Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Staatsoberhaupt sprach?
    Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah erneut auf die Uhr. Wenn alles nach Plan verlief, würde in wenigen Minuten seine letzte Nachricht zugestellt werden.
    *

    Das Verteidigungsministerium lag nicht weit entfernt von dem luxuriösen Domizil des Mannes, den Spencer nun als Felix Gotha kannte, und so brauchte der Streifenwagen nur wenige Minuten bis dorthin. Kurz darauf saß Spencer in einem Besuchersessel vor dem Schreibtisch des Ministers, während Constable Kowalski hinter ihm auf und ab ging. Der junge Polizist ließ den Blick nicht von seinem Multifunktionspad, während er ab und zu leise in sein Headset sprach. Spencer schüttelte den Kopf. Kowalski war genau wie sein Vorgänger Rossini dermaßen auf die digitale Nabelschnur zum Hauptquartier angewiesen, dass er bisweilen vergaß, seinen eigenen Kopf zu benutzen.
    Eine Tür öffnete sich, und Bril Donovan trat ein.
    Spencer erhob sich, um dem Minister die Hand zu reichen. »Danke, dass sie uns so kurzfristig empfangen konnten, Sir. Ich bin Hector Spencer.«
    »Ich habe nur wenig Zeit«, winkte Donovan ab. Der füllige Mann mit dem lichter werdenden Haupthaar war in seiner Jugend ein Kampfpilot der kerianischen Raumstreitkräfte gewesen und hatte sich lange Zeit in dem Ruhm gesonnt, derjenige gewesen zu sein, der den flüchtigen Schwerverbrecher Clou Gallagher zur Strecke gebracht hatte. Zwar war diese Behauptung inzwischen widerlegt, doch hatte das Donovans Karriere nicht im Weg gestanden. »Eigentlich bin ich gerade in einer Krisensitzung des Kabinetts, aber für Sie bin ich selbstverständlich zu sprechen, wenn es um diese Anschlagsserie geht. Womit kann ich Ihnen denn helfen?«
    Spencer kam gleich auf den Punkt: »Sie kannten Lieutenant Felix Gotha?«
    »Felix? Ja, sicher. Das habe ich Ihren Kollegen doch schon bestätigt. Was ist mit ihm?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Felix Gotha und Gufod Neem ein und dieselbe Person sind, Sir.« Spencer seufzte schwer. »Und darum gehen wir allen Hinweisen nach, die uns Aufschluss über seine Herkunft und seine Motive geben könnten.«
    Donovan nahm in seinem Sessel Platz und faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Wir reden von dem Attentäter Gufod Neem, der den Premier getötet und den Wirtschaftsminister ins Krankenhaus gebombt hat?«
    Spencer zuckte mit den Achseln. »Genau der.«
    »Felix Gotha …« Donovan schürzte die Lippen. »Ja, das könnte ich mir sogar sehr gut vorstellen. Ehrgeizig und zielstrebig genug war er auf jeden Fall, und ein Motiv hätte er auch.«
    »Welches denn?« Spencer lehnte sich interessiert vor.
    Der Minister seufzte schwer. »Was wissen Sie über seine Familie?«
    »Nur, was Sie vorhin meinen Kollegen gesagt haben. Weswegen wir hier sind. Dass er aus gutem Hause stammt, was immer das heißen mag.«
    Donovan nickte. »Ich glaube, ich kann Ihnen weiterhelfen, Mister Spencer. Wissen Sie, Felix Gotha war eigentlich nicht sein richtiger Name.«
    Spencer schloss gequält die Augen. Nicht schon wieder! Er ließ die Schultern hängen. Hörte das denn nie auf?
    »Das war nur eine Tarnidentität, um seine wahre Herkunft zu verschleiern. Es sollte schließlich keiner wissen, dass er zurück nach Kerian gekommen war. Für die Aasgeier von der Stellar News Agency wäre das bestimmt ein gefundenes Fressen gewesen, wenn sie es herausgefunden hätten«, fuhr Donovan fort.
    »Wenn sie was herausgefunden hätten?«, hakte Spencer nach.
    Donovan stutzte. »Na, dass er Prinz Algernon ist.«
    Irgendwo in Spencers Hinterkopf klickten zwei Puzzleteilchen ineinander.
    Prinz Algernon … natürlich!
    Ein plötzlicher Triumphschrei unterbrach seine Gedankengänge. Er drehte sich um und sah einen glücklich übers ganze Gesicht strahlenden Daniel Kowalski vor sich, der ihm aufgeregt sein Pad zeigte. »Wir haben ihn, Sir! Felix Gotha steht auf der Passagierliste einer Linienmaschine, die in einer halben Stunde hier landen wird. Und er ist definitiv an Bord.«
    »Eine Linienmaschine?«
    »Von Oea XX kommend«, ergänzte Kowalski.
    Spencers Gesicht hellte sich auf. »Schicken Sie alles zum Raumhafen, was wir haben. Polizei, Militär, Geheimdienst – alles, was eine Waffe trägt.«
    »Sieht so aus, als hätten Sie Ihren Attentäter«, stellte Donovan fest.
    Der Inspector drückte ihm zum Abschied die Hand. »Wir müssen los, Sir. War mir eine Ehre. Viel Glück noch für Ihre Sitzung.«
    *

    Als Trigger den Hyperraum verließ, erschien Kerian wie eine blaugraue

Weitere Kostenlose Bücher