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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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musste.
    Tonyas Gesicht wurde ernst. »Muss ich mich ernsthaft gegen die Behauptungen der Regenbogenpresse verteidigen?«, fragte sie frostig.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, sagte Boros schnell, »ich bin voll und ganz mit Ihnen zufrieden, Captain. Ich war nur neugierig. Sie können mir aber glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich Sie gerne wieder im Range eines Admirals sehen würde.«
    Tonyas Mundwinkel zuckten. »Ich verstehe, Sir.«
    »Deshalb habe ich auch Sie vorgeschlagen, als man mich nach einer geeigneten Person für einen Sonderauftrag gefragt hat. Es hat eine Weile gedauert, aber vor ein paar Stunden kam die Antwort auf mein letztes Schreiben.«
    Tonya zwang sich, ihre Nervosität hinter einer ausdruckslosen Maske zu verbergen. Es hatte eine Zeit gegeben, zu der ihr das leichter gefallen war.
    »Und?«, fragte sie, als sie merkte, dass der Admiral auf eine Reaktion ihrerseits wartete.
    »Sie wurden akzeptiert.«
    »Darf ich fragen, was das Oberkommando diesmal mit mir vorhat?«, fragte Tonya vorsichtig.
    »Äh, also«, Boros kratzte sich an seinem haarlosen Kopf, »es handelt sich um eine Angelegenheit von nationalem Interesse, jedoch nicht um eine militärische Mission im engeren Sinne. Sie sollen jemanden observieren.«
    »Aha!«
    »Die Regierung hat, wie Sie wissen, einen Vertrag mit der SNA. Freier Austausch von Informationen und so weiter. Sie sind informiert?«
    »Ich kann Ihnen folgen.« Tonya kannte sich mit den Bestimmungen gut aus. Sie hatte mehr als eine Pressekonferenz mit SNA-Leuten gehabt und mehrere Reporter, unter ihnen dieser arrogante Faulckner, hatten in der Vergangenheit darauf bestanden, mit an die Front zu dürfen, und dabei auf das Informationsabkommen gepocht.
    »Das mit dem Informationsaustausch gilt natürlich in beiden Richtungen. Das heißt, dem Vertrag nach ist die SNA dazu verpflichtet, die Regierung jederzeit über den Stand von Recherchen Rechenschaft abzulegen.«
    Tonya legte den Kopf schief. »Ist das etwa nicht der Fall?«
    »Genau das sollen Sie herausfinden«, Boros deutete aus dem Fenster auf den Raumhafen, wo zwischen den Militärschiffen auch die Sunflare parkte, »indem Sie Mister Faulckner eine Weile bei der Arbeit auf die Finger schauen.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht …«
    Boros winkte ab. »Ich auch nicht. Noch nicht. Alles, was wir haben, ist eine abgefangene interne SNA-Nachricht, die wir inzwischen decodiert haben: ›Subjekt G positiv identifiziert durch I.‹«
    »Und wer oder was ist Subjekt G?« Tonya runzelte die Stirn und ließ sich den Satz noch einmal durch den Kopf gehen.
    »Ist nicht bekannt. Aber die Nachricht kam nicht aus dem Trusko-System, sondern vom anderen Ende des Reiches. Sie werden es nicht glauben, aber sie kam aus dem System Bulsara.« Boros ließ diese Neuigkeit einen Moment lang auf Tonya wirken, bevor er fortfuhr. »Sie sehen, es tut sich was. Und die SNA leugnet jegliche Kenntnis von diesem Kommuniqué.«
    »Bulsara …« Tonya lief ein Schauer über den Rücken.
    »Und jetzt würde es uns interessieren, warum Mister Faulckner schon so kurz nach seiner Ankunft auf diesem Planeten – noch bevor wieder richtig Friede herrscht – bereits wieder um eine Starterlaubnis ersucht hat. Zumal er heute von einem Drobarianer Besuch bekommen hat, den unser Geheimdienst als den SNA-Chefredakteur Katachara identifiziert hat.«
    »Ich verstehe.« Tonya atmete hörbar aus.
    »Gut.« Boros lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wegtreten.«
    *

    Während die Sunflare am blauen Himmel verschwand und der Stratosphäre entgegenjagte, wartete Katachara in seinem Schiff noch auf seine Startfreigabe. Der Flugverkehr auf Drusa wurde noch immer von den Starts und Landungen der Truppentransporter dominiert. Der Raumhafen wimmelte von kerianischen Soldaten; für Terroristen und Saboteure ein sehr einladender Anblick. Katachara wollte so schnell wie möglich fort von hier, ehe drusakische Rebellen die günstige Gelegenheit nutzten und ein paar Handgranaten in die Menge warfen.
    Schön, Nigel Faulckner war nun also unterwegs zu seinem Bestimmungsort. In wenigen Tagen würde er sich mit Clou Gallagher treffen und hautnah dabei sein, wenn Geschichte geschrieben wurde.
    Ganz so einfach war es natürlich nicht. Der Drobarianer hatte zwar das sichere Gefühl, in Faulckner einen guten, vielversprechenden Reporter rekrutiert zu haben, aber Katacharas Respekt musste sich der junge Mann erst noch verdienen. Wer in seinem Stab von Spezialisten arbeiten

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