Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
folgten ihrem Beispiel. »Dann haben wir ja alle beteiligten Parteien zusammen. Sheriff Dack, ich habe mir erlaubt, Boten auszuschicken, um die Ratsmitglieder zu einer Versammlung einzuberufen. Ich hoffe, das war in ihrem Sinne.«
    »Völlig«, stimmte ihr der Roboter zu.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, knurrte Torre unwirsch.
    »Wie war die doch gleich?« Sverd lächelte süßlich.
    »Wie sie durch unsere Scheißbarrikade gekommen sind«, erinnerte sie der Kerianer und baute sich drohend vor der jungen Frau auf.
    Sverd ignorierte Torres schwelende Wut völlig. Sie kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf und spielte einen Moment mit ihren kurzen, dunkeln Locken. »Mal sehen … Sie sind seit vier Tagen im Orbit auf Patrouille … Wir sind vor … Äh, wir waren vor Ihnen da. Wir sind gelandet, ehe die Dark Sharks hier aufkreuzten. Die letzten Tage haben wir uns in den Bergen versteckt, die Einwohner ein bisschen beobachtet und darauf gewartet, dass sich mal jemand von Ihnen hier heruntertraut. Als wir heute Morgen ihr Schiff landen sahen, dachten wir uns, wir könnten Sie hier treffen.«
    Torre atmete tief durch. »Ritter, erinnern Sie mich daran, dass ich unseren Scouts den nächsten Landurlaub streiche.«
    »Jawohl, Sir.«
    *

    Eine knappe Stunde später waren die Mitglieder des Rates von Bulsara versammelt. Der Rat tagte in einem alten, aus Steinen gebauten Haus. Das einzige Zimmer des Ratsgebäudes war weiß getüncht und mit gewebten Wandteppichen dekoriert. In der Mitte des Raumes stand ein großer hölzerner Tisch, um den herum zehn Stühle gruppiert waren, auf welchen Dack und die anderen Ratsmitglieder Platz genommen hatten.
    »Wir haben heute Gäste«, eröffnete Dack die Sitzung und deutete auf Captain Torre, Major Sverd und Tonya Delanne, die mit ernstem Gesicht am Ende des Tisches standen und darauf warteten, angehört zu werden. »Wie viele von Ihnen bereits wissen, ist das Leben der Menschen von Bulsara kurz davor, sich entscheidend zu ändern. Menschen außerhalb unseres Planeten haben von unserer Existenz erfahren und sind im Begriff, mit uns in Kontakt zu treten.«
    Alicia Mac Allister, die erst kürzlich für den deaktivierten Sheriff Derek in den Rat gewählt worden war, hob zögernd die Hand, als Dack eine Pause machte. Er hatte die Frage erwartet, die nun kommen musste.
    »Diese anderen Menschen … Heißt das … Meinen Sie damit die
Väter?«
    Tonya verdrehte die Augen, behielt ihre Meinung aber für sich. Die Gründer dieser armseligen kleinen Kolonie hatten sich vor Jahrhunderten in ihrem letzten flugtauglichen Raumschiff auf den langen Weg zurück zur Erde gemacht – vermutlich, um Hilfe und Nachschub zu holen. Zurückgekehrt waren sie jedoch nie. Die zurückgebliebenen Kinder und deren Nachkommen hatten eine primitive Religion um die
Väter
entwickelt und all die Jahre auf deren Rückkehr oder die Ankunft eines ihrer Abgesandten gewartet.
    Dack schüttelte langsam den Kopf. »Nicht direkt. Ich fürchte, wir müssen uns allmählich mit dem Gedanken abfinden, dass die
Väter
es nicht bis zurück zur Erde geschafft haben.«
    »Lügner!« Lucius Kerne war aufgesprungen und zeigte mit einem zitternden Zeigefinger auf Dack. »Die
Väter
werden wiederkommen! Sie haben es versprochen!«
    Sein Bruder Evid sowie Ratsherr Kelser sprangen ebenfalls auf und pochten auf die Tischplatte, um ihre Unterstützung zu signalisieren.
    Captain Torres Hand glitt an die Stelle, an der er normalerweise seine Waffe trug. Als er ins Leere griff, erinnerte er sich schmerzhaft daran, dass im Ratsgebäude keine Waffen erlaubt waren. Ein Seitenblick zeigte ihm, dass es Major Sverd ebenso ging wie ihm. Die dunkelhäutige Frau lächelte ihm flüchtig zu. »Das kann lustig werden, Shark«, flüsterte sie. Er nickte grimmig.
    Hansson Pram, Alicia Mac Allister und ihr Cousin Mark hatten inzwischen für Dack Partei ergriffen. Jede der beiden Gruppen versuchte, die beiden noch unentschlossenen Ratsmitglieder auf ihre Seite zu ziehen. Greene und Faber sahen einander fragend an.
    »Wenn ich weiterreden dürfte«, sagte Dack ruhig, aber mit doppelter Lautstärke. Die Diskussion ebbte augenblicklich ab. »Danke.«
    »Erklären Sie uns bitte Ihre Theorie«, sagte Mark Mac Allister.
    »Gerne, Ratsherr Mac Allister«, entgegnete Dack. »Meine Gespräche mit Captain Tonya Delanne von der königlichen kerianischen Raumflotte haben mir erlaubt, ein recht vollständiges Bild der Ereignisse zu gewinnen, die nach der Abreise

Weitere Kostenlose Bücher