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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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geben... «
    Sam sprang auf und rannte zur Tür.
    »Wohin wollen Sie? «
    »Ich versuche, ehrlich mit ihm zu sein! «, rief sie über die Schulter, während sie bereits über den hinteren Flur zum Treppenhaus lief, vorbei an einem verblüfften Captain Holland, der mit den anderen Männern noch an der Einwegscheibe stand und über Valentes Besuch diskutierte. In der Hoffnung, dass die Aufzüge so voll und langsam waren wie sonst auch, sprintete Sam die zwei Stockwerke hinunter.
Kapitel 56
    Im Parterre wimmelte es wie üblich von Polizisten, normalen Bürgern und Anwälten, aber Valente und Buchanan waren nirgendwo zu sehen. Sam rannte zum Haupteingang und sah, dass die beiden Männer die Stufen zum Bürgersteig hinuntergingen, auf eine schwarze Mercedeslimousine zu, die gerade vorfuhr. »Mr. Valente! «, rief sie.
    Beide Männer drehten sich um. Buchanan runzelte überrascht die Stirn, und Valente blickte sie finster und ungläubig an.
    Fröstelnd trat Sam durch das Schneegestöber auf sie zu. »Mr. Valente, ich habe noch einige Fragen... «
    Buchanan unterbrach sie in schneidendem Tonfall. »Sie hatten oben Gelegenheit, Fragen zu stellen, Detective. Dies ist nicht der geeignete Ort dazu. «
    Sam ignorierte den erzürnten Anwalt und konzentrierte sich voll auf Valente. »Mr. Valente«, sagte sie aufrichtig, » ich stehe mit meiner Meinung allein da, aber ich war von Anfang an nicht davon überzeugt, dass Sie oder Mrs. Manning Logan Manning ermordet haben. «
    »Was soll das hier sein? Guter Bulle - böser Bulle? «, erwiderte Valente verächtlich. »Dann kann ich Ihnen nur sagen, dass Sie lausig sind. «
    »Geben Sie mir Zeit. Ich bin noch neu in dem Job«, gab Sam zitternd vor Kälte zurück. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie, einen winzigen Riss in seiner eisigen Miene zu erkennen, und redete entschlossen weiter. »Ich bin erst seit ein paar Wochen Detective, deshalb mache ich vielleicht alles falsch, aber wenn Sie mir etwas erklären könnten, dann könnte ich eventuell dazu beitragen... «
    »Ich sagte Ihnen bereits, Detective, der Bürgersteig ist nicht der geeignete Ort, um sich mit meinem Mandanten zu unterhalten«, warnte Buchanan sie ärgerlich. An Valente gewandt, fügte er hinzu: »Wir kommen zu spät. « Der Chauffeur stand bereits wartend an der hinteren Tür und öffnete sie auf ein Zeichen von Buchanan.
    Der Anwalt stieg ein, und auch Valente drehte sich zum Wagen, aber Sam heftete sich an seine Fersen. »Mr. Valente, warum haben Sie und Mrs. Manning vorgegeben, sich nicht zu kennen? «
    »Ich habe nie etwas Derartiges vorgegeben«, erwiderte Valente barsch und setzte sich auf den Rücksitz.
    Das stimmte, dachte Sam, die sich an sein Verhalten erinnerte, als sie ihn und Leigh Manning zusammen gesehen hatte. Sie beugte sich ins Auto, sodass der Chauffeur die Tür nicht schließen konnte. »Das stimmt, Sie nicht, aber Leigh Manning hat so getan, als ob sie Sie nicht kennt, und daher rühren auch unsere Zweifel und unser Verdacht. Wenn Sie wirklich wollen, dass wir uns nach anderen Verdächtigen umsehen, dann müssen Sie meine Frage beantworten. Sollen wir bei jemand anderem ermitteln als bei Mrs. Manning? «
    Valente zögerte, und dann herrschte er sie zu ihrer Freude an: »Steigen Sie ein. «
    Sam gehorchte, und der Chauffeur schloss die Tür. »Danke«, sagte sie und rieb sich zitternd die Arme. Nur mit größter Mühe konnte sie verhindern, dass ihre Zähne klapperten. Sie wollte ihm gerade eine Frage stellen, als der Wagen zu ihrem Entsetzen losfuhr.
    »Ich komme zu spät zu einem Termin in der Stadt«, sagte Valente. »Wollen Sie aussteigen, oder fahren Sie mit? «
    Sam hörte die versteckte Ironie in seiner Frage, hütete sich jedoch, darauf einzugehen. Sie war sich sicher, dass Michael Valente ein noch gefährlicherer Gegner war, als es ihm nachgesagt wurde. Unschlüssig überlegte sie, ob sie die Karte erwähnen sollte, die er mit dem Korb Birnen ins Krankenhaus geschickt hatte, aber dann beschloss sie, es zu tun. Sie wollte so aufrichtig sein, wie er es zuließ, und wenn sie bereits die falschen Entscheidungen getroffen hatte, dann musste sie eben einen anderen Beruf auswählen.
    »Ich warte, Detective«, sagte Valente ungeduldig.
    »Als Mrs. Manning noch im Krankenhaus lag«, erklärte Sam, »hat Detective Shrader, der gesehen hat, dass Sie eine telefonische Nachricht hinterlassen hatten, Mrs. Manning gefragt, ob sie Sie kennt. Sie sagte, sie sei Ihnen zum ersten Mal auf ihrer Party

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