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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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blickte auf seine Armbanduhr. »Dann wollen wir uns mal mit den beiden unterhalten, damit ich mir ein Bild machen kann. « Er rief in Hollands Büro an und sagte Bescheid, dass das Verhör jetzt beginnen konnte.
    »Meiner Meinung nach«, sagte Womack, als sie alle aufstanden, um zum Verhörraum zu gehen, »findet Detective Littleton den Eismann faszinierend. «
    Scherzhaft erwiderte Sam: »Ich finde ihn sehr attraktiv -auf eine gefährliche, unfreundliche Art. «
    Zufällig blickte sie auf und sah, dass McCord ihr aus seinen stahlblauen Augen einen durchdringenden Blick zuwarf. »Ach ja? «, sagte er betont gleichmütig.
    »Nein, Quatsch«, entgegnete Sam unwillkürlich. Verwirrt folgte sie Shrader und Womack. McCords Gesichtsausdruck ließ nur zwei Interpretationen zu. Entweder glaubte er, sie sei für einen Verdächtigen mit krimineller Vergangenheit eingenommen, oder aber er war einfach nur eifersüchtig. Nein, das konnte nicht sein, dachte Sam. Auf keinen Fall. McCord konnte keinesfalls eifersüchtig sein.
    Auch über ihre Beweggründe, ihre Äußerung so schnell zu widerrufen, war sie sich nicht im Klaren. McCord, der neben ihr herging, lächelte sie schief an und sagte leise zu ihr: »Ich finde, wir haben unseren ersten Streit als Liebespaar gut ausgetragen, oder? «
    Sam bog zu scharf ab und wäre beinahe gegen die Wand geprallt. Er ersparte ihr jedoch eine Antwort, da er abrupt das Thema wechselte und Shrader zurief: »Shrader, wollen Sie mit hineingehen oder von draußen zusehen? «
    »Da ich sowieso nicht am Gespräch teilnehme, würde ich lieber draußen bleiben. In der Kabine hat man den besseren Überblick. «
    Womack äußerte denselben Wunsch. McCord blickte Sam an.
    »Ich würde gerne dabei sein«, erwiderte sie sofort. »Am liebsten wäre es mir, wenn Sie ihn nach seiner Beziehung zu Mrs. Manning fragen. «
    »Wenn er hierher gekommen ist, um mir ein solides Alibi zu präsentieren, dann ist es zwecklos, ihn danach zu fragen, weil er mir nur antworten würde, das ginge mich nichts an. Mr. Valente hat es nicht gern, wenn wir die Nase in seine Angelegenheit stecken«, fuhr McCord fort. »Er hat die Staatsanwaltschaft einmal monatelang auf irgendwelche Unterlagen warten lassen. Seine Anwälte haben die Geschichte hinausgezögert, sodass sie bis vor den Obersten Gerichtshof gegangen sind. Und wissen Sie, was sich herausstellte, als er schließlich gezwungen war, die Unterlagen herauszurücken? «
    »Nein, was? «
    »Sie haben ihn entlastet. Und Valente wusste das natürlich ganz genau. Wenn er heute tatsächlich ein hieb- und stichfestes Alibi präsentieren kann, dann wird er mir nicht die geringste zusätzliche Information geben. Ich kann es mir sowieso immer noch nicht vorstellen, dass er irgendetwas freiwillig tut. Das wäre das erste Mal bei ihm. «
Kapitel 55
    Die Verhörräume lagen im hinteren Bereich des dritten Stocks, schräg gegenüber von McCords Büro und zwischen zwei kurzen, belebten Fluren. Vom vorderen Flur aus führten Eingangstüren in die Räume, und es gab große Glasfenster, durch die man sehen und gesehen werden konnte. Im hinteren Flur waren Einwegfenster mit verspiegelter Rückseite, und dort konnten die Gespräche, die in den Räumen geführt wurden, unbemerkt beobachtet und belauscht werden.
    Statt im Zimmer zu warten, wie man ihnen gesagt hatte, standen Michael Valente und sein Anwalt draußen im Flur und tranken Kaffee. Ein kleiner, aber absichtlicher Übergriff, um McCord ein wenig von der Kontrolle über die Situation zu nehmen.
    McCord empfand es ebenso und marschierte wortlos an den beiden Männern vorbei. Er öffnete die Tür zum Gesprächsraum und befahl grob: »Hinein! «
    Shrader und Womack waren bereits um die Ecke gebogen, und auch Captain Holland ging mit vier anderen Männern an Sam vorbei in die gleiche Richtung. Valentes freiwilliges Auftauchen auf der Wache erregte offensichtlich Aufsehen, stellte Sam fest. Sie fragte sich, wie viele Männer wohl schon hinter den Scheiben standen.
    Sie wartete, bis Buchanan und Valente eingetreten waren, dann folgte sie ihnen und schloss die Tür hinter sich.
    McCord trat an die rechte Seite des langen Tisches in der Mitte des Zimmers. »Setzen Sie sich«, befahl er.
    Ohne Eile ließ sich Valente auf einem der Stühle auf der linken Seite des Tisches nieder. Er knöpfte seinen Mantel auf und schlug lässig die Beine übereinander.
    McCord rückte seinen Stuhl zur Seite, legte sich seinen gelben Block auf den Schoß und warf

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