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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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du in dem Lagerschuppen auf Fulgi XXII verbracht hast? Als du nicht wusstest, was mit mir geschehen war, ob ich noch am Leben war und ob ich jemals wiederkommen würde, um dich zu holen? Kannst du dich noch an diese lange Zeit der Unsicherheit erinnern?«
    »Wie könnte ich das vergessen?«, rief Trigger. »Das waren immerhin achtzehn Jahre, neun Monate, drei Wochen, vier Tage und –«
    »Okay«, unterbrach ihn sein Pilot. »Jetzt stell dir vor, du hättest genau gewusst, dass ich nicht wiederkommen würde.«
    Trigger überlegte einen Moment. »Das wäre in der Tat eine sehr bedrückende Alternative gewesen«, sagte er dann vorsichtig.
    »Genau.« Clous Stimme klang merkwürdig heiser, dachte Trigger. »Und ich fühle mich jetzt so, wie du dich am ersten Tag deines Aufenthalts in diesem Lagerschuppen gefühlt hast – nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt schon genau weiß, dass ich Debi niemals wiedersehen werde.«
    *

    »Dann lassen Sie ihn eben in Gottes Namen gehen«, seufzte Spencer und beendete das Gespräch mit dem Superintendent ohne ein Wort des Grußes.
    Kowalski sah ihn verstohlen über den Rand seines Datenpads an. »Ärger, Chef?«
    Spencer schüttelte den Kopf. »Gregory muss Hassan al-Akrab gehen lassen, wenn wir keine Anhaltspunkte dafür finden, dass die KPF hinter den Aktionen von Neem steckt.«
    »Gotha«, korrigierte Kowalski seinen Vorgesetzten.
    »Meinetwegen Gotha.«
    »Gewöhnen Sie sich an den Namen, Chef. Je eher, desto besser. Die Spur wird immer heißer. Sehen Sie mal, was unsere Jungs ausgegraben haben.« Er hielt Spencer sein Pad hin.
    Der Inspector nahm den flachen Computer entgegen und nahm auf einem der teuren Ledersessel Platz, die in Gothas Penthouse herumstanden. Kowalski stellte sich hinter ihn und sah ihm über die Schulter.
    »Lieutenant Felix Gotha«, las er vor. »Ordonnanzoffizier im Stab von … Prinz Felder?« Er sah ungläubig auf.
    »Genau. Gotha war dem Prinzen als Aide-de-camp zugeteilt. Bis zur Ermordung des Prinzen und seiner Gemahlin hat er seinen Dienst ohne jeden Tadel versehen. Kurz nach den tragischen Ereignissen von 2514 verliert sich jedoch seine Spur. Gerade so, als wäre er vom Erdboden verschluckt.«
    Spencer runzelte die Stirn. Erneut ließ er seinen Blick durch das luxuriöse Apartment und über die teuren Kunstgegenstände schweifen. Ein neuer Verdacht kam in ihm auf. »Könnte seine Stellung im Haushalt des Prinzen eine Erklärung für seinen Wohlstand sein? Ich meine, der ganze Reichtum hier …«
    »Nein. Es ist keine Veruntreuung von dieser Größenordnung dokumentiert«, versicherte ihm der Constable. »Wenn Gotha etwas aus dem Vermögen der königlichen Familie für sich abgezweigt hätte, wäre das bei den Dimensionen, von denen wir hier reden, nicht unbemerkt geblieben.«
    »War nur so ein Gedanke.« Spencer machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber ein aufrechter Monarchist würde auch wohl kaum ein Mitglied der königlichen Familie bestehlen.«
    »Wir haben einen seiner früheren Kameraden ausfindig gemacht. Er kann sich noch an Gotha erinnern«, fuhr Kowalski fort. »Wenn seine Angaben richtig sind, stammte Gotha aus einer sehr wohlhabenden Familie.«
    »Klingt gut. Haben Sie das schon verifiziert?«
    »Das gestaltet sich als schwierig.« Kowalski nahm sein Datenpad wieder entgegen. »Die fraglichen Personalakten wurden damals bei der Bombardierung durch die Erdstreitkräfte vernichtet. Unsere Leute suchen bereits nach etwaigen Sicherheitskopien, aber das dauert.«
    »Schön. Diesen ehemaligen Kameraden, von dem Sie sprachen, möchte ich dreißig Minuten auf dem Revier sehen.«
    Kowalski atmete zischend ein. »Das dürfte nicht ganz so leicht zu bewerkstelligen sein, Chef.«
    Spencer blinzelte überrascht. »Darf ich fragen, wieso?«
    »Weil es sich dabei um unseren Verteidigungsminister Bril Donovan handelt.«
    *

    »Sir?« Die Hand der Flugbegleiterin auf seiner Schulter weckte Gufod Neem aus seinem leichten Schlummer. Er war noch immer müde; die Strapazen der letzten Tage machten sich allmählich bemerkbar. Wenn er sein Ziel erreicht hatte, konnte er schlafen, solange er wollte. Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg.
    »Sir, ich muss Sie bitten, die Rückenlehne Ihres Sitzes senkrecht zu stellen. Wir werden in Kürze landen.«
    Neem nickte und folgte den Anweisungen der jungen Frau. Ihr Tonfall missfiel ihm, aber es brachte nichts, sich darüber aufzuregen. Wie hätte sie auch wissen können, dass sie gerade mit ihrem zukünftigen

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