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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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der
Väter
um uns herum stattgefunden haben. In den vielen Jahrhunderten, die seitdem vergangen sind, hat das Schiff der
Väter
keinen anderen besiedelten Planeten erreicht. Niemand hat sie je wieder gesehen. Bulsara geriet in Vergessenheit. Dies ist die Wahrheit.«
    Die Stimmung am Tisch schlug von Entrüstung in Depression um. »Aber … Wie ist das möglich?«, fragte Lucius Kerne heiser.
    »Dafür gibt es etliche plausible Erklärungen. Ein technischer Defekt am Raumschiff, eine Kollision mit einem Himmelskörper, ein Überfall durch Piraten oder«, Dack machte eine Pause, »menschliches Versagen.«
    »Was geschah in der Zwischenzeit auf der Erde?«, erkundigte sich Alicia Mac Allister.
    »Dazu kommen wir gleich«, antwortete Dack. »Anderen irdischen Kolonien ging es besser als Bulsara. Sie machten Gewinn, wurden wohlhabender und schließlich unabhängig. Eine davon ist das Königreich Kerian.«
    »Vielleicht haben die
Väter
…«, begann Lucius Kerne und verstummte, als er den strafenden Blick seines Bruders bemerkte.
    »Unsere Kolonie wurde von Geldgebern auf der Erde finanziert«, fuhr Dack fort. »Folglich gehört das gesamte Inventar auf Bulsara den Investoren auf der Erde. Die Bewohner von Bulsara sind Nachfahren von irdischen Kolonisten und damit im weiteren Sinne Bürger der Erde.«
    Die Ratsmitglieder nickten. Bis hierher konnten sie Dack folgen.
    »Und hier liegt das Problem«, sagte Dack. »Das irdische Firmenkonsortium, welches damals das Geld für diese Kolonie bereitgestellt hatte, gibt es längst nicht mehr. Die jetzige Erdregierung hat keine Unterlagen mehr über dieses Projekt und wir sind in Vergessenheit geraten. Heute gehört dieser Planet zum Territorium des Königreichs Kerian. Somit unterliegen wir nach heute geltendem Recht derzeit kerianischer Verwaltung.«
    »Moment.« Jerome Kelser hob die Hand. »Zu wem genau gehören wir eigentlich?«
    »Gehören wir überhaupt zu jemandem?«, schnaubte Mark Mac Allister.
    »Um das zu klären, sind wir und unsere Gäste hier. Ich erteile Major Jana Sverd von der Erde das Wort«, sagte Dack. »Bitte, Major.«
    Sverd nickte. »Danke, Sheriff.« Die dunkelhäutige Frau trat vor und salutierte knapp. »Verehrte Ratsmitglieder, ich spreche heute zu Ihnen als Repräsentantin Ihrer Heimatwelt – der Erde. Wie der Sheriff schon richtig feststellte, wurde diese Kolonie von irdischen Raumfahrern gegründet, und zwar zu einer Zeit, in der der interstellare Verkehr noch in den Kinderschuhen steckte. Die New Metal Corporation hatte Bulsara als Abbaustelle für Bauxit und andere Metalle entdeckt. Als die New Metal Corporation im Jahre 2124 in Konkurs ging, vergaß man offensichtlich, sich um die Kolonie auf Bulsara zu kümmern. Als der Kontakt mit der Erde abriss, beschlossen die Koloniegründer Hilfe zu holen. Warum ihnen das nicht gelang, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.«
    »Das sagte ich bereits«, unterbrach Dack die Ausführungen der Offizierin.
    »Wir von der Erde sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Menschen von Bulsara sehr wohl bewusst«, fuhr Sverd fort. »Zugegeben, wir haben diese Kolonie in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt. Ja, wir haben die Kolonisten und ihre Nachfahren bis zum heutigen Tage sich selbst überlassen. Aber jetzt, da wir Bulsara zum zweiten Mal entdeckt haben, sind wir selbstverständlich bereit, Sie alle als Bürger der Republik Terra anzuerkennen und wieder in unsere Gemeinschaft aufzunehmen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Die Ratsmitglieder klopften zustimmend mit den Fingerknöcheln auf die Tischplatte. Jerome Kelser meldete sich zu Wort.
    »Ich denke, dass ich für alle meine geschätzten Kollegen spreche, wenn ich sage, dass Ihr Angebot sehr ehrlich klingt«, sagte Kelser. Die anderen Anwesenden nickten. »Wir werden Ihren Vorschlag wohlwollend prüfen, Major.«
    »Ich verstehe nicht ganz, was das ändern soll«, wandte Captain Torre ein. Alle Blicke richteten sich auf ihn.
    »Könnten Sie Ihren Einwand bitte präzisieren?« Alicia Mac Allister beugte sich vor. Ihr Cousin Mark legte skeptisch den Kopf schief.
    Torre räusperte sich. »Bei allem Respekt, den ich Major Sverd entgegenbringe, kann ich ihren Standpunkt nicht teilen. Sheriff Dack hat selbst eingeräumt, dass Bulsara diesseits der kerianischen Grenze liegt.«
    »Und?«, fragte Sverd schneidend.
    »Im Jahre 2203 haben sich die Erde und Kerian auf den Verlauf der gemeinsamen Grenze geeinigt. Es besteht kein Zweifel daran, auf

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