Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
bodennahe Verteidigungen ausgeschaltet und die drusakischen Schiffe in Einzelkämpfe verwickelt hatte. Noch während die Hauptstadt bombardiert wurde, haben die Kerianer fünf Legionen Marineinfanteristen eingeflogen und strategisch wichtige Punkte besetzt.«
    »Hm«, machte Thorne nachdenklich, »wie sieht’s in der Stadt aus?«
    »Wir haben Bildmaterial von Lowe und Giohana bekommen«, beeilte sich Smythe zu sagen.
    »Faulckner hat ebenfalls einen Bericht reingereicht. Er ist im Bombenhagel durch die Stadt gerannt und wäre fast in der Kanalisation ertrunken. Sehr dramatisch. Im Moment hat er Quartier bei der Infanterie gefunden und schaut den Soldaten bei ihren Einsätzen über die Schulter«, meldete Rajennko nicht ohne Stolz. Katacharas Schattenarmee musste sich schon anstrengen, wenn sie den Bildbericht von Nigel Faulckner noch übertreffen wollte. Faulckners Reportage war mit Abstand das Beste, was der eigenwillige junge Mann seit geraumer Zeit abgeliefert hatte.
    »Interessant«, war zu Rajennkos Überraschung der einzige Kommentar seines drobarianischen Kollegen und diesmal klang es weniger sarkastisch als sonst.
    »Schön, schön. Letztes Thema auf der Liste ist die Cartier Construction Company«, sagte Thorne. »Hat jemand von Ihnen was gehört?«
    »Das Letzte, was ich habe, ist Faulckners Bericht von neulich. Seitdem nichts Neues«, sagte Rajennko und kratzte sich am Ohr.
    »Laut unserer lokalen Redaktion auf Kerian hat der Rechtsanwalt Pherson Kalep stellvertretend die Amtsgeschäfte der CCC übernommen. Nichts weiter«, ergänzte Smythe ratlos.
    »Die SNA-Außenstelle auf Ghanesh VII hat natürlich überhaupt keine Ahnung«, warf Katachara ein. »Offizielle Stellen dementieren inzwischen, dass Cartier und Strociewsky je dort waren.«
    »Hypothesen?«, fragte Thorne.
    »Nach Informationen meiner Quelle ist Cartier von Symirusen entführt worden.« Der Drobarianer sog an seiner Pfeife. Alle Augen richteten sich auf ihn.
    »Und hat Ihre Quelle auch einen Namen?«, fragte Rajennko.
    »Nein.« Katachara grinste und entblößte seine vier Zahnreihen in der Imitation eines Grinsens.
    »Wie auch immer«, winkte Thorne ab. »Sie verfolgen die CCC-Spur nach Symirus bitte weiter, Katachara. Smythe und Rajennko, Sie haben eine Stunde, um mir einen Neunzig-Sekunden-Clip über Drusa zusammenzuschneiden. Gibt’s noch was von Ihrer Seite oder kann ich in die nächste Redaktion rüber?« Thorne machte bereits Anstalten zu gehen, als Katachara die Hand hob.
    »Ich hätte da noch was«, sagte er in beiläufigem Tonfall.
    Thorne blieb neben seinem Stuhl stehen. »Ja?«
    »Eine meiner Quellen meldet, dass sich in nicht ferner Zeit ein zweites Drusa abspielen könnte«, sagte der Drobarianer.
    »Drusa ist nicht die erste kerianische Welt, die den Aufstand probt«, wandte Rajennko ein. Der Insiderwitz, dass das K in Sektor K nicht für Kerian, sondern für Krise stand, war fast schon ein Jahr alt. An irgendeiner Ecke des riesigen Reiches erklärte irgendein Planet ständig seine Unabhängigkeit.
    »Natürlich nicht, Mister Rajennko«, Katachara zeigte wieder sein furchteinflößendes Lächeln, »aber Trusko VII ist die erste kerianische Welt, die dabei Aussicht auf Erfolg hat.«
    *

    Faulckner warf die leere Dose Deodorant in den Papierkorb und schnupperte argwöhnisch an seinem nackten Oberkörper.
    Bäh!
    Es half alles nichts. Nach zwei kochend heißen Duschen, einem Vollbad und einer Dose Deodorant merkte man ihm seinen Aufenthalt in der Kanalisation noch immer an.
    Er ließ sich mit einem Seufzen auf das Bett des Hotelzimmers fallen, das die kerianischen Landungstruppen für ihn im halb eingestürzten Spaceport Hilton akquiriert hatten. Das ehemalige Luxushotel war bei der Invasion beschädigt worden und diente den Kerianern jetzt als provisorisches Hauptquartier. Aus dem Fenster hatte Faulckner einen guten Blick über die gesamte Stadt, in der es noch immer an vielen Stellen brannte. Vereinzelt drang Kampfeslärm durch die Doppelverglasung an sein Ohr. Faulckner sprang auf und trat ans Fenster. In der Ferne konnte er sehen, dass auch ein Teil des Regenwaldes brannte. Wo April nur stecken mochte?
    Von der Tür her hörte er ein elektronisches Piepen. Faulckner streifte ein zerknittertes T-Shirt aus Armeebeständen über und öffnete die Zimmertür.
    Auf dem Korridor stand die blonde Offizierin, die ihn aus der Kanalisation befreit hatte.
    »Captain Delanne«, Faulckner lächelte freundlich, »was gibt’s

Weitere Kostenlose Bücher