrell.
    Katacharas eisiger Blick richtete sich wieder auf Xavier Gonzales. »Nun, Mister Gonzales, es hat den Anschein, dass gewisse Mitglieder Ihrer Partei revolutionärere Ansichten haben, als Sie es selbst wahrhaben wollen.«
    »Ich habe nichts damit zu tun«, stieß Gonzales hervor, während die Monarchisten im Publikum ihrer Empörung lautstark Luft machten. »Wir hatten etliche Hundert Mitglieder, selbst damals schon … Ich habe doch nicht jeden einzelnen Aufnahmeantrag selbst abgezeichnet …«
    »Aber als Parteivorsitzender sind Sie für die Taten der Parteimitglieder mitverantwortlich«, erinnerte ihn Katachara.
    »Ich hatte von diesem Vorfall keine Kenntnis«, protestierte Gonzales, »und ich verbitte mir diese Schuldzuweisungen!«
    »Ich habe lediglich aus der Satzung Ihrer Partei zitiert«, korrigierte ihn der Drobarianer, »und ob Sie schuldig sind oder nicht, wird sicherlich noch ein anderes Gremium feststellen wollen.«
    »Nur zu.« Gonzales reckte das Kinn vor. »Ich habe mir nichts vorzuwerfen.«
    »Natürlich«, säuselte Katachara beschwichtigend. Er wartete ein wenig, bis sich der Tumult in den Reihen der Zuschauer etwas gelegt hatte. Dann richteten sich seine kalten Insektenaugen auf Tonya.
    »Madame Premierminister«, sagte er höflich.
    »Direktor Katachara.« Tonya nickte leicht. Trotz der Hitze der Scheinwerfer fröstelte sie plötzlich. Der Blick des Hologramms glich dem eines Raubtiers, das sich an seine Beute heranpirscht.
    »Kommen wir nun zu Ihnen und Ihrer Reformpartei«, fuhr Katachara fort. »Würden Sie unseren Zuschauern bitte erläutern, welches Programm Sie im Falle einer Wiederwahl verfolgen werden?«
    »Mit Vergnügen.« Tonya lächelte gewinnend in die Kameras. »Die Eckpunkte unserer Politik sind Frieden, Arbeit und ein angemessenes Wirtschaftswachstum.«
    »Frieden und Arbeit wünschen wir uns sicherlich alle«, kommentierte Katachara. »Wie genau definieren Sie ein ›angemessenes Wirtschaftswachstum‹, Madame Premierminister?«
    »Zum einen muss es ausreichen, um die vom Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogenen lokalen Volkswirtschaften unserer Schwesterplaneten wieder auf Vorkriegsniveau oder, was noch besser wäre,
darüber
zu heben«, antwortete Tonya, »andererseits dürfen wir uns beim Erreichen dieses Ziels nicht zu sehr in Schulden verstricken. Die Altlasten, die das Königshaus uns hinterlassen hat, drücken momentan schwer auf unseren Etat. Denken Sie nur, was die Einführung der Mobilen Einsatzzentralen gekostet hat, mit denen die Revolten auf den Schwesterwelten niedergeschlagen werden sollten. Im Nachhinein können wir alle froh sein, dass die erste MEZ erst nach dem Regierungswechsel vom Stapel lief, denke ich.«
    »Denken Sie«, echote Katachara. »Was die Schuldenlast angeht, ist ja allgemein bekannt, dass Sie mit dem Ausverkauf von Staatseigentum begonnen haben. Darf ich fragen, wie es momentan um die Einnahmen steht?«
    »Wir konnten das Defizit weitestgehend eindämmen. In der nächsten Legislaturperiode bekommen wir das Problem in den Griff.« Tonya lächelte zuversichtlich. Sie erinnerte sich daran, Souveränität auszustrahlen – sich nicht von dem öligen Drobarianer aufs Glatteis führen zu lassen.
    Erst bei Katacharas nächster Frage bemerkte Tonya, dass er bereits längst damit begonnen hatte, sie in eine Ecke zu drängen. »Man sagt, dass Sie als Interimsregierung ja eigentlich lediglich die Funktion eines Nachlassverwalters hätten. Ist es unter dieser Prämisse denn legitim, Besitztümer des Staates zu veräußern? Besitztümer, die Ihnen gar nicht gehörten und über welche Sie nur die momentane Verfügungsgewalt hatten?«
    Empörte Rufe aus den Reihen der Monarchisten wurden laut. Tonya schluckte; dieser Vorwurf war nicht neu und sie hatte Zeit gehabt, sich auf einen Angriff dieser Art vorzubereiten. »Jede Regierung steht vor dem Problem, dass Entscheidungen, die während ihrer Legislaturperiode getroffen wurden, bei einem Regierungswechsel von der nachfolgenden Regierung übernommen werden müssen. Mitunter kann es vorkommen, dass Entscheidungen, die zum Zeitpunkt des Beschlussfindens völlig plausibel und konsensfähig waren, zu einem späteren Zeitpunkt in einem anderen Licht dastehen und unpopulär geworden sind.«
    »Das beste Beispiel für solch einen Fall hat Madame Delanne eben genannt«, stimmte Gonzales zu. »Denken Sie an die Gelder, die der König seinerzeit in die Rüstung, insbesondere den Bau der neuen Mobilen

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