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Gangster auf der Gartenparty

Gangster auf der Gartenparty

Titel: Gangster auf der Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gedeutet.
    Sie klatschte in die Hände.
    „Ludwig! Dort ist unser Haus!
Wundervoll! Die hohen Fenster! Die Türmchen!“
    „Es sind 2400 Quadratmeter Garten“,
sagte Renz und grinste quer über sein bulliges Gesicht. „Alter Baumbestand, wie
Sie sehen. Wo findet man das noch! Es ist ein bißchen weit draußen — zugegeben.
Aber mit der U-Bahn kommen Sie schnell ins Zentrum. Modernisieren muß man sie
allerdings.“
    „Wen? Die U-Bahn?“ Mausi weitete ihre
Kulleraugen. Sollte das ein Witz sein?
    „Die Villa, gnädige Frau“, sagte Renz.
    Wieder wandte sie sich ihrem Ludwig zu,
der mit geschürzten Lippen den Blick schweifen ließ.
    „Sieh nur die vergitterten Fenster!“
rief sie. „Und der schmiedeeiserne Zaun. Da fühle ich mich geborgen.“
    „Für meine Frau ist das wichtig“,
erklärte Mattendorf. „Mausi fürchtet sich leicht. Na ja, dann wollen wir mal!“
    Renz hatte einen Bund mit vielen
Schlüsseln.
    Während sie sich in der Eingangshalle
umsahen und die ersten Räume hinter sich brachten, erklärte er, daß der Preis
äußerst günstig sei.
    „Ein echter Notverkauf, Herrschaften.
Dem derzeitigen Besitzer steht das Wasser bis zum Hals. Er braucht dringend
Geld. Zuerst“, log er, „wollte er eins-Komma-fünf-Millionen. Aber für den
Wahnsinnspreis finde ich ja nie einen Käufer. Das habe ich ihm klargemacht.“
    Die Katastrophe bahnte sich an, als sie
in die Küche traten. „Pfui, Teufel!“ knurrte Mattendorf. „Wie sieht’s denn hier
aus? Ist das eine öffentliche Bedürfnisanstalt?“
    Renz gluckste aus enger Kehle, riß
seinen Hut vom Kopf und wischte sich über die Stirn. Dann eilte er zum
Terrassenzimmer.
    Das lag rückseitig, öffnete sich mit
breiter Glasfront zum parkgroßen Garten.
    Auf der Schwelle blieb Renz wie
angewurzelt stehen.
    Da es sich um eine zweiflügelige Tür
handelte, hatten Ludwig und Mausi neben ihm Platz.
    „Pfui, Teufel!“ wiederholte Mattendorf.
    „Einbruch!“ erkannte Mausi. „Mein Gott!
Haben die gehaust. Sie haben auf dem Parkettboden Feuer gemacht.“
    „Schon wieder!“ röhrte Renz. Er packte
seinen Hut, als wollte er ihn fressen. „Das ist der sechste... sechste...
Verfluchtes Gesindel!“
    „Wollten Sie sagen, das ist der sechste
Einbruch?“ erkundigte sich Mattendorf.
    Renz blickte zu Boden. „Ja. Das
heißt... Ja. Aber doch nur, weil die Bu... die Villa leer steht. Sobald hier...
Heh!“ schrie er und riß den Kopf hoch.
    Sein Blick schoß durch die demolierte ( zerstörte )
Terrassentür in den Garten.
    Dort zeigten sich, von rechts kommend,
eine knappe Handvoll jugendlicher Typen.
    „Huch!“ rief Mausi. „Sind das die...
Einbrecher?“

17. Das Gespräch
     
    Tim stand bis zur halben Wadenhöhe im
feuchten Gras, wandte der Terrassentür den Rücken zu und mußte sich das Lachen
verkneifen.
    Gaby, Karl und Klößchen scharten sich
um ihn und blickten eifrig hierhin und dorthin, immer gartenwärts.
    Natürlich hatten alle das Gebrüll in
der Villa gehört. Aber sie stellten sich taub.
    „Oskar!“ rief Tim. „Wo bist du? Bell
doch mal!“
    Kein Wuff und kein Wau antwortete.
Statt dessen wurde hinter ihnen die demolierte Tür aufgerissen.
    „Jetzt!“ brüllte Renz, „habe ich euch.
Ihr seid die Einbrecher! Hiergeblieben!“
    In Zeitlupe wandte sich die TKKG-Bande
dem Haus zu. „Was?“ fragte Tim. „Wieso sind wir Einbrecher? Wurde hier
eingebrochen? O weh, die Tür.“
    Renz war auf die Terrasse getreten. Er
ballte die Fäuste und schob den Unterkiefer hin und her.
    Auch das Ehepaar Mattendorf — den Namen
der Interessenten wußte die TKKG-Bande von Julia — bemühte sich ins Freie. Er
blickte streng, sie etwas verzagt. Mit beiden Händen hielt sie sich an ihrem
Sommerpelz fest.
    „Sechsmal“, keuchte Renz, „habt ihr
hier eingebrochen. Ihr verdammtes Gesindel!“
    Tim schob die Brauen zusammen und
blickte nachdenklich. „Freunde, kennen wir den nicht?“
    „Klar“, knurrte Klößchen. „Das ist der
Mistkerl, der die kranke, alte Frau aus ihrem Häuschen vertreiben will — mit
Gewalt und Terror.“
    Renz lief rot an. „Gleich haue ich dir
eine rein, du...“
    „Würde ich nicht tun an Ihrer Stelle“,
fiel Tim ihm ins Wort. „Wir hauen nämlich zurück — und zwar saftig.“
    Mausi brachte sich mit einem Schritt
hinter ihrem Ludwig in Sicherheit, obwohl die angebotene Dresche nicht ihr
galt.
    Mattendorf, der eigentlich schon im
Abflug war, fühlte sich zu einem klärenden Wort gemüßigt.
    „Wenn ihr nicht die

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