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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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des Sees aus geschmolzenem Glas, standen zwei Panzerkreuzer, deren Triebwerksschächte noch glühten.
    Zwischen dem Truppentransporter und dem Loch im Boden stand eine kleine Gruppe kerianischer Marineinfanteristen. Sie starrten Faulckners Kopf, der aus dem Loch ragte, verdutzt an.
    »Hilfe«, rief er matt.
    Die Soldaten sahen sich einen Moment ratlos an. Dann trat einer von ihnen – eine junge Frau, korrigierte sich Faulckner – vor und kniete neben ihm nieder.
    »Wer sind Sie und was machen Sie da?«, fragte sie ihn.
    »Faulckner, SNA«, stieß er hervor. Wasser drang jetzt an seinem Hals vorbei nach oben und sprudelte in hohem Bogen auf den Fußboden des Raumhafens. Die Soldatin winkte ihren Kameraden und begann, mit bloßen Händen den Reporter freizuschaufeln.

Kapitel 6: Strandgut

    Dack, Denham Lloyd und Alicia Mac Allister gingen die Küstenstraße hinab, die zum Fischerdorf führte. Der Regen hatte inzwischen wieder eingesetzt und von der See her wehte ein kalter Wind. Im unteren rechten Winkel von Dacks Blickfeld blinkte ein kleines Korrosionswarnlicht auf, das akutes Rostrisiko in seinem von Derek wiederbefestigten rechten Arm diagnostizierte.
    »Geht’s dir etwas besser, Schatz?«, fragte Alicia.
    Lloyd atmete tief ein. Die salzhaltige, würzige Seeluft tat ihm gut. »Hm, ein bisschen. Weiß auch nicht, was heute Morgen mit mir los war. Hab vermutlich zu viel gesoffen gestern Abend.«
    »Noch Kopfschmerzen?«
    »Geht so. Hier an der See fühl ich mich am besten.« Hier gehörte er her, das wusste er jetzt, nachdem er ausgenüchtert war. Wo sollte er schon anders hingehören, wenn nicht aufs Meer? Er war schließlich ein Fischer und als Fischer gehörte er auf ein Boot und das Boot gehörte aufs Meer. So einfach war das.
    »Damit sind noch nicht alle Fragen beantwortet«, warf Dack ein. Bürger Lloyd machte es sich zu einfach. Der Mann war seltsam, aber offenbar wollte er es selbst nicht wahrhaben.
    »Was meinen Sie damit, Sheriff?« Dack bemerkte eine gewisse Gereiztheit in Bürgerin Mac Allisters Stimme.
    »In den letzten Tagen sind ein paar seltsame Sachen passiert, Bürgerin Mac Allister. Die Einbrüche im Hotel und im Sägewerk, die Ermordung von Ratsherr Luang, der fremdartige Außenseiter, den Sheriff Derek in den Bergen entdeckt hat …«
    »Was kann ich dafür?«, brauste Denham Lloyd auf. Er hatte für die Zeit, in der die aufgezählten Ereignisse vorgefallen waren, das denkbar beste Alibi gehabt – er hatte in einer Gefängniszelle gesessen.
    »Nichts natürlich, oberflächlich betrachtet«, gab Dack zu, »aber Sie schulden mir noch einige Antworten.«
    »Und?«
    Dack deutete auf die eisernen Fesseln an Lloyds Handgelenken. »Erst, wenn ich Gewissheit habe, dass die Vorfälle der letzten Tage nichts mit Ihnen und Ihrem nicht normgerechten Verhalten zu tun haben, werde ich Sie offiziell freilassen. So lange sind Sie rechtlich gesehen noch immer verhaftet. Sie verdanken es nur dem Ehrenwort von Bürgerin Mac Allister, dass Sie vorübergehend das Gefängnis verlassen durften.«
    Lloyd schwieg.
    »Wir sind fast da«, unterbrach ihn Alicia.
    Die kleine Gruppe hatte das Fischerdorf erreicht. Sie kamen an Prams Gaststätte vorbei, die heute geschlossen hatte, wie ein Schild an der Tür verkündete, umrundeten einige der kleinen Blockhäuser und blieben vor einem Lagerschuppen stehen. Aus Ritzen in den Wänden des Schuppens drang feiner, grauer Rauch.
    Neben der Tür stand eine Regentonne, die nach den Niederschlägen der letzten Tage randvoll war. Alicia und Lloyd tauchten ihre Taschentücher in das Wasser und banden sich die nassen Tücher vor Mund und Nase.
    Dacks Sensoren registrierten starken Fischgeruch. »Sie lagern Ihren Fang hier? Deswegen haben Sie mich doch nicht hergeführt«, sagte er langsam.
    Alicia nickte. »In diesem Schuppen trocknen und räuchern wir unsere Fische normalerweise. Wir haben aber auch etwas hier untergestellt, von dem ich denke, dass Sie es sehen sollten. Moment.« Sie zog einen großen, klobigen Schlüssel aus einer Tasche an ihrem Gürtel und öffnete das Vorhängeschloss an der Schuppentür. Es fiel mit einem leisen Klirren in den feuchten Sand zu ihren Füßen.
    Lloyd drückte die Tür des Schuppens auf und Dack und Alicia traten in das abgedunkelte Innere. Eine dichte Rauchwolke schlug ihnen entgegen. Der Geruch von Fisch wurde intensiver. Dack sah auf; unter den Deckenbalken waren etliche Tausend Fische aufgehängt. Die Fischer hatten sie ausgenommen, gesalzen,

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