Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
sichergestellt hatten. Sam hatte erwidert: »Ich glaube, das wäre ein Fehler für uns beide. « Aber kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da bereute sie sie auch schon und wünschte, sie könnte sie zurücknehmen. Zunächst fühlte sie sich besser, als er mit einem leichten Lächeln erwiderte: »Ja, das wäre es bestimmt«, aber danach ging es ihr - unerklärlicherweise - sehr viel schlechter.
    Er hatte einen spöttischen Charme, dem sie sich nicht entziehen konnte, und eigentlich gefiel ihr alles an ihm. Er war ganz anders als andere Männer; er war klüger als sie, und sie war bereits sehr klug. Er war stärker, cleverer und gründlicher als sie, aber er ließ es sie, im Gegensatz zu ihren Brüdern, nie spüren.
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte, und Sam beobachtete, wie er zum Hörer griff. Er hatte schöne, starke  Hände mit langen, gut geformten Fingern - Hände, die zweifellos jede empfindliche Stelle an ihrem Körper aufspüren würden, wenn sie ihm eine Chance dazu gab. Aber das würde sie nicht tun.
    Er hatte die Einladung zum Abendessen nicht mehr wiederholt und auch nicht mehr erwähnt. Eigentlich benahm er sich so wie immer und schien nicht besonders in seiner männlichen Eitelkeit getroffen zu sein. Wenn die Situation es erforderte, lächelte er sie freundlich an, aber von Zeit zu Zeit konnte er auch ungeduldig reagieren.
    Er ist wirklich ein toller Mann, dachte Sam wehmütig, »männlich« im besten Sinn des Wortes. Aber es wäre Wahnsinn, wenn sie zuließe, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelte.
    Sie zuckte zusammen, als sie merkte, dass er längst aufgelegt hatte und mit ihnen redete. »Wie ich bereits vor ein paar Minuten erklärte«, sagte er jetzt zu Sam, »haben wir heute Morgen einen ungebetenen Gast. Es ist in der Tat ein historisches Ereignis, weil gerade dieser Besucher normalerweise die Angewohnheit hat, unsere Einladungen in den Papierkorb zu werfen.
    Heute Morgen rief Valentes Anwalt an und bat uns zu einem Gespräch in das Büro seines Mandanten, was ich selbstverständlich ablehnte. Daraufhin schlug Buchanan vor, dass wir uns hier treffen sollten. Auch das lehnte ich ab, aber Buchanan warnte mich vor den ermüdenden rechtlichen Schritten, die er unternehmen müsse, wenn ich ihrem Besuch nicht zustimmte. Also forderte ich sie gnädig auf, zu kommen. « Er blickte auf seine Uhr und sagte angewidert: »Sie sind gleich hier. «
    »Hat Buchanan gesagt, was, zum Teufel, er will? «, warf Womack ein und putzte die Gläser seiner Bifokalbrille. Er war manchmal so still, dass man vergessen konnte, dass er  überhaupt da war, aber wenn er dann etwas sagte, war es überraschend scharfsinnig.
    »Er sagte«, erwiderte McCord spöttisch, »er glaube, sein Mandant stehe im Zentrum unserer Ermittlungen im Mordfall Manning, und er wolle uns unnötige Unannehmlichkeiten ersparen, indem wir sinnlose Theorien verfolgen. «
    »Wie ist er denn darauf gekommen? « Womack zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Valente weiß, dass wir ihn überwachen. Gestern Abend hat er seine Verfolger abgeschüttelt, nachdem er mit Leigh Manning in den Wagen gestiegen ist. Allerdings hat einer unserer Streifenwagen Valentes Bentley zufällig vor einem Restaurant in der Great Jones Street gesichtet. Ratet mal, in welches Restaurant er Mrs. Manning ausgeführt hat. «
    »In das Lokal seiner Tante«, warf Shrader ein.
    »Genau, ins Angelini’s. « McCord nickte. »Sie hat auch die vergangene Nacht mit ihm verbracht. « Er lehnte sich zurück, nahm einen Kugelschreiber und blätterte in seinem Block. »Es ist kaum zu fassen, dass wir den beiden nicht schon vor Mrs. Mannings Premierenparty etwas nachweisen konnten. «
    Er tippte mit dem Stift auf die einzelnen Punkte. »Wir haben sämtliche Telefonate der beiden überprüft, und in dem Monat, bevor er starb, hat nur Logan Manning Valente ein paar Mal vom Büro aus und einmal von zu Hause aus angerufen. «
    Er blickte auf, um sich zu vergewissern, ob jemand etwas hinzuzufügen hatte. »Wir haben die Portiers ihrer Häuser überprüft und alle Kellner in jedem Restaurant und jeder Bar befragt, in denen Valente im letzten Jahr eine Kreditkarte benutzt hat. Niemand hat sie jemals zusammen gesehen, außer auf der Party an dem Abend, bevor Manning verschwand. Mittlerweile sind sie natürlich unzertrennlich und telefonieren regelmäßig miteinander. «
    Er warf seinen Kugelschreiber auf den Schreibtisch und lehnte sich wieder zurück. »Wir wissen von Valentes

Weitere Kostenlose Bücher