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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Bewegungen. Sein Freund Iljic hatte ihm alles erzählt, und Clou hatte fassungslos zugehört.
     
    Katachara, der Verräter. Katachara, der Mörder … Der Mörder meiner Familie, dachte Clou verbittert, und eine heiße Welle der Wut überkam ihm. Er hatte sich so hilflos gefühlt, als Iljic ihm von den Gräueltaten berichtete, die Katachara an Clous Frau und seiner Tochter begangen hatte. Unmittelbar nach der Übergabe der Regierungsgeschäfte an Katachara, so hatte Iljic ihm erzählt, hatte Katachara offenbar beschlossen, sich seinen potenziellen Rivalen ein für alle Mal vom Hals zu schaffen. Eigenhändig hatte er Clous Frau und ihre Tochter umgebracht, während Clou selbst zur gleichen Zeit von einem Selbstmordattentäter in einen folgenschweren Verkehrsunfall verwickelt worden war. Nur Iljic Rajennko war es zu verdanken, dass Clou an seinen schweren Verletzungen nicht gestorben war. Iljic hatte ihn unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen zu Doktor Paneemas Klinik gebracht, wo man ihn in ein künstliches Koma und einen heilsamen Kälteschlaf versetzt hatte. Allerdings waren eine Reihe hochbrisanter Komplikationen eingetreten, sodass sich Clous Wiederbelebung immer wieder um Wochen und Monate verzögert hatte. Letztlich waren siebzehn lange Jahre vergangen, bis Doktor Paneema den entscheidenden Schritt gewagt hatte, ihn ins Leben zurückzurufen.
     
    Die Tür öffnete sich, und Rajennko trat ein. Eva Paneema folgte ihm auf dem Fuße.
     
    »Hallo, Clou«, rief Rajennko und winkte fröhlich.
     
    »Hallo, Iljic. Hallo, Doktor.« Clou ließ sich bei seiner Gymnastik nicht stören.
     
    »Hallo, Mister Gallagher. Wie fühlen Sie sich heute?«, fragte die Ärztin freundlich.
     
    »Wie ein Fisch im Wasser«, brummte Clou.
     
    »Gut, gut.« Rajennko sah Clou eine Weile zu, dann bedeutete er Paneema, das Trainingsgerät abzuschalten. »Clou, schnall mal die Drähte ab. Wir müssen miteinander reden.«
     
    Clou gehorchte, beendete seine Übungen und begann die Kabel zu lösen, welche ihn mit der Maschine verbanden. »Okay. Was gibt’s?«
     
    Rajennko schürzte die Lippen. »Ich habe eine Idee, was wir als Nächstes machen könnten. Jetzt, wo du wieder im Geschäft bist, meine ich.«
     
    Clou griff nach einem bereitliegenden Handtuch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Beinhaltet deine Idee ein Wiedersehen mit einem gewissen Drobarianer, mit dem ich noch eine Rechnung offen habe?«
     
    Rajennko wechselte einen schnellen Blick mit der Ärztin. »Genau genommen ja. Aber es geht um mehr als nur das …«
     
    »Falsch!«, sagte Clou entschlossen. » Mir geht es ausschließlich darum. «
     
    *
     
    »Er ist voller Hass auf Katachara«, stellte Eva Paneema besorgt fest, als sie mit Rajennko alleine war.
     
    »Das war auch so beabsichtigt«, erwiderte Rajennko mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. »Das nennt man Konditionierung, Doktor.«
     
    »Ja, aber ich meine, vielleicht haben wir es übertrieben«, grübelte sie. »Wäre die simple Wahrheit nicht ausreichend hart für ihn gewesen, um ihn auf Katachara wütend sein zu lassen? Warum all diese Lügengebilde?«
     
    »Die simple Wahrheit«, echote Rajennko herablassend, »ist die, dass Katachara Clou einfrieren ließ, um ihn irgendwann mal zu seiner Belustigung wieder aufzutauen und vor seinem alten Widersacher damit zu prahlen, was für ein weltenumspannendes Imperium er in der Zwischenzeit aufgebaut hat. Drobarianer sind ziemlich langlebig, wissen Sie?«
     
    Eva schüttelte missbilligend den Kopf. »Trotzdem.«
     
    »Was ich Mister Gallagher erzählt habe, ist jetzt seine ganz persönliche Wahrheit, an die er sich klammert«, sagte Rajennko lapidar, »und die ihn motivieren wird, mit uns zusammen gemeinsame Sache zu machen. Ohne Widerworte. Und ohne jeden Zweifel an unserer Integrität.«
     
    *
     
    Katachara seufzte und ließ sich schwer in den Rücksitz der Hoverlimousine fallen, die vor dem Regierungspalast auf ihn gewartet hatte. Der Tag war lang gewesen; von sieben Uhr morgens bis kurz vor elf am Abend hatte er eine zähe Diskussion mit einer Delegation der Erdregierung geführt, in der beide Seiten versucht hatten, die momentane gespannte Situation zwischen den beiden Nationen zu entschärfen. Da ein Großteil der Verhandlungen jedoch aus gegenseitigen Schuldzuweisungen bestanden hatte, war jeglicher Fortschritt im Laufe des Tages auch gleich wieder zunichtegemacht worden.
     
    Der Drobarianer war von dem Ausgang der Gespräche weder

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