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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Drusa.«
    »Bravo.« Sie klatschte müde Beifall. Lowe schaltete seine Kamera aus und sah sie aus rot unterlaufenen Augen an.
    »Guten Morgen, April.«
    »Hallo. Schon von Tereno, Ace und Stoner gehört?« An seinem Gesichtsausdruck sah sie, dass er bestens über das Schicksal seiner Kollegen informiert war.
    »Wusstest du, dass Katachara jemanden hier hat?«, fragte Lowe, während er seine Ausrüstung einpackte.
    »Hm, hab ich gehört. Hab aber keine Ahnung, wen er geschickt hat.«
    Lowe hob die Augenbrauen. »Mit Gewissheit kann ich’s auch nicht sagen, aber ich habe aufgeschnappt, mit welchem Codenamen man ihn eingeschleust hat. Klingt interessant. Würde deinen Freund Nigel vielleicht auch interessieren.«
    »Und?« Sie sah ihn fragend an.
    Er grinste breit. »Sein Codename war Trigger.«
    *

    Als Faulckner den Raumhafen erreichte, fand er auch die kerianischen Marines, von denen der Lieutenant an der Straßensperre gesprochen hatte.
    Genauer gesagt, die Marines fanden ihn.
    Als Blasterfeuer um ihn herum Stücke aus der Hauswand und dem Bürgersteig sprengte, ging er in die Hocke, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Er orientierte sich kurz. Er war noch etwas über zweihundert Meter vom Hauptterminal des Raumhafens entfernt. Jenseits davon lag der eigentliche Hafen mit seinen Dockbuchten, Startrampen und Lagerhallen. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Parkhaus für Hovercars, in denen offenbar einige Heckenschützen Stellung bezogen hatten. Zwischen ihm und dem Terminalgebäude waren zwei gepanzerte Truppentransporter gelandet. Der Angriff der Jagdmaschinen hatte offenbar nur dazu gedient, das Feuer der Rebellen von den in Bodennähe fliegenden Truppentransportern abzulenken. Hinter Faulckner lag ein brennendes Stadtviertel, sodass ihm nur ein einziger Ausweg blieb – das Gebäude zu seiner Rechten.
    Geduckt hastete er in den Eingangsbereich des Hauses, das sich auf den zweiten Blick als Bürohochhaus mit Sitz der örtlichen Finanz- und Zollbehörden entpuppte. Niemand schoss mehr auf ihn; zu seiner Erleichterung hatte der unbekannte kerianische Heckenschütze offenbar entschieden, dass ein einzelner, unzureichend bewaffneter Mann keine nennenswerte Gefahr darstellte.
    Faulckner fand die Feuertreppe, die ins Kellergeschoss führte. Mit vorgehaltener Waffe stürmte er in das Halbdunkel hinein.
    *

    Der Urwald leuchtete in satten smaragdgrünen und türkisfarbenen Schattierungen. Es war unglaublich, dachte Giohana, nur wenige Meter sind wir jetzt aus der Stadt heraus und man hat schon das Gefühl, meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt zu sein. Selbst der stechende Brandgeruch, den sie in der letzten Stunde ununterbrochen in der Nase gehabt hatte, wurde von der feuchten, würzigen Luft des Dschungels überlagert. Den Kampfeslärm hörte man durch das Dickicht nur wie aus weiter Ferne.
    Sie und Lowe bewegten sich in einem Flüchtlingszug von etwa tausend Stadtbewohnern, Menschen wie auch einheimische Drusaken, die nicht wirklich wussten, wohin sie gehen wollten. Weg von der Stadt, das war im Moment klar, und dann in irgendein Drusakendorf, um Unterschlupf zu finden. Die Frage war, wie sie in einem Eingeborenendorf aufgenommen werden würden; vermutlich würden die Dorfbewohner die Drusaken aus der Hauptstadt ignorieren, weil diese zu lange fern der Stammesgemeinschaft gelebt hatten, und die Menschen mussten damit rechnen, sofort weitergeschickt zu werden.
    Auf Lowes dunkelbrauner Haut schimmerten dicke Schweißtropfen. »Ich weiß wirklich nicht, was ich hier mache«, lamentierte er und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich sollte eigentlich bei den Blasterball-Meisterschaften sein. Weiß der Henker, welcher Trottel die jetzt kommentiert.«
    »Lagarde«, sagte Giohana.
    »Dustin Lagarde?« Lowes Kinnlade klappte auf, und in seinen Augen las Giohana grenzenlose Enttäuschung. »Scheiße!«
    »Dein besonderer Freund?«, stichelte sie ihn. Lowe antwortete nicht.
    *

    Der Tunnel schien lang zu sein. Er war von der Notbeleuchtung spärlich erhellt und sein Ende lag in weiter Ferne. Niemand war zu sehen, selbst durch das Teleobjektiv der Kamera nicht.
    Das Schönste aber war, fand Faulckner, dass der Tunnel in die Himmelsrichtung führte, in der der Raumhafen lag.
    Faulckner stand bis zur Hüfte im dunkelbraunen Abwasser, das durch den Kanalisationsschacht floss. Die Decke des Tunnels war nur wenige Zentimeter über seinem Kopf, und das auch nur deshalb, weil er den Kopf

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