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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Lieutenant Vetil nickte stumm, führte die Mündung seines Raketenwerfers an das Loch in der Wand heran und betätigte den Abzug.
    Die Rakete startete mit einem heulenden Pfeifen und detonierte einen Moment später im über ihnen liegenden Stockwerk. Die Mauer neben den Soldaten bebte, und mit einem ohrenbetäubenden Krachen stürzte das Treppenhaus ein.
    Als sich der Rauch und die Staubwolken der Explosion ein wenig gelegt hatten, lugte die Offizierin erneut durch das Loch. Inmitten der Trümmer entdeckte sie die zerschmetterten Körper von Rebellentruppen – Menschen und Drusaken!
    »Dort …«
    Weiter kam sie nicht. Als sie sich erneut zu Lieutenant Vetil und den anderen Soldaten umdrehte, hörte sie ein fauchendes Geräusch. Im nächsten Augenblick verschwand die Decke in einem grellen Lichtblitz. Tonya schloss geblendet die Augen und hob schützend die Hände über ihren Kopf, als Trümmer auf sie herabzuregnen begannen.
    Dann waren ihre Gegner da: Drusaken in Uniformen der Rebellen, die mit schweren Blastern über die Kerianer herfielen. Mit einem Mal wurde Tonya der Ernst der Lage klar; die plump wirkenden Drusaken sahen nicht einfach nur grotesk aus, sie waren ernst zunehmende Gegner. Sie hatte zuvor nur einmal Drusaken aus der Nähe gesehen und jener letzte Besuch auf Drusa lag vierzehn Jahre zurück. Damals hatte sie die Drusaken als primitive Waldbewohner kennengelernt, und die jüngsten Berichte des Geheimdienstes hatten sie in diesem Glauben bestärkt.
    Nun musste sie zusehen, wie eben diese Drusaken ihre Soldaten mit gezielten Schüssen töteten. Mit ihrem schnabelartigen Essmund stießen sie fauchende Laute aus, während der lippenlose Sprechmund Befehle in der Sprache der Einheimischen bellte.
    Tonya, Vetil und fünf weitere Soldaten zogen sich, aus allen Rohren feuernd, in eine öffentliche Toilette zurück. Der Toilettenraum hatte nur einen Zugang, der sich leichter verteidigen ließ als die große, relativ offene Verkaufshalle, in der es jetzt von Rebellen wimmelte. Vetil warf eine Schildgranate in den Eingang, welche einen schützenden Energieschild zwischen ihnen und den Drusaken projizierte.
    »Das wird sie aufhalten«, schnaufte Vetil.
    »Wer weiß, wie lange«, brummte Alwyn Trotter, das jüngste Mitglied der Einheit. An seiner Stirn klebte Blut – seines und das eines Rebellen.
    Tonya sprach aufgeregt in ihr Funkgerät und forderte Verstärkung an. »Zwei Minuten«, sagte sie dann und schaute ihre Kameraden finster an, »zwei Minuten müssen wir es noch hier drin aushalten.«
    Die Drusaken feuerten noch immer mit allem, was sie hatten, auf den Eingang zur Toilette. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Energiezelle, die den Schild aufrechterhielt, überlastet sein würde. Dann würden die Rebellen die Toilette stürmen, dachte Tonya. Sie war natürlich wie alle Soldaten der kerianischen Marines mit einem tragbaren Körperschild ausgerüstet, aber auch dessen Lebensdauer unter extremen Bedingungen war begrenzt.
    Und hier herrschten extreme Bedingungen.
    Schon komisch, schoss es ihr in einem Anflug von Galgenhumor durch den Kopf, dass ich ausgerechnet hier sterben soll …
    Trotter schien ihre Gedanken erraten zu haben. Er grinste wild und zeigte ihr den erhobenen Daumen. »Nur noch ’ne Minute, Boss. Sie werden sehen, die hauen uns hier raus.«
    Tonya warf einen Blick auf ihre Uhr.
    Mit einem trockenen Knall implodierte der Energieschild vor dem Eingang. Die Schüsse der Drusaken durchschlugen die Wände der Toilette, zuckten über die Köpfe der zusammengekauerten Kerianer hinweg und rissen faustgroße Stücke aus den Mauern. Beißender Rauch und Splitter aus Kacheln und Mauerwerk umgaben die Soldaten.
    Tonya hatte sich auf ein erbittertes Feuergefecht vorbereitet. Sie war überrascht, als die Drusaken plötzlich das Feuer einstellten.
    Stille.
    Einen Herzschlag lang regte sich niemand.
    Dann rollte eine Handgranate durch den Eingang und blieb mit einem leisen Klicken auf dem gekachelten Boden in der Mitte des Raumes liegen.
    *

    »Ich freue mich, Sie persönlich kennenzulernen«, sagte Katachara und rührte seinen Kaffee um, während er sich auf das Fußende von Faulckners Koje setzte.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Sir«, sagte Faulckner und nippte an seiner Tasse. »Zucker? Milch?«
    »Schwarz«, entgegnete der Drobarianer und leckte sich genießerisch über die Lippen. »Eine der wenigen wirklich nennenswerten kulturellen Errungenschaften der menschlichen Rasse.« Er

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