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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Dack mit einer vorher nicht da gewesenen Schärfe in seiner metallischen Stimme fest, »daher unser Hiersein.«
    Evid und Lucius Kerne warfen ihm einen finsteren Blick zu, schwiegen aber.
    »In den letzten Tagen und Wochen sind durch noch nicht geklärte Umstände Lebensmittel und Gerät aus den Vorratskammern des Sägewerks von Ratsherr Paulus Luang und des Hotels von Ratsherr Lucius Kerne abhandengekommen. Buchungsfehler oder Irrtümer können weitestgehend ausgeschlossen werden, damit steht Diebstahl als Ursache fest.«
    »In Zusammenhang mit diesen Vorkommnissen steht vermutlich die Ermordung von Ratsherr Luang«, ergänzte Derek sachlich. Die Gesichter derer, die noch nicht von Luangs Tod gehört hatten, wurden bleich.
    »Ratsherr Luang kam in der vergangenen Nacht ums Leben«, fuhr Derek fort. »Zum Zeitpunkt seines Todes befand er sich auf halber Strecke zwischen seinem Wohnhaus und dem gegenüberliegenden Sägewerk. Fremdeinwirkung ist sehr wahrscheinlich.«
    »Wie ist er gestorben?«, fragte Hansson Pram.
    »Dazu kommen wir gleich«, entgegnete Dack. »Einen Moment Geduld, bitte. Der dritte bemerkenswerte Vorfall ist ein Fund, den die Cousine von Ratsherr Mark Mac Allister, Bürgerin Alicia Mac Allister, vor einigen Tagen aus dem Meer gefischt hat.«
    Mark Mac Allister warf erst Alicia, dann Dack einen fragenden Blick zu. Er lehnte sich interessiert vor.
    »Bei Bürgerin Mac Allisters Fund handelt es sich um eine metallische Struktur, die nicht natürlichen Ursprungs sein kann. Das Objekt ist fünf Meter lang, vier Meter hoch und sechs Meter breit. Ich schätze sein Alter auf über fünfzig Jahre. Im Wasser befand es sich seit weniger als zehn Jahren.«
    »Wer sollte so viel Metall im Meer versenken?«, fragte Evid Kerne ungläubig. Metall, das wusste er so gut wie jeder andere auf Bulsara, war kostbar.
    »Wo habt ihr es gefunden?«, fragte Mark Mac Allister seine Cousine.
    Alicia überlegte einen Moment, aber Denham Lloyd kam ihr zuvor: »Etwa eine Tagesreise südsüdöstlich vor der Küste.«
    »So weit draußen?« Lucius Kerne pfiff durch die Zähne.
    »Das Objekt schien an einem Ende von der anderen Hälfte einer noch größeren Struktur abgetrennt worden zu sein«, wandte Dack ein. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass es jemand absichtlich dort versenkt hat.«
    Einen langen Moment sagte niemand etwas. Jeder versuchte für sich, mit den unbequemen Tatsachen etwas anzufangen. Dack und Derek ließen die Menschen gewähren. Sie wussten, dass organische Gehirne eventuell intuitiv Erklärungen entwickeln oder Zusammenhänge erkennen konnten, die den positronischen Gehirnen der beiden Polizeiroboter abwegig erscheinen mochten.
    »Sie wollen sagen, das Ding ist vom Himmel gefallen?«, wagte Hansson Pram einen Vorstoß. Er wusste, dass er sich mit solchen Äußerungen in dieser Runde den Mund verbrennen konnte.
    »Positiv.« Dack und Derek nickten ernst.
    Der Rat schwieg nachdenklich. Ratlos, befand Dack und erkannte die Ironie der Situation. Organiks …
    »Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang zwischen den Diebstählen, der Ermordung von Ratsherr Luang und dem … Ding, das vom Himmel ins Meer fiel«, brummte Mark Mac Allister irritiert.
    »Wir nehmen an, dass die Mörder von Ratsherr Luang gleichzeitig die Lebensmitteldiebe sind«, sagte Derek.
    »Außenseiter?«, mutmaßte Ratsherr Jerome Kelser.
    »Wäre naheliegend, ja. Aber die Waffe, mit der man Ratsherr Luang getötet hat, ist ebenso wenig von hier wie das Objekt, das Bürgerin Mac Allister aus dem Meer gefischt hat«, erklärte Dack.
    »Von wo sonst?«
    »Das kann uns vielleicht Bürger Denham Lloyd erklären«, sagte Dack.
    Lloyd wünschte sich weit weg, als sich plötzlich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn richtete.
    *

    Anjon Pram schwitzte, als er den Korb mit den Weinflaschen auf die Theke stellte. Er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und zuckte zusammen, als er dabei versehentlich seinen noch immer heftig pochenden Nasenrücken berührte. Er verschnaufte einen Moment und begann dann langsam, die Flaschen in das Regal hinter der Theke zu räumen. Er benutzte dabei, wie auch beim Tragen des Korbes, nur den rechten Arm. Der linke tat ihm weh, wenn er sich zu viel bewegte, weil er sich bei der Auseinandersetzung am Abend zuvor auch noch eine oder zwei Rippen angebrochen hatte.
    Er hatte die Tür der Kneipe hinter sich aufgelassen, weil er keine Hand frei gehabt hatte, um sie zu schließen. Frische Seeluft flutete in die kleine

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